"Wir haben gezeigt, dass Leipzig schlagbar ist"

JULIANE WIRTZ VOR DEM POKAL-ACHTELFINALE IN DER MIXED ZONE

13.11.25 von Fiona John | 4 Min

Juliane Wirtz im grünen Trikot dribbelt mit dem Ball auf einem Spielfeld, im Hintergrund sind Leipzig-Spielerinnen in weiß-rotem Dress zu sehen.

Für Juliane Wirtz und die WERDERFRAUEN läuft es aktuell rund: Mit einer perfekten Englischen Woche im Rücken und Platz 4 auf dem Bundesliga-Tableau können sich die Grün-Weißen auf die kommende Pokalaufgabe am Sonntag, 16.11.2025, 16.00 Uhr (dank Partner swb im Livestream bei YouTube und WERDER.TV) in Leipzig freuen. In der Mixed Zone sprach Wirtz über das bevorstehende Achtelfinale, ihre Erwartungen für das schnelle Wiedersehen mit Ligakonkurrent RB, ihre aktuelle Rolle und über…

…Veränderungen unter Fritzy Kromp: „Es hat viel damit zu tun, dass wir versuchen, viel mit Ball zu spielen. In den letzten Jahren waren wir sehr kämpferisch und eklig, jetzt kommt die spielerische Komponente dazu. Wir üben im Training sehr viele Spielformen, die uns auf dem Platz Lösungen bieten. Diese Früchte erntet man gerade.“

…das Vertrauen, RB erneut zu schlagen: „Wir haben eine gute Analyse von dem Spiel und einige Punkte besprochen, die wir besser machen wollen. Wir werden vom Trainerteam sehr gut eingestellt. Letztendlich ist es aber egal, gegen welche Mannschaft man spielt und ob man schon eine Woche vorher gegen sie gespielt hat. Wir wollen gewinnen, besonders im Pokal.“

…die Rolle des Leipzig-Spiels in der Englischen Woche: „Es zeichnet uns aus, dass wir gegen Leipzig im dritten Spiel in einer intensiven Woche so lange durchhalten, dass wir am Schluss noch das Tor schießen, diesen Glauben haben und von der Athletik immer noch da sind. Es war wichtig, dass wir mit dem Sieg gegen Union positiv in die Englische Woche gestartet sind. Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt, das haben wir gegen Essen nur bedingt geschafft. In Unterzahl trotzdem zu gewinnen, schweißt ein Team aber zusammen. Dazu geben uns die Ersatzspielerinnen immer einen Schub. Das hat uns geholfen am vergangenen Wochenende gegen Leipzig zu gewinnen. Diese Woche können wir mit erholten Beinen ins Spiel starten, dann ist es ein Duell wie immer.“

…die Vorlage aus der letzten Reihe: „In der Halbzeitanalyse habe ich gesehen, dass hinter der Kette von Leipzig viel Platz ist. In der Sekunde auf dem Platz habe ich den Ball instinktiv gespielt. Ich habe einfach gehofft, dass Emöke es schafft, den Ball über die Linie zu drücken. Ich hoffe, dass ich noch häufiger dazu komme, Vorlagen zu machen.“

Juliane Wirtz trägt einen hellen Pullover mit der Werder-Raute drauf. Sie sitzt an einem Tisch und schaut auf einen Laptop.
Juliane Wirtz freut sich über die positive Entwicklung des Teams (Foto: WERDER.DE).

…das Selbstbild beim Blick auf die Tabelle: „Ich würde nicht sagen, dass wir auf den internationalen Wettbewerb schielen. Wir haben uns aber ein gewisses Selbstbewusstsein erspielt. Wir wissen, dass wir einander Vertrauen und auf unsere Stärken zurückgreifen können. Das macht die Brust natürlich größer, trotzdem bleiben wir demütig. Wir haben ein Selbstverständnis für uns entwickelt, dass wir gegen Gegner wie Leipzig mithalten können. Es zeichnet uns aus, dass wir nicht mit einem Unentschieden zufrieden sind, sondern gierig sind, noch das nächste Tor zu schießen und zu gewinnen. Das ist eine Entwicklung, die wir letzte Saison noch nicht hatten. Das Glück von neun Punkten in einer Woche beflügelt total. Wir schauen aber von Spiel zu Spiel und wollen bestmöglich abliefern.“

…die Herausforderungen nach der letzten Pokalreise: „Pokal ist ein besonderer Wettbewerb. Natürlich sind wir jetzt angefixt, dass wir es letzte Saison ins Finale geschafft haben. Ich bin der Meinung, in einem Wettbewerb, wo man rausfliegen kann, sagt man nicht, man will ins Achtelfinale. Wir wollen natürlich ins Finale. Egal, wer da kommt. Es wird kein einfacher Weg. Aber wir haben gezeigt, dass Leipzig schlagbar ist. Wir freuen uns, dass wir einen Wettbewerb haben, wo man noch mehr gekitzelt wird als in der Liga.“

…der lange Ausfall im letzten Jahr: „Ich kannte die Verletzung am Sprunggelenk schon, allerdings stellte es sich dieses Mal im Nachgang als schlimmer heraus, als man anfangs angenommen hatte. Durch weitere körperliche Komplikationen war ich dann fast ein halbes Jahr raus. Es war keine einfache Zeit. Reha-Zeit ist nie schön. Ich hatte zu kämpfen, weil man von Tag zu Tag schauen musste. Es ist schwierig in solchen Phasen geduldig zu sein. Ich bin aber froh, dass ich letzte Saison noch zurückkommen und dann die Sommerpause für mich nutzen konnte. Ich fühle mich mittlerweile wieder sehr gut, spiele viel und bin sehr froh, wie es mir und meinem Körper geht.“

…die Station Werder Bremen: „Ich hatte keine einfache Zeit in Leverkusen und war froh, dass Werder bereit war, mit mir zusammenzuarbeiten und ich in der ersten Saison so viel spielen konnte. Die zweite Saison war durch die Verletzung ein Auf und Ab, daher bin ich gerade einfach froh, konstant zu spielen. Natürlich will ich besser werden und irgendwann vielleicht den nächsten Step machen und mal in einem Verein spielen, der in der Champions League spielt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Ich bin erstmal froh, dass ich so gut aus der Verletzung rausgekommen bin, dass es bergauf geht und wir als Team unsere Punkte sammeln. Ich bin gespannt, was in der Zukunft passiert. Ich muss einfach in jedem Spiel meine Leistung bringen und mich verbessern, dann wird sich alles ergeben, wie es soll.“

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