„Mit dem Rechten wäre es nicht besser gegangen“

MARCO GRÜLL ÜBER SEIN TRAUMTOR GEGEN UNION BERLIN

25.10.25 von Moritz Studer | 2 Min

Marco Grüll dreht zum Jubeln ab.

Die Bewerbung ist raus. Mit detailverliebter Maßarbeit sorgte Marco Grüll beim 1:0-Erfolg des SV Werder gegen den 1. FC Union Berlin für die Szene des Freitagabends und ist damit ein heißer Kandidat für das Tor des Monats. Der Österreicher selbst musste einige Augenblicke um die Anerkennung seines Kunstwerks bangen, bis er schließlich als Matchwinner den wichtigen Heimsieg bejubeln durfte. 

Marco Grüll ist ein mannschaftsdienlicher Spieler, der mit disziplinierter Laufarbeit viel Aufwand für sein Team betreibt. Ein cleverer Laufweg in die Tiefe bescherte dem Offensivallrounder seinen zweiten Bundesliga-Treffer in Folge, bei dem kaum auffiel, dass der linke eigentlich sein schwächerer Fuß ist. „Mit dem Rechten wäre es heute nicht besser gegangen“, schmunzelt Werders Nummer 17 in der Mixed Zone nach dem Spiel, die auf dem Platz zunächst nur verhalten jubelte. „In der Situation dachte ich, es wäre Abseits, wenn der Assistent aber nicht die Fahne hebt, könnte es sich ausgehen – ich bin froh, dass er richtig lag.“

Marco Grüll mit geballten Fäusten in einer Winterjacke von Werder.
Marco Grüll traf erstmals in zwei aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen (Foto: WERDER.DE).

Nach seinem zwischenzeitlichen Führungstor beim 2:2-Unentschieden gegen den 1. FC Heidenheim fiel sichtbar eine Last vom 27-Jährigen ab. Insbesondere an den ersten Spieltagen fehlte dem österreichischen Nationalspieler das nötige Abschlussglück, wo einer seiner Vollspannschüsse beispielsweise in Mönchengladbach nur die Latte küsste. „Grülli ist auch fleißig geblieben, als er einmal nicht von Anfang an gespielt hat“, lobt Cheftrainer Horst Steffen. „Er ist sehr konstant in seiner Arbeit und seinem Auftreten.“ 

Während ein Großteil des Publikums über den Kunstschuss staunte, waren die Protagonisten selbst kaum überrascht vom Traumtor ihres Teamkollegen. „Ich muss schon sagen, dass ich ihm das zugetraut habe – es freut mich sehr für ihn“, betont Kapitän Marco Friedl. „Er arbeitet Woche für Woche hart für die Mannschaft, macht viele Wege für das Team und er hat sich das einfach verdient.“ In der nächsten Woche in Mainz könnte Grüll seine Torserie fortsetzen – dann vielleicht schon als frischgebackener Papa. „Der Termin“, verrät er angesprochen auf den bevorstehenden Nachwuchs, „ist nächste Woche, ich freue mich riesig darauf.“

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