Ein Wirkungstreffer

DER NACHBERICHT ZUM HEIMSPIEL GEGEN DEN VFB STUTTGART

15.12.25 von Moritz Studer | 3 Min

Horst Steffen spricht im Kreis zu seiner Mannschaft.

Ernüchterung im Weserstadion. Mit einer 0:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart hat sich der SV Werder von seinem Heimpublikum verabschiedet. Kurz vor der Weihnachtspause müssen die Grün-Weißen einen Wirkungstreffer verkraften und schnellstmöglich die Trendwende einleiten. Ein Nachbericht.

Werder-Trainer Horst Steffen entschied sich, mit den Aufstellungen von Samuel Mbangula und Justin Njinmah zwei Veränderungen in der Startaufstellung vorzunehmen, von der er sich mehr Torgefahr versprach. Tatsächlich gelang es den Grün-Weißen in den Anfangsminuten am Führungstor zu schnuppern, weil vor allem Letzterer die VfB-Hintermannschaft vor eine Aufgabe stellte. Njinmah verfehlte erst hauchzart (3.) und blieb dann im Privatduell mit Alexander Nübel zweiter Sieger (9.). „Wenn du die Chancen nutzt“, sagt Werders Aktivposten mit der Nummer 11 selbstkritisch, „dann wird es ein anderes Spiel und das muss ich mir vorwerfen.“

Anschließend gelang es dem SVW nicht mehr, den Stuttgartern in den entscheidenden Räumen vor Aufgaben zu stellen. Stattdessen blieben die Schwaben spielbestimmend und hatten auch deswegen weniger Mühe, weil den Grün-Weißen das Durchsetzungsvermögen in den persönlichen Duellen fehlte. „Wenn wir den Raum vor ihrer Kette nutzen konnten, dürfen wir uns weiter in der Zweikampfquote- und Härte verbessern“, sagt Steffen, dessen Schützlinge nur 44,6 Prozent der Duelle für sich entschieden. „Da müssen wir anpacken.“

Karim Coulibaly geht in Richtung der Kabine.
Karim Coulibaly wird Werder gesperrt in Augsburg fehlen (Foto: WERDER.DE).

Der VfB hingegen nutzte die nötigen Freiräume: Jamie Leweling servierte eine Flanke zielgenau auf den Kopf von Bilal Khannouss, der zur Führung einnickte (40.), nur vier Minuten später schlug ein Distanzschuss des Nationalspielers selbst im Kasten ein (44.). Nach dem Seitenwechsel zog die Verletzung von Kapitän Marco Friedl (57.), der SVW gab am Montag zumindest Entwarnung, und die Ampelkarte gegen Karim Coulibaly den Werderanern den Zahn (59.). „In der zweiten Halbzeit kam einiges zusammen“, resümiert Geschäftsführer Sport Clemens Fritz. „Wir sind nicht an das Leistungsmaximum gekommen, um heute hier was mitzunehmen.“

Die Gäste wiederum kontrollierten das Geschehen bis zum Schluss. Dass Deniz Undav (79.) und Chris Führich (90.+7) für den Europapokal-Teilnehmer das Ergebnis in die Höhe schraubten, empfand Leiter Profifußball Peter Niemeyer „auch in Unterzahl vermeidbar“. Nach vier sieglosen Spielen ist das Polster des SVW zur Abstiegszone auf fünf Zähler geschmolzen. Werder braucht zum Jahresabschluss dringend Zählbares, um mit der nötigen Ruhe in die kurze Weihnachtspause zu gehen. „Wir haben nicht die Punkte geholt, die wir uns erhofft haben“, sagt Niemeyer. „Wir müssen uns steigern.“ In Augsburg gibt es dafür nochmal die Chance im Jahr 2025.

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