Werderdrei: Aufs Nordhorn genommen

Oberliga Nord West

08.12.25 von Olaf Steffens

Intensiv: Max und Daniel an den vorferen Brettern

End of the year- Kater bei Werder 3. Als wohlmeinende Oberliga-Gastgeber hatten wir leckeren Kuchen dargebracht, kochten präsidialen Kaffee, heizten die Räumlichkeiten und bauten sogar die Bretter auf. (Danke an alle tollen HelferInnen!)

Und Nordhorn, unsere Gegner? Kamen vorbei und griffen mal so eben sechs Brettpunkte ab, in Tateinheit mit zwei hübschen Mannschaftspunkten, um dann sang-und klanglos wieder ins flache Emsland zu entschwinden. Ein kurzer, ein heftiger Besuch. Die wackeren Nordhorner haben getan, was man eben so tut als Gegner. Völlig ok.

Zurück blieb Werder 3, durchgeschüttelt in der Werderburg. In einem Wort: Genordhörnt.

Agonie! Damit stehen wir nach vier Ligarunden im unteren Mittelfeld und müssen uns ein bisschen strecken, um im Januar bei Braunschweig-Gliesmarode wieder Boden gutzumachen. Wird schwer genug. Aber wir probieren! -

Käpt’n Buchale hatte auch zu dieser Begegnung eine seriöse Aufstellung kuratiert. An Brett 1 unterstützte IM David Lobzhanidze, der mit den schwarzen Steinen bald ein brüderliches IM-Remis gegen IM Frank Kroeze vereinbarte.

Dann tat sich einige Stunden lang nichts auf der Anzeigetafel, man aß Kuchen, man trank Kaffee. Finn eroberte eine Qualität und spielte, so dachte ich, nach vorne – nur hatte ich das ganz falsch eingeschätzt, und sein Gegner Bierenbroodspot verbuchte mit einem verheerenden Königsangriff bald den vollen Punkt.

Volles Haus: vorne Nordhorn und Werder 3, hinten Delmenhorst 3 und Werder 5

Zwar kamen wir noch einmal kurz zum Ausgleich, da meine eher wenig exakte Angriffsführung gegen Fabian Stotyn am Ende zu einem eigenartigen Sieg führte. Indes, hier schon konnte man ahnen, dass dieser Tag nicht im Zeichen der Grün-Weißen verlaufen würde.


Erst musste sich Maria geschlagen geben, etwas, was man bei ihr eigentlich kaum einmal erlebt. Aus der inspiriert gespielten Eröffnung war sie mit leichten Feldvorteilen herausgekommen, hatte dann aber irgendwo den Faden verloren – schade.


Ein fundiertes Remis von Daniel El Canario stellte die Anzeige noch einmal auf 2:3, jedoch sah es in den drei verbleibenden Partien bereits duster aus – Bauer weniger, Qualle weniger, und noch einmal eine weitere Qualität.
David, Max und Peter ackerten noch, was das Zeug hielt, allein, die erfahrenen Nordhorner Kämpen ließen sich davon nicht erweichen und sammelten drei weitere volle Punkte ein. 2:6 in unserer Werderburg – kein schöner Abschluss für das Jahr 2025. Doch gibt es Schlimmeres! Wir kommen wieder. -

Dass am späten Nachmittag dann auch noch Werder das Nordderby in Hamburg mit 3:2 verlor, führte für alle waschechten Werder-Fußballfans zu weiterem Missvergnügen.

Für Fans des HSV dagegen - eher nicht

Kleiner redaktioneller Nachtrag:

Auf dem nebenstehenden Foto ahnt unser Autor noch nichts von seinem hübschen Sieg gegen Fabian Stotyn und auch noch nichts vom späteren Derbysieg seiner alten Fußballliebe …

Aber doch wollen wir hier die Highlights unserer einzigen Gewinnpartie kurz würdigen!

Olaf hatte mit einem scharfen Jobava-London das für ihn typische Chaos auf dem Brett hergestellt. Hier konnte er mit dem ruhigen 16.Lg2 leichten Vorteil behaupten. Aber Olaf kennt nur eine Richtung: „vorwärts“! Also 16.d4-d5?! Objektiv nicht ganz so gut, denn jetzt hätte Fabian mit 16...Se5 gut kontern können. Aber nach 16...Sd8? stand und Olaf schon fast auf Gewinn und ließ nicht mehr locker.

Gerade hatte Fabian mit 21… La6xe2 den Se2 beseitigt, aber Olaf denkt gar nicht daran, den Läufer zurück zu schlagen. Der kräftige Zwischenzug 22.f5xg6! – mit der tödlichen Drohung 23.Dd4 – bereitete der Partie nach 22...h7xg6 23.h6-h7+ ein baldiges Ende!

Der Vollständigkeit halber unsere gesammelten Werke vom Sonntag:

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