Finale beim Silvesteropen: Julian oder Nikita?

29.12.25 von Stephan Buchal

Die Spitzenbretter der 5. Runde: Julian Kramer - Arno Zude und Theis Pahl - Lara Schulze / Foto: Heinz Hinrichs

Nikita Nechitaylo gegen Julian Kramer - das ist die Top-Paarung der letzten Runde. "The winner takes it all", aber dem Großmeister reicht schon ein Remis!

So lautet zusammengefasst das Fazit des 3. Tages beim Bremer Sivesteropen. Wie es dazu kam, wollen wir hier kurz berichten - zunächst die Ereignisse der Runde 5 und dann kurz die Ergebnisse der Nachmittagsrunde.

Tag 3, Runde 5: Das Führungsquartett in der A-Gruppe wird halbiert

Wer erwartet hat, dass die Ptotagonisten nach 2 Doppelrunden auch mal ein kleines Remis-Päuschen einlegen würden, wurde eines Besseren belehrt! An den 8 Livebrettern gab es 7 Entscheidungen, nur die Partie zwischen Peter Rudolph und Julian Esser wurde in einem ausgeglichenen Mittelspiel Remis gegeben.

An den beiden Spitzenbrettern gab es hart erkämpfte Weißsiege: Julian Kramer konnte Arno Zude in einem langen Kampf niederringen, die Partie von Theis Pahl gegen Lara Schulze stand lange Zeit ausgeglichen bis Theis mittels einer „kleinen Kombination“ Lara zu einem Fehler verführte. Er gewann einen Bauern und hatte ein (fast) gewonnenes Turmendspiel. Aber einmal mehr zeigte sich, dass Turmendspiele nicht Remis, sondern ausgesprochen schwierig sind. Lara kämpfte sich noch einmal in die Remisbreite, aber nach wechselseitigen Ungenauigkeiten behielt Theis doch noch das bessere Ende für sich. Jetzt liegen Julian und Theis gemeinsam mit 4,5 aus 5 in Front!

Volle Konzentration vor der Partie: Nikita Nechitaylo

Ihnen auf der Fersen sind Markus Lammers, Nikita Nechitaylo und Antonia Ziegenfuß mit jeweils 4 Punkten! Erik Pahl spielte eine interessante Partie gegen Markus Lammers, es war lange Zeit eindeutig „unklar“, bis Erik ein überraschendes Läuferopfer brachte … das sich jedoch als inkorrekt erwies. Markus behielt die Mehrfigur gegen 2 Bauern, hatte ein schönes Läuferpaar und gewann die Partie seinerseits in Mattangriff.

Auch Nikita Nechitaylo profitierte von einem Figurengewinn, allerdings sah der eher nach einem groben Versehen von Sebastian Müer aus, der in ausgeglichener Stellung eine tückische Gabel übersah.

Schließlich konnte Antonia Ziegenfuß sich (heimlich, still und leise) in der Spitzengruppe durch einen schwer erkämpften Sieg gegen Edward Bundan etablieren, nach ihrer Startniederlage bereits der 4 Gewinn hintereinander.

Mit 3,5 Punkten sind auch Arno Zude, Lara Schulze, Rolf Hundack und Jann-Christian Tiarks noch gut im Rennen um die Preisgelder.

Dabei hatte Rolf Hundack etwas Glück, dass er und auch sein Gegner Dave Moewisch das hübsche thematische Damenopfer 33… Dh1+! übersah, was ihm Qualität plus Bauer eingebracht hätte …

Die B-Gruppe vermeldet: Nguyen ist weiterhin auf 100%, aber Gerald Jung hält mit!

In der B-Gruppe feierte der an Position 16 gesetzte Laurentius Nguyen nun schon seinen 5 Sieg! Diesmal fiel ihm der an 2 gesetzte Alexander Fomenkov zum Opfer. Alexander kam ganz gut aus der Eröffnung, stand im Mittelspiel sogar etwas besser, wurde dann aber deutlich überspielt.

