2. A-Jugend – Eine historische Hinrunde
MEISTER DER WINTERRUNDE - TROTZ RÜCKSCHLAG ALS WENDEPUNKT
03.12.25 von Jacob Schuster & Stefan Mann | 5 Min
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Die A2 von Werder Bremen hat sich mit einem starken 5:1-Erfolg bei BTS Neustadt am vergangenen Freitag die Meisterschaft der Winterrunde in der Verbandsliga gesichert. Was auf dem Papier nach einer dominanten Hinrunde aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis harter Arbeit, mentaler Stärke und eines bemerkenswerten Teamprozesses, der alles andere als selbstverständlich war.
Intensive Kaderplanung: Wie der Grundstein für ein funktionierendes Team gelegt wurde
Die Kaderplanung im vergangenen Sommer war geprägt von hoher Intensität, unzähligen Gesprächen und einer klaren sportlichen wie menschlichen Vision. Federführend verantwortlich: Coach Nikolas Kettler, Co-Trainer Muhammed Tayboga und Jacob Schuster, die in den Wochen der Zusammenstellung kaum ein Telefon aus der Hand legten.
Mit großem Engagement, strategischem Feingefühl und einem hohen persönlichen Einsatz arbeiteten alle daran, einen Kader zu formen, der sportlich konkurrenzfähig und gleichzeitig charakterlich gefestigt ist. Die Gespräche reichten von tiefgehenden Einzelanalysen bis hin zu langen Abstimmungen über Rollenverteilungen und Entwicklungspotenziale – oft bis spät in die Nacht.
Ein zentrales Ziel war es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spielern des Jahrgangs 2007 und 2008 herzustellen. Die älteren Spieler sollten Verantwortung übernehmen und Stabilität bringen, während der jüngere Jahrgang mit Dynamik, Lernbereitschaft und Talent frischen Impuls geben sollte. Dieses Gleichgewicht zu finden, erforderte detaillierte Einschätzungen, viel Geduld und die Fähigkeit, auch schwierige Entscheidungen zu treffen.
Besonderen Wert legten Kettler und Tayboga darauf, charakterstarke Persönlichkeiten in die Mannschaft zu integrieren – Spieler, die nicht nur sportlich überzeugen, sondern auch die richtige Einstellung mitbringen: Teamgeist, Leistungsbereitschaft, Respekt und die Fähigkeit, Herausforderungen anzunehmen.
Ein perfekter Auftakt: Drei Siege als Grundstein für eine erfolgreiche Saison
Der Start in die neue Spielzeit hätte kaum überzeugender ausfallen können. Mit drei wichtigen Siegen zum Auftakt hat das Team nicht nur Selbstvertrauen getankt, sondern auch früh gezeigt, welches Potenzial in dieser Mannschaft steckt. Die guten Leistungen in den ersten Partien markierten bereits einen wichtigen Grundstein für eine vielversprechende Saison.
Gleich am ersten Spieltag setzte die Mannschaft ein deutliches Ausrufezeichen. Der 6:2-Erfolg gegen JFV Bremen II war mehr als nur ein gelungener Auftakt. Von Beginn an dominierte das Team das Spielgeschehen, agierte spielfreudig, torgefährlich und ließ dem Gegner kaum Raum zur Entfaltung. Die Offensivabteilung präsentierte sich in Topform und zeigte eine beeindruckende Effizienz vor dem Tor.
Die zweite Partie hatte dagegen eine völlig andere Dramaturgie, blieb aber ebenso positiv in Erinnerung. Beim FC Oberneuland entwickelte sich ein intensives und umkämpftes Spiel, das bis in die Schlussminute offen blieb. Doch dann folgte der Moment, der diesen Saisonstart nachhaltig prägen sollte: Ein viel umjubelter Last-Minute-Sieg, der Moral, Kampfgeist und den unbedingten Siegeswillen der Mannschaft eindrucksvoll unterstrich. Solche Spiele können eine Saison prägen – und genau dieses Gefühl nahm das Team aus Oberneuland mit.
Trainer Nikolas Kettler rückblickend nach dem Erfolg in Oberneuland: "Das war sicherlich eines unserer schwächsten Spiele in der Saison. Und dennoch war es total wichtig, dies als Erfahrung mitzunehmen und zu merken, dass wir in jedem Spiel, egal mit welcher Leistung, Spiele, auch sehr spät, für uns entscheiden können".
Zum Abschluss der erfolgreichen Auftaktserie stand ein weiteres Heimspiel an – und erneut behielt die Mannschaft die Oberhand. Der 4:2-Sieg gegen ATS Buntentor zeigte einmal mehr die offensive Klasse und die wachsende Stabilität im Defensivverbund. Trotz kleinerer Wackler ließ sich das Team nicht verunsichern und brachte den verdienten Erfolg über die Zeit.
