Die Lehre der Ernüchterung

DER NACHBERICHT ZUR HEIMNIEDERLAGE GEGEN DEN SC FREIBURG

21.09.25 von Moritz Studer | 3 Min

Die Spieler des SV Werder mit hängenden Köpfen nach der Freiburg-Niederlage.
Die Enttäuschung war den Grün-Weißen nach Abpfiff anzusehen (Foto: nordphoto).

Mit einer breiten Brust ging der SV Werder in das Heimspiel gegen den SC Freiburg, doch am Ende war die Enttäuschung groß. Bei der 0:3-Niederlage gegen die Breisgauer waren zwei Elfmeter die Schlüsselszenen der Partie, trotzdem fassten sich die Grün-Weißen im Nachgang des Spiels primär „an die eigene Nase“. Ein Nachbericht.

Dem Publikum im Weserstadion bot sich ein zähes Bundesliga-Spiel, bei dem sich das Geschehen vor allem zwischen die Strafräume verlagerte. Schließlich nutzten die Gäste einen weiten Einwurf von Philipp Lienhart: Die Schuster-Elf flutete den Strafraum, in dem Cameron Puertas das Leder unglücklich an den Arm sprang. Dass die Entscheidung von Schiedsrichter Timo Gerach auch deswegen sehr hart war, weil Maximilian Eggestein den Mittelfeldspieler entscheidend gegen den Arm drückte, war Vinczenzo Grifo bei dessen perfekten Schuss aus elf Metern sichtlich egal (33.).

„Nach dem Elfmeter dreht sich dann die Gemütslage, Freiburg hat es geschickt verteidigt“, analysiert Cheftrainer Horst Steffen. „Mit dem zweiten Treffer haben sie die Überzeugung gewonnen, hier gewinnen zu können.“ Torschütze Grifo hatte sich dieses Mal als Vorlagengeber für Junior Adamu inszeniert, der im Fünfmeterraum nur noch den Fuß hinhalten musste (54.).

Cameron Puertas beim Torabschluss.
Cameron Puertas & Co. fehlte in den Schlüsselszenen das Spielglück (Foto: nordphoto).

Einen weiteren Nackenschlag kassierten die Grün-Weißen dann, als sich ihnen eigentlich die Eintrittskarte zurück in das Spiel bot. Jordy Makengo bekam eine Flanke strafbar an den Arm, doch der zuletzt so sichere Romano Schmid scheiterte beim folgenden Strafstoß an Noah Atubolu (59.), der mit dem fünften gehaltenen Elfmeter in Serie auch noch einen Bundesliga-Rekord aufstellte. „Es haben sich viele Dinge summiert, die gegen uns gelaufen sind“, sagt der Sportliche Leiter Peter Niemeyer. „Trotzdem wollen wir uns vor allem an die eigene Nase fassen. Die Quintessenz ist, dass wir uns nicht erlauben können, einen Schritt weniger zu machen.“

Sicherlich wird die Aufgabe beim FC Bayern München am kommenden Freitag, 26.09.2025, um 20.30 Uhr keineswegs einfacher, trotzdem muss die Steffen-Elf die Zeit nutzen, um sich als Mannschaft noch besser zu finden. Immerhin feierten einige Spieler erst kürzlich ihr Bundesliga-Debüt oder sind noch keinen Monat beim SVW. „Wir dürfen nicht negativ werden“, betont Yukinari Sugawara, der kurz vor dem Ende der Transferperiode vom FC Southampton an den Osterdeich ausgeliehen wurde, „sondern müssen weiter arbeiten.“

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