Dmytro Shved gegen Gerald Jung - Foto: Heinz Hinrichs

Auf dem zweiten Platz kann sich mit Gerald Jung ein Werderaner Urgestein etablieren! Gerald spielte mit Schwarz einen typischen Hippopotamus, allerdings die riskante Variante, weil Weiß schon mit d4, e4 und f4 ein gefährliches Zentrum aufgebaut hatte. Aber Gerald konterte den bisher überzeugenden Dmytro Shved aus der Ukraine sauber aus und konnte einen schönen Gewinn verbuchen.

Am Nachmittag kommt es dann zum Spitzenspiel zwischen den beiden Führenden.

Mit 4 Punkten gibt es eine dreiköpfige Verfolgergruppe von Philipp Tresper, Okke Glatz und Robert Klemm. Und dahinter lauert ein 13-köpfiges Feld mit 3,5 Punkten auf seine Chance in den beiden Schlussrunden.Mit 4 Punkten gibt es eine dreiköpfige Verfolgergruppe von Philipp Tresper, Okke Glatz und Robert Klemm. Und dahinter lauert ein 13-köpfiges Feld mit 3,5 Punkten auf seine Chance in den beiden Schlussrunden.

Die Hihlights der Runde 6:

  • Lara Schulze wird krank und muss leider vom Turnier zurücktreten! Wir wünschen gute Besserung!! Nikita Nechitaylo kommt zu einem kampflosen Gewinn ...

  • Julian Kramer gewinnt ein remisliches Turmendspiel gegen Theis Pahl – der letzte Fehler entschied auf dem schmalen Grad zum Remis.

  • Markus Lammers und Antonia Ziegenfuß kämpfen bis zum „nackten König“ und trennen sich nach 79 Zügen remis.

  • Arno Zude gewinnt durch eine „kleine Kombination“ im Mittelspiel einen Bauern und kann diesen Vorteil gegen Rolf Hundack sicher verwerten.

  • Sebastian Müer reißt den Stonewall von Jann-Christian Tiarks durch ein frühes g2-g4 auf und gewinnt eine schöne Angriffspartie „wegen Grundreihe“ in 26 Zügen.

  • Ein schlechter Nachmittag für die Pahls: Erik überspielt mit den schwarzen Steinen Edward Bundan und verliert durch einen „dummen Fehler“ im 30. Zug eine Figur.

  • Auch Yunong Elias Lu unterläuft in klar besserer Stellung ein Patzer, aber Peter Rudolph revanchiert sich und Lu kann doch noch gewinnen …

  • Julian Esser stellt in besserer Stellung gegen Jonas Tipke die Qualität ein und die Partie endet Remis.

(Am Nachmittag der dritten Doppelrunde sind die Kämpfer doch sehr müde …).


  • In der B-Gruppe endet das Spitzenspiel zwischen Laurentius Nguyen und Gerald Jung nach 16 Zügen friedlich Remis

  • Auch Philipp Tresper und Okke Glatz schließen nach 25 Zügen Frieden.

  • Sebastian Hartwig und Robert Klemm liefern sich einen großen Kampf. In ausgeglichener Stellung übersieht Robert im 44. Zug einen Turmverlust.


  • Tim Jathe gewinnt ein sauberes Endspiel nach 56 Zügen gegen Alexander Fomenkov.

  • Die Werderaner Jugendlichen Luc Eitel und Alexander Lattreuter haben nach 11 Zügen genug und machen remis.

  • Dasselbe Ergebnis gibt es auch zwischen Nils Enke und Rohat Seyrek, aber nach langem Kampf ist das Turmendspiel remis.

  • Eine originelle Partie spielen Christian Maeder und Dmytro Shved Der Ukrainer hat gute Chancen, aber verdirbt die Partie durch einen Fehler im 35. Zug zum Remis.

  • Reiner Schnorfeil und Petra Grabowski haben nach 10 Zügen noch alle Figuren auf dem Brett und machen nach drei Tagen Schach lieber Feierabend. Wer will es ihnen verdenken?

Die Live-Partien der A-Gruppe, Runde 1-4

Die Live-Partien der B-Gruppe, Runde 1-4

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