Ein Rückschlag als Wendepunkt der Saison
Nach einem starken Start in die Saison folgte ein Spiel, das die gesamte Entwicklung der Mannschaft in Frage stellte: Die deutliche 5:1-Niederlage beim Nachbarn und Titelfavoriten Union 60.
Eine Niederlage, die in ihrer Klarheit weh tat – und die Mannschaft verunsicherte. Es war nicht irgendeine Niederlage, sondern ein Spiel, das wie ein Schlag in die Magengrube wirkte. In dieser Phase schien kaum jemand die A2 noch als ernsthaften Meisterschaftskandidaten auf dem Zettel zu haben.
Doch genau hier zeigte sich, wie wichtig Führungsqualität, Zusammenhalt und sportliche Überzeugung sind.
Das Trainerteam um Nikolas Kettler stand in den Tagen nach dem Union 60 Spiel vor einer großen Aufgabe: Die Mannschaft mental wieder aufzurichten, Vertrauen zurückzugeben und zugleich klare udn ehrliche Analysen zu liefern. Eine Balance, die im Jugendbereich oft schwer zu treffen ist – und hier eindrucksvoll gelungen ist.
Mit intensiven Gesprächen, gezielten Trainingsimpulsen und einem offenen Umgang mit Fehlern gelang es dem Trainerteam, neue Energie freizusetzen.
Die Spieler stellten sich der Situation, reflektierten, lernten – und entwickelten als Gruppe eine neue Form von Entschlossenheit. Gerade dieser Prozess war entscheidend dafür, dass das Team in den folgenden Wochen eine makellose Serie hinlegte.
21 Neuzugänge – und trotzdem ein Team
Ein weiterer Grund, warum die Entwicklung so bemerkenswert ist: Der Kader wurde im Sommer mit 21 Neuzugängen umgekrempelt.
Normalerweise benötigen Mannschaften mit einer derart hohen Fluktuation Monate, manchmal sogar eine ganze Saison, um sich zu finden. Doch die A2 wuchs unerwartet schnell zusammen. Jeder einzelne Spieler brachte sich ein, akzeptierte Rollen, entwickelte sich individuell – und ordnete sich gleichzeitig dem Gesamtziel unter.
Gerade nach dem Rückschlag gegen Union 60 zeigte sich, wie stark die neuformierte Gruppe bereits zusammengewachsen war. Statt auseinanderzufallen, rückte man enger zusammen.
Zahlen, die für sich sprechen
Mit 10 Siegen aus 12 Ligaspielen, darunter u.a. dem Heimsieg gegen JFV Bremerhaven stellte die Mannschaft eindrucksvoll ihre Qualität unter Beweis. Die A2 zeigte sich taktisch variabel, schwer zu berechnen und spielerisch kreativ – Eigenschaften, die in der Verbandsliga den Unterschied machen.
Auch im Bezirkspokal auf Kurs
Parallel zur starken Ligaentwicklung liefert das Team auch im Pokal ab und steht nach dem Titelerfolg im Mai, auch in dieser Saison bereits erneut im Halbfinale.
Trainer Nikolas Kettler über sein Team: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und das Trainerteam. Wir haben nach Rückschlägen nie aufgegeben, unser Ziel konsequent verfolgt und selbst in schwachen Momenten mit Willen, Überzeugung und Mut noch Spiele spät für uns entschieden. Nur so geht es und genauso werden wir auch weitermachen".
Ausblick: Mit viel Selbstvertrauen, aber ohne Überheblichkeit
Der Meistertitel der Winterrunde ist ein großartiger historischer Zwischenstand. Die Mannschaft weiß, dass die entscheidenden Spiele noch kommen und ist bereit, weiter für Furore zu sorgen.
Das Trainerteam arbeitet weiter daran, die Entwicklung zu stabilisieren und in der Sommerrunde erneut eine starke Rolle zu spielen.
Die Jugendleiter der Abteilung Alexander Vennemann und Stefan Mann sind sich einig:
Der Gewinn der Wintermeisterschaft zeigt, dass die 2. A-Jugend in dieser Saison ein ernstzunehmender Kandidat für den Gesamtsieg ist. Die Mannschaft setzt ein Zeichen in der Bremer Verbandsliga, dass man mit konsequenter Arbeit und Teamgeist große Ziele erreichen kann. Mit solch einer starken Basis besteht berechtigte Hoffnung, dass die Mannschaft über den Winter hinaus die Form beibehält und vielleicht am Ende der Saison ganz oben steht. Die Vorfreunde auf das gesicherte Relegationsspiel im Sommer zur A-Jugend Regionalliga ist jedenfalls groß.
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