Plötzlich ist Groß sogar der älteste Spieler im Kader. Als Platzhirsch würde er sich aber nicht bezeichnen. Und auch wenn der „Sechser“ nicht die Bundesliga-Erfahrung anderer Teamkollegen hat, sammelte er viel Fußball- und Lebenserfahrung, die er an die jüngeren Spieler weitergeben kann. „Grundsätzlich lernt man im Fußball viel für das weitere Leben – mein Weg ist dafür ein gutes Beispiel“, sagt Groß. „Es geht nicht immer nur steil nach oben, Kurven sind normal und gehören dazu. Man muss aber immer hart arbeiten, denn man bekommt nichts geschenkt.“
Kurven, die der SV Werder auch im Aufstiegsjahr gemeistert hat. In unteren Spielklassen hat „Grosso“ häufiger das Ziel „Aufstieg“ in Angriff genommen, ist am Ende aber gescheitert. Bei Grün und Weiß konnte er auch hinter dieses Vorhaben einen Haken setzen. „Der Abstieg hat unheimlich wehgetan, dann war auch noch der Start sehr holprig – von daher ist es schon Wahnsinn, wie wir uns entwickelt haben“, freut sich Groß. „Wir mussten die negative Erfahrung des Abstiegs erstmal abschütteln. Dass wir uns daraus gekämpft haben, ist ein einziger Gänsehautmoment.“
Die Bundesliga-Rückkehr ist geschafft, das erste Tor ist auch erzielt. Die Teamkollegen, die ihren Platzältesten mit dessen fehlenden Treffer scherzhaft aufzogen, fordern vorfreudig sein zweites Tor. Das nächste gemeinsame Ziel vor Augen ist der Klassenerhalt, in Bezug auf sein eigenes Karrierehoch ist Groß aber sehr ungezwungen. „Im gehobenen Fußballer-Alter wirst du entspannter“, lächelt „Grosso“. „Ich genieße den Moment.“