Schade um den Aufwand, Stärkung für das Selbstbewusstsein

EIN NACHBERICHT ZUR 0:2-NIEDERLAGE BEI RB LEIPZIG

25.11.25 von Moritz Studer | 3 Min

Samuel Mbangula gibt Romano Schmid die Hand und hilft ihm hoch.

Sicherlich hätte der SV Werder Bremen seine Serie nach fünf Partien ohne Niederlage auch bei RB Leipzig (0:2) fortgesetzt. Auch wenn die Hände der Grün-Weißen beim Tabellenzweiten erstmals seit Ende September leer blieben, machten sie im Zuge ihrer Entwicklung einen Schritt in die richtige Richtung. Ein Nachbericht.

Der SVW hatte durchaus die Zutaten für eine Überraschung gegen das Team von Ex-Trainer Ole Werner zur Hand gehabt. Denn zunächst konzentrierten sich die Gäste auf ihre Defensivarbeit und konnten sich in den entscheidenden Momenten auf Torhüter Mio Backhaus verlassen, der mit acht Paraden in der Elf des Spieltags landete. „Mio hat ein top Spiel bestritten“, lobt Geschäftsführer Profifußball Clemens Fritz Werders Nummer 1, der mindestens gegen Assan Ouédraogo (32.) und Christoph Baumgartner (45.+1) Weltklasse-Paraden zeigte. „Er hat viel Ruhe ausgestrahlt und es hervorragend gemacht.“

Nach dem Seitenwechsel wagten sich dann die Grün-Weißen aus ihrem Kokon und schnupperten an der Führung. Romano Schmid per Linksschuss (47.), Keke Topp mit dem Kopf (48.) und auch der enteilte Jens Stage (58.) brachten die Sachsen ordentlich ins Taumeln. „Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir in Führung gegangen wären“, sagt Cheftrainer Horst Steffen. „Es ist schade für die Jungs und den Aufwand, den sie betrieben haben.“

Horst Steffen redet im Mannschaftskreis zum Team.
Horst Steffen fand positive Worte für den Auftritt seiner Schützlinge (Foto: WERDER.DE).

Denn um einen überragenden Backhaus zu bezwingen, bedienten sich die Leipziger ihrer individuellen Klasse. Ouédraogo pfefferte das Leder nach einem kleinen Schlenker mit dem schwächeren linken Fuß aus der zweiten Reihe sehenswert ins Kreuzeck (63.). Nachdem der vermeintliche Ausgleich nach einer Ecke aufgrund einer Abseitsstellung von Keke Topp keine Anerkennung fand (71.), schlugen die Hausherren auf der anderen Seite selbst nach einem ruhenden Ball zu. Xaver Schlager blockte Amos Pieper, um nach Baumgartners Kopfball das Abseits aufzuheben. Anschließend schloss der erstgenannte Österreicher aus der Drehung kompromisslos zur Entscheidung ab (80.).

Die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hätte zumindest einen Punkt verdient gehabt. Insgesamt feuerte die Steffen-Elf 16 Abschlüsse in die Richtung des Kastens von Torhüter Peter Gulacsi. „Die Jungs sind einverstanden mit dem Auftritt und haben gesehen, dass wir uns unsere Lösungen nach vorne auch gegen starke Gegner erarbeiten können“, resümiert Coach Steffen. „Natürlich nehmen wir am liebsten Punkte mit, aber eben auch dieses Gefühl, das in den letzten Wochen noch nicht ganz so da war.“

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