Mareike Max holt Gold

Glücklich über ihren tollen Wettkampf und die Goldmedaille: Mareike Max
Leichtathletik
Montag, 27.02.2017 / 07:03 Uhr

Olaf Kelterborn

Bei den Deutschen Jugend Hallenmeisterschaften in Sindelfingen erkämpften sich Werders Leichtathleten mit tollen Ergebnissen einen kompletten Medaillensatz. Für das herausragende Ergebnis sorgte Mareike Max, die sich im Hochsprung den Deutschen Meistertitel sichern konnte.

Das Finale im Hochsprung der U20 gehörte zu einem der spannendsten Entscheidungen der gesamten Jugend-Titelkämpfe. Selten zuvor gab es eine derart hohe Leistungsdichte in der deutschen Spitze. Dementsprechend war Trainer Roman Fricke schon vorher klar, dass „für eine Medaille mindestens 1,80m gesprungen werden mussten“. Und dem war so. Aber beginnen wir am Anfang. Mareike Max stieg, wie nahezu alle anderen Favoritinnen, bei 1,68m in den Wettkampf ein und meisterte diese Höhe, wie auch die darauffolgenden Höhen bis 1,78m, souverän im ersten Versuch.  

Bei 1,80m lief es in den ersten zwei Versuchen dann jedoch nicht optimal, so dass Max nur noch ein einziger Versuch übrig blieb um weiterhin im Kampf um die Medaillen dabei zu bleiben. „Da war ich doch schon ziemlich nervös“, gab die Werderanerin hinterher offen und ehrlich zu. „Ich wusste aber aus dem Training, dass ich 1,80m auf jeden Fall springen kann, dementsprechend habe ich alles in den letzten Versuch reingelegt und es hat geklappt.“ Dennoch rutschte Mareike Max aufgrund der Anzahl an Fehlversuchen plötzlich auf Rang Vier ab.  

Bei den nächsten Sprunghöhe, den 1,82m, bewies sie anschließend allerdings ihre schon mehrfach unter Beweis gestellte Nervenstärke. Gleich im ersten Versuch gelang Mareike Max ein gültiger Sprung, womit sie ihre Konkurrentinnen unter Zugzwang setzte. Diesem Druck hielten nur zwei weitere Springerinnen stand, allerdings überquerten Laura Gröll aus Eckental und Leonie Reuter aus Berlin die 1,82m erst im zweiten bzw. dritten Versuch. Mareike Max setzte sich also wieder an die Spitze des Feldes und wusste, dass ihr eine Medaille schon sicher war. „Das habe ich in dem Moment aber gar nicht so wahrgenommen, sondern mich erst einmal total auf die 1,84m konzentriert“, so Max. Diese Höhe war in Sindelfingen allerdings für alle drei Springerinnen zu hoch, so dass sich Mareike Max als Deutsche Jugend Hallenmeisterin 2017 feiern lassen konnte. „Ich bin absolut überwältigt und kann es noch gar nicht richtig glauben was eben passiert ist“, so die grün-weiße Top-Athletin im Anschluss an den Wettkampf. „Ich freue mich aber natürlich richtig doll über den Titel. Außerdem darf ich am kommenden Wochenende beim Länderkampf in Halle an der Saale im Nationalmannschaftsdress antreten, das ist ein toller Nebeneffekt.“

Für die zweite Medaille aus Werder-Sicht sorgte Stabhochspringer Philip Kass. In der bisherigen Hallensaison passte für den Schützling von Trainer Leszek Kass noch nicht so viel zusammen, so dass er im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften kein für ihn zufriedenstellendes Resultat zustande brachte. „Es hat sich aber im Training schon gezeigt, dass ich auf einem guten Weg bin und eine tolle Höhe springen kann“, so Philip Kass, der damit Recht behalten sollte. Im U20 Finale, bei dem gleich drei Springer über die 5-Meter-Marke flogen, überquerte Kass alle Sprunghöhen, bis auf einen Fehlversuch bei 5 Metern, im ersten Durchgang. Mit seinem erfolgreichen Versuch über 5,20m setzte er sich auf Rang 2, musste aber noch eine Zeit lang zittern ob das auch wirklich zu Silber reichen würde: „Der bis dahin Drittplatzierte hatte sich zwei Sprungversuche für 5,25m aufgehoben. Dieses Pokern ist im Stabhochsprung üblich und dementsprechend hab ich mich nicht verunsichern lassen und selbst versucht die 5,25m zu überqueren“, so Kass.  

