Werder festigt Tabellenführung mit Kampfgeist

BEIM UMKÄMPFTEN UND MÜHEVOLLEN 3:1 GEGEN EX-MEISTER GRENAZU AVANCIERT MARCELO AGUIRRE ZU „MR. ZUVERLÄSSIG“

03.11.25

Der SV Werder kann auch Arbeitssiege: Mit sehr viel haben sich die Grün-Weißen in der Tischtennis-Bundesliga gegen den TTC Zugbrücke Grenzau zu einem 3:1 gekämpft. Durch den sechsten Erfolg im siebten Saisonspiel festigte die Mannschaft von Bremens Trainer Cristian Tamas gegen den Ex-Meister aus dem Westerwald ihre Tabellenführung.

Den entscheidenden Punkt zum saisonübergreifend siebten Heimsieg nacheinander holte Kirill Gerassimenko und wetzte dadurch gegen seinen früheren Klub seine unerwartete Auftaktniederlage aus. Erst Marcelo Aguirre als zweiter Werderaner mit Grenzauer Vergangenheit hatte Werder danach durch den Ausgleich auf den erwarteten Erfolgskurs gebracht und darf sich nach seinem dritten Sieg im dritten Saisoneinzel als „Spieler der Stunde“ in Bremens Team fühlen. Mattias Falck sorgte nach der Pause durch seinen zweiten Erfolg in Serie für die vorentscheidende Führung des Tamas-Quartetts und stellte damit die Weichen endgültig auf Sieg.

„Das war ein echter Fight und hat viel Kraft gekostet“, sagte Tamas nach dem 2:40 Stunden dauernden Evergreen mit Happy End für seine Mannschaft und bilanzierte spürbar erleichtert: „Es gab mehrere Situationen, in denen uns das Spiel entscheidend aus den Händen hätte gleiten können.“

Durch den erkennbaren Willen seiner Mannschaft zum Erfolg jedoch steht Bremen noch mindestens bis zum Gastspiel in rund zwei Wochen beim Champions-League-Teilnehmer ASC Grünwettersbach (16. März/Sonntag/17.00 Uhr/Livestream bei Dyn) an der Spitze des Oberhauses. „Das ist eine gute Ausgaposition, wenn wir so lange wie möglich um einen Play-off-Platz mitspielen wollen“, sagte Teammanager Sascha Greber über das Tabellenbild.

Vor Spielbeginn deutete viel auf eine leichtere Aufgabe für Bremen hin. Im Grenzauer Team fehlte Topspieler Feng Yi-Hsin ebenso wie Luka Mladenovic. Zudem stand überraschend erstmals seit mehr als neun Monaten wieder der frühere Vize-Europameister Patrick Baum in der Mannschaft der Gäste. "Wir sind wohl leicht favorisiert, aber es wird trotzdem kein leichtes Spiel für uns“, warnte Tamas während des Warm-Ups.

Zu Recht. Gerassimenko stieß gleich im Eröffnungsmatch gegen Sam Walker auf unerwartet viel Widerstand, doch musste der Kasache bei seiner nach fünf Sätzen misslungenen Revanche für die Niederlage fast exakt vor Jahresfrist gegen den Engländer an gleicher Stelle auch ungewöhnlich viele gegnerische Netz- und Kantenbälle schlucken. „Ich habe vor Enttäuschung in der Kabine erstmal ein bisschen weinen müssen, weil ich unbedingt 110 Prozent für die Führung geben wollte, aber so viel Pech hatte ich nicht erwartet“, gestand Gerassimenko nach Spielschluss im Dyn-Interview offenherzig.

Aguirre verhinderte danach eine unliebsame Überraschung durch seinen 3:1-Erfolg gegen Grenzaus Ersatz-Spitzenspieler Maciej Kubik. Der Paraguayer ist seit seinem Coup gegen Olympiasieger Fan Zhendong beim Bremer Überraschungserfolg gegen Topfavorit 1. FC Saarbrücken zu Werders „Mr. Zuverlässig“ avanciert.

„Ich habe keinen Druck gespürt, aber natürlich völlig darauf fokussiert, uns im Spiel zu halten. Ich habe zurzeit viel Selbstvertrauen, und dadurch spielt es sich leichter“, beschrieb der Südamerikaner die Faktoren für seinen Erfolg zum wichtigen 1:1.

Doch waren die Hausherren damit noch nicht über den Berg. Falck tat sich gegen Baum, der 2022 und 2023 die Duelle der beiden ehemaligen Klubkollegen von AS Pontoise Cergy gewonnen hatte, zunächst überaus schwer. Erst im Entscheidungssatz konnte Werders Schwede den 38-Jährigen distanzieren.

Gerassimenko nutzte die Chance zur Wiedergutmachung. Für den 28-Jährigen bedeutete das souveräne 3:0 gegen Kubik immerhin den vierten Sieg in den vergangenen fünf Matches. „Wir sind lockerer geworden“, meinte Gerassimenko zu den Gründen für Werders derzeitigen Erfolg. (Foto: SV Werder Bremen)

Tischtennis Bundesliga, 7. Spieltag

SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1

Kirill Gerassimenko – Samuel Walker 2:3 (11:9, 10:12, 9:11, 11:4, 9:11)

Marcelo Aguirre – Maciej Kubik 3:1 (11:8, 11:6, 8:11, 11:7)

Mattias Falck – Patrick Baum 3:2 (6:11, 11:7, 11:6, 6:11, 11:6)

Gerassimenko – Kubik 3:0 (11:5, 11:7, 11:7)

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