Der späte Dämpfer

EIN NACHBERICHT ZUM UNENTSCHIEDEN GEGEN DEN 1. FC KÖLN

01.12.25 von Moritz Studer | 3 Min

Yukinari Sugawara ärgert sich nach Schlusspfiff.

Es war fast geschafft. Die Nachspielzeit lief bereits und der vierte Heimsieg am Stück war für den SV Werder zum Greifen nahe. Schließlich avancierte Said El Mala zum Spielverderber und markierte für den 1. FC Köln beim 1:1-Unentschieden den späten Ausgleichstreffer. Aufgrund der zwei verlorenen Punkte mussten sich die Grün-Weißen vor allem an die eigene Nase fassen. Ein Nachbericht.

Denn für den SVW lief von Beginn an vieles nach Plan. Während sich die Mannschaft von Cheftrainer Horst Steffen durch Jens Stage (3.) und Cameron Puertas (21.) gute Möglichkeiten erspielte, blieb eine Einzelaktion von El Mala der einzige Höhepunkt der Rheinländer im ersten Abschnitt (16.). In der Folge eines Eckballs sorgte Kapitän Marco Friedl nach butterweicher Stage-Flanke für die verdiente Führung. „Das Trainerteam hat uns darauf hingewiesen, dass sie da sehr anfällig sind“, erklärt der Torschütze, weil der Aufsteiger schon vor der Partie elf seiner 19 Gegentore aus ruhenden Bällen kassierte. „Standards können Spiele entscheiden und das wäre fast wieder so gewesen.“

Horst Steffen spricht im Kreis zur Mannschaft.
Den späten Dämpfer muss der SV Werder schnell abhaken (Foto: WERDER.DE).

Aber eben nur fast. Zum einen bekamen Marco Grüll (43.), Yukinari Sugawara (44.), Puertas (45.+2) und vor allem der enteilte Romano Schmid ihre Abschlüsse nicht im Kasten untergebracht (49.). Genauso stand Stage bei seiner zweiten Torvorlage für Keke Topp einen Schritt im Abseits, sodass der Treffer keine Anerkennung fand (54.). Zum anderen gelang es Werder aber nach der Kölner Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette nicht mehr, den nötigen Zugriff auf das Spiel zu bekommen. „Wir sind zu passiv geworden und sind unterm Strich selbst dafür verantwortlich, dass wir das Spiel nicht gewinnen“, sagt Kapitän Friedl. „Wir wurden bestraft, dass wir die zweite Halbzeit nicht gut gespielt haben.“

Der 'Effzeh' hingegen scheiterte schon durch Luca Waldschmidt am Außenpfosten (87.), ehe der auffällige El Mala das eben noch fehlende Glück bei seinem von Niklas Stark abgefälschten Schuss für sich gepachtet hatte (90.+1). Der SVW muss daher gegen lange harmlose Gäste mit einem Zähler leben und verlor in der Nachspielzeit auch noch Stark für das bevorstehende Nordderby aufgrund einer Ampelkarte (90.+6). „Die Jungs haben alles reingehauen und gefightet“, sagt Coach Steffen. „Natürlich wäre ich aber glücklicher heute, wenn wir noch ein zweites Tor erzielt hätten.“ Trotz aller Enttäuschung müssen die Grün-Weißen schnell einen Haken an das Remis machen – denn nun beginnt die Derbywoche.

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