Diese Höhe war in Sindelfingen noch nicht drin, allerdings auch nicht für seinen Konkurrenten Julian Otchere aus Mannheim, so dass sich Kass letzten Endes den Deutschen Vizetitel hinter dem souveränen Sieger Bo Kanda Lita Baehre aus Leverkusen (5,50m) holte. Nebenbei wurde Kass, genau wie Mareike Max, für den Länderkampf am kommenden Wochenende nominiert. „Das ist ein toller Erfolg für Philip und genau diese Momente sind es, für die wir trainieren“, so Trainer Leszek Kass. „Stichwort Training, ich möchte es nicht versäumen an dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an den Hauptverein auszusprechen, ganz besonders an den Präsidenten Hubertus Hess Grunewald, der sich sehr engagiert um die Erhöhung der Decke in der Leichtathletikhalle gekümmert hat. Ohne diese Trainingsmöglichkeit wären Erfolge wie der Deutsche Vizetitel einfach nicht möglich“, so Kass weiter.

Für eine überraschende Medaille sorgte Stina Seidler, ebenfalls im Stabhochsprung. Nach einer längeren Pause hatte die mittlerweile in Potsdam trainierende, aber weiterhin für den SV Werder startende Athletin zunächst gar nicht geplant an den Hallen-Meisterschaften teilzunehmen. "Da es im Training dann aber recht gut lief haben wir uns doch zu einem Start entschlossen“, so Seidler. Es hätte allerdings ein sehr kurzer Auftritt werden können, denn ihre ersten beiden Sprungversuche der Einstiegshöhe von 3,55m gingen schief. Im dritten Durchgang klappte es aber schließlich. Über 3,70m genau das gleiche Bild, zwei Sprungversuche gingen schief, der dritte Durchgang verlief erfolgreich. Alles richtig machte Seidler im Anschluss über 3,80m. Gleich in ersten Durchgang meisterte sie die aufgelegte Sprunghöhe und reihte sich damit auf Rang 3 ein, den sie bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollte.  

„Ich habe absolut nicht mit einer Medaille gerechnet“, so Seidler nach dem Wettkampf. „Umso glücklicher bin ich natürlich, dass es geklappt hat. Der Sprung über 3,80m im ersten Versuch war der Knackpunkt, denn es war ein unglaublich enges Feld. Man muss sich mal die Ergebnisliste anschauen, von Platz 2 bis Platz 7 sind alle Athletinnen die gleiche Höhe gesprungen und es wurde nur aufgrund der Fehlversuchsanzahl festgelegt wer weiter vorne und wer weiter hinten liegt. Das Glück war heute auf meiner Seite und ich freue mich sehr über die Bronzemedaille“, so Seidler weiter.  

Neben den Medaillengewinnern waren mit den Stabhochspringern Lars Keffel und Kim-Michelle Schwenke sowie den Sprinterinnen Katarina Rocke und Finja Damaschke vier weitere Werder Athleten in Sindelfingen am Start. Lars Keffel, der gute zwei Jahre jünger als die restlichen U20 Teilnehmer ist, bestätigte mit übersprungenen 4,80m seine persönliche Bestleistung und landete auf einem ebenfalls hervorragenden 6. Rang. Seine Teamkollegin Kim-Michelle Schwenke erwischte nicht ihren besten Tag. Nicht zufriedenstellende 3,55m bedeuteten einen für sie selbst enttäuschenden 11. Gesamtrang.  

Die Sprinterinnen zeigten sich im Feld der knapp 70 angetretenen 60-Meter Läuferinnen in guter Verfassung. Katarina Rocke erreichte mit 7,78 sec im Vorlauf ihr angestrebtes Ziel einer Zwischenlaufteilnahme. Dort bestätigte sie ihre Leistung mit 7,79 sec, für den Endlauf reichte es allerdings nicht. Finja Damaschke sprintete im Vorlauf nach guten 8,09 sec ins Ziel, kam damit jedoch keine Runde weiter.

 

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