4:3! Werder dreht verrückte Partie in Paderborn

SVW mit fünftem Sieg in Serie

Jubeltraube in Grün-Weiß: Kapitän und Siegtorschütze Ömer Toprak feiert mit den Kollegen den Schlusspunkt einer denkwürdigen Partie (Foto: WERDER.DE).
Spielbericht
Samstag, 22.01.2022 / 16:06 Uhr

von Maximilian Hendel

Werder Bremen hat eine schier unfassbare Partie beim SC Paderborn noch mit 4:3 (1:2) gewonnen und dadurch den fünften Sieg in Serie gefeiert. Die Grün-Weißen ließen sich an diesem denkwürdigen Nachmittag sowohl von unter anderem einem wiederholten SCP-Elfmeter, zwei zurückgepfiffenen eigenen Toren als auch einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand nicht aufhalten. Kapitän Ömer Toprak gelang in der Schlussphase der vielumjubelte Siegtreffer (86.). Zuvor trafen Marvin Duksch, Romano Schmid und Niclas Füllkrug (35./59./66.) für die nun wieder auf Rang drei platzierten Bremer. Die Paderborner Torschützen waren Florent Muslija (15./38.) und Felix Platte (57.).

Aufstellung und Formation: Erstmals seit seinem Amtsantritt ging Ole Werner mit einer veränderten Startelf in ein Zweitligaspiel – allerdings tauschte Werders Cheftrainer nur auf einer Position. Da sich Felix Agu noch mit Problemen in der Patellasehne herumschlug, gab Jean-Manuel Mbom von Beginn an den rechten Außenverteidiger.

Die Startelf: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Friedl – Mbom, Groß, Jung – Bittencourt, Schmid – Füllkrug, Duksch

Die Ersatzbank: Zetterer – Mai, Gruev, Rapp, Schmidt, Schönfelder, Assalé, Dinkci, Woltemade

Elfmeter, Abseits, Ausgleich, Rückstand!

Die Höhepunkte:

12. Min., Elfmeter für Paderborn: Klements Freistoß landet in der Mauer, der Ball ist im Strafraum, Toprak und Michel gehen zum Ball, aber Toprak trifft Michel! Schiri Welz zeigt auf den Punkt.

15. Min., VAR und TOR, 1:0 für Paderborn, Florent Muslija. Die Gastgeber führen, nachdem Muslija Pavlenka vom Strafstoßpunkt aus verlädt und flach links trifft. Bitter: Den ersten Versuch hatte Pavlenka gegen Michel pariert, allerdings war Friedl zu früh in den Strafraum gelaufen. Der Elfer wurde mit neuem Schützen wiederholt.

21. Min., VAR: Der Ball liegt im Paderborner Netz, aber Marvin Dukschs Treffer nach Füllkrugs Vorlage wird vom VAR zurückgenommen. Schmid hatte Füllkrug nach einem Fehlpass von SCP-Keeper Huth den Ball zugespitzelt, dabei stand Füllkrug im Abseits.

35. Min., TOOOOOOOOR, 1:1, Marvin Duksch. Bittencourts Volley-Geistesblitz am Mittelkreis schickt Duksch auf die Reise, der geht in den Strafraum, narrt Schuster und Correia auf dem schmierigen Boden und setzt den Ball gegen Huths Bewegung ins kurze Eck.

38. Min., TOR, 2:1 für Paderborn, Florent Muslija. Paderborn führt dank Florent Muslijas Traumtor wieder! Der Doppelpacker zieht von links nach innen, Veljkovic hält zu viel Abstand, was der Paderborner mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Giebel ausnutzt. Pavlenka, der kurz zuvor noch glänzend gegen Michel parierte, ist chancenlos.

Schmid und Füllkrug bringen Werder zurück

54. Min.: Erste Großchance der zweiten Hälfte – Platte kommt aus halbrechter Strafraumdistanz zum Abschluss auf das lange Eck, doch Pavlenka pariert großartig.

56. Min., TOR, 3:1 für Paderborn, Felix Platte. Jetzt überwindet Platte Pavlenka aber – mit einem ansatzlosen Heber aus gut und gerne 40 Metern, Werders Keeper wird von diesem Fernschuss vollkommen überrascht.

59. Min., TOOOOOR für Werder verkürt auf 2:3, Romano Schmid. Werder ist umgehend wieder dran! Und auch dieser Treffer ist ein Traumtor! Paderborn bekommt den Ball nach einer Ecke nicht geklärt, Schmid verarbeitet die Kugel dann mit der Brust und schweißt sie aus 20 Metern ins linke obere Eck.

66. Min., TOOOOOOOOOOOOR! 3:3 für Werder, Niclas Füllkrug. Füllkrug macht's! Aus 18 Metern nach starker Einzelaktion, die Paderborns Doppelpacker Muslija mit fatalem Rückpass erst ermöglicht hatte.

70. Min., VAR: Der Paderborner Jubel über Plattes nächsten feinen Fernschuss unter die Latte ist schon verhallt, als das vermeintliche 4:3 zurückgenommen wird. Platte hatte Momente zuvor Toprak gefoult – das ahndet Schiri Welz.

73. Min., VAR: Was ist hier los?! Marvin Duksch zirkelt den Ball von der Strafraumgrenze traumhaft in den rechten Giebel, aber auch Werders Tor wird nicht gewertet. Füllkrug, der unmittelbar beteiligt war, stand kurz zuvor im Abseits.

82. Min.: Duksch zieht energisch von rechts in den Strafraum, geht volles Risiko und pflanzt den Ball aus spitzem Winkel an den Außenpfosten!

84. Min.: Jetzt rettet die Krake seine Vorderleute vor dem neuerlichen Rückstand! Erst wehrt Pavlenka den 18-Meter-Schuss von Cuni ab und auch Prögers Nachschuss reflext der Tscheche von der Linie.

86. Min., TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR, 4:3 für Werder, Ömer Toprak. Kapitän Toprak ist nach einer Ecke, bei der sich SCP-Keeper Huth folgenschwer verschätzt, hellwach und drückt den Ball über die Linie. Die Bremer führen – erstmals an diesem Nachmittag!

90.+6 Min.: Schluss in Paderborn! Dieses Spiel werden die Beteiligten so schnell nicht vergessen.

Fazit: Ein aufgeweicht-schlammiger Untergrund und zwei Teams mit offenem Visier – das waren die Grundzutaten eines nicht alltäglichen Zweitligaspiels, bei dem sich die Akteure nach kurzer Abtastphase in einen wilden Rausch steigerten, der harte Zweikämpfe, unzählbare Strafraumaktionen, mehrfache VAR-Eingriffe, drei nicht gegebene Treffer, beiderseits Aluminiumpech und zuhauf Traumtore bereithielt. Werder steckte auch nach Plattes 1:3 nicht auf, bewies grandiose Moral und hatte am Ende natürlich auch das Quäntchen Glück auf seiner Seite.

 
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