Ein Sonntagsschuss am Freitag reicht für den zweiten Heimdreier
DER NACHBERICHT ZUM HEIMSIEG GEGEN DEN 1. FC UNION BERLIN
26.10.25 von Linus Karzig | 4 Min
Unter dem Licht der neuen Flutlichtanlage lieferten sich der SV Werder und der 1. FC Union Berlin ein umkämpftes Freitagabendspiel im Weserstadion. Eine mitunter zähe Begegnung mit wenig Chancen, welche mit dem besseren Ende für den SVW endete. Durch ein Traumtor von Marco Grüll konnten die Grün-Weißen den zweiten Heimsieg in Serie eintüten. Victor Boniface feierte derweil ein gelungenes Debüt in der Werder-Startelf. Ein Nachbericht.
Beide Teams waren von Beginn an zunächst um einen ruhigen Spielaufbau bemüht. Ex-Bremer Oliver Burke war es dann, der für Union den ersten nennenswerten Abschluss der Partie verzeichnen konnte, aber am erneut starken Mio Backhaus scheiterte (12.). Auch Werder arbeitete sich in der Folge vor das gegnerische Tor und gab in Person von Yukinari Sugawara in der 22. Minute den ersten guten Abschluss in Richtung Gästekeeper Frederick Rønnow ab. Kurz darauf prüfte Marco Grüll mit einem gefährlichen Flatterball erneut den dänischen Schlussmann (28.). Die Grün-Weißen hatten in dieser Phase bereits mehr Spielanteile, konnten diese allerdings nicht in große Torchancen ummünzen, wie auch Kapitän Marco Friedl nach der Partie einordnete: "Es war eine unangenehme, zähe Partie. Die erste Halbzeit war glaube ich extrem langweilig zum Anschauen, in der zweiten wurde es dann besser." Kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Berliner noch zu zwei Chancen. Erst setzte Ilyas Ansah einen Fernschuss nur knapp vorbei (43.), ehe Danilho Doekhi eine Ecke von Christopher Trimmel nur knapp vorbeiköpfte (45.+2).
Nach der Pause zogen sich die Köpenicker dann spürbar zurück und ließen den Werderanern deutlich mehr Spielraum. So verzog Jens Stage mit einem Linksschuss nur drei Minuten nach Wiederanpfiff aus aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum (48.). Auch wenn der SVW weiterhin mehr vom Spiel hatte, ließ sich daraus weiterhin kein Kapital schlagen. Bis zum Geniestreich von Marco Grüll in der 72. Spielminute. Der Österreicher drang, nach einem Zuspiel von Sugawara, in den Sechzehner ein und wackelte Gegenspieler Diogo Leite aus. Den Ball auf dem eigentlich schwachen linken Fuß, suchte der Flügelstürmer den Abschluss und setzte das Leder passgenau ins gegenüberliegende Kreuzeck. „In der Situation hat es sich so angefühlt, als wäre es Abseits gewesen. Ich bin froh, dass der Assistent richtig lag", rekapitulierte Grüll seinen Schlenzer und scherzte weiter: „Mit dem Rechten wäre es heute nicht besser gegangen." Falls der Stürmer im nächsten Spiel gegen den FSV Mainz 05 erneut netzt, könnte er übrigens gerade Vater geworden sein. Der Geburtstermin für das erste Kind von Grüll und seiner Partnerin ist in der kommenden Woche.
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Nach dem sehenswerten Führungstreffer schaltete Werder in den Verwaltungsmodus. Gegen harmlose Unioner verteidigte die Steffen-Elf alle Vorstöße der Eisernen souverän vom eigenen Tor weg. Erfreulich aus Werder-Sicht: Für Niklas Stark gab es nach überstandenen Hüftproblemen ein Kurz-Comeback. Nachdem die eingewechselten Justin Njinmah und Keke Topp kurz vor Schluss bei einem Konter die Entscheidung verpassten (90.+4), stand wenig später der zweite Heimdreier am Stück für die Grün-Weißen. „In der Phase, wo Union mehr am Drücker war, machen wir dann das Tor", analysierte Kapitän Marco Friedl nach dem Spiel. „Wir haben über 90 Minuten extrem gut verteidigt. Der Sieg ist glücklich, aber sicherlich auch nicht ganz unverdient.“ Auch Friedls Defensivkollege Amos Pieper lobte den Einsatz seines Teams: „Es ist gut zu wissen, dass wir auch so gefestigt sein können, was uns nicht jede Woche gelingt", freute sich Werders bester Zweikämpfer. „Gerade defensiv ist es schon von allen ordentlich gewesen. Jeder hat geackert und das aufgewendet, was es braucht, um das Spiel zu ziehen."
Jemand der sich ebenfalls besonders über das Spiel freuen dürfte, ist Victor Boniface. Der Nigerianer wurde gegen Union Berlin von Horst Steffen erstmals seit seiner Leihe für die Startelf nominiert. „Ich habe mich gut gefühlt, es war seit langer Zeit mal wieder ein Spiel von Anfang an für mich", fasste der Sturmtank seinen ersten Startelfeinsatz zusammen. „Die Fans haben eine tolle Stimmung gemacht und das Wichtigste ist, dass wir das Spiel gewonnen haben." Auch Horst Steffen lobte im Nachgang die Leihgabe von Bayer Leverkusen: „Ich bin sehr froh, dass er uns helfen konnte das Spiel zu gewinnen", lobte der Fußballlehrer. „Er hat gezeigt, wie gut er sein kann. Es ist schön, dass er so lange durchgehalten und sich gut präsentiert hat.“ Bis zu seiner Auswechslung in der 85. Minute bot sich Boniface immer wieder als Anspielstation an, verwickelte die Köpenicker in Zweikämpfe und kurbelte das Spiel an. Eine gelungene Bewerbung für weitere Startelfeinsätze. Vielleicht schon kommendes Wochenende wenn der SV Werder in Mainz gastiert.
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