Werder gewinnt gegen Zeitz
Jugendbundesliga
16.12.25 von David Lobzhanidze
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Am Sonntag, den 14.12., haben wir in unserem Vereinslokal die dritte Runde der Jugendbundesliga sowie einen Wettkampf der Bremer Jugendliga ausgetragen.
Unser Gegner in der Jugendbundesliga hieß SV Motor Zeitz. Da ich nur wenig über diese Stadt wusste, habe ich mich ein wenig darüber informiert.
Zeitz liegt in Sachsen-Anhalt, an der Weißen Elster, zwischen Leipzig und Gera. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt ist eine ehemalige Industriestadt. Obwohl nach der Wende einige Fabriken geschlossen wurden, gibt es dort auch heute noch einen Chemie- und Industriepark.
Zeitz ist unter anderem für die Produktion von Kinderwagen und Klavieren bekannt. Dort befindet sich auch das Deutsche Kinderwagenmuseum im Schloss Moritzburg. Die ersten deutschen Kinderwagen wurden bereits im Jahr 1846 in Zeitz produziert, woraus sich eine starke Industrie entwickelte, die bis heute Bestand hat. Das Schlossmuseum Moritzburg ist bei der Gelegenheit sicherlich einen Besuch wert.
Unsere Gegner sind bereits am Vortag angereist. Die langen Anreisen sind zwar ziemlich anstrengend, doch wenn man sich genügend Zeit nimmt und einen Tag früher anreist, anstatt direkt zum Schachbrett zu hetzen, kann man die Zeit für kulturellen Austausch nutzen. So hatten unsere Gäste aus Zeitz die Möglichkeit, am Samstag Bremen zu besichtigen und unseren wunderschönen Weihnachtsmarkt zu besuchen.
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Der Wettkampf verlief sehr spannend. Trotz der Ratingunterschiede an manchen Brettern, bei denen wir deutliche Favoriten waren, habe ich keinen leichten Spaziergang erwartet. Während die Trainer und Betreuer im Nachbarzimmer bei einer Tasse Kaffee gemütlich über Schach und Politik plauderten, lieferten sich die Jugendlichen an allen Brettern harte Kämpfe.
Zu Beginn sah es für uns vielversprechend aus: An allen Weißbrettern hatten wir solide Vorteile, während die Stellungen an den Schwarzbrettern deutlich komplizierter waren.
Den ersten Punkt holte Samuel Pfeffer an Brett 6. Er packte mit Weiß gegen Königsindisch seine alte Vorbereitung mit Le2 und h4 aus. Der Gegner fand keine guten Pläne dagegen, und Samuel erreichte schnell eine sehr dominante Stellung, gewann einen Bauern und entschied die Partie anschließend im Turmendspiel souverän für sich.
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Max Weidenhöfer spielte am Brett 1 mit Schwarz eine typische Caro-Kann-Partie. Anfangs stand er leicht unter Druck, konnte aber nach und nach seine zentrale Bauernmasse mobilisieren und übernahm so die Initiative. Dank besserer Bauernstruktur und aktiverer Figuren wuchs sein Vorteil zunehmend. Nach beidseitigen Ungenauigkeiten entstand eine sehr komplizierte Stellung, in der der Gegner durchaus noch Chancen gehabt hätte, die Partie zu retten. Max erreichte jedoch ein gewonnenes Endspiel mit einem Mehrbauern und holte den zweiten vollen Punkt.
Tim Zimmer geriet am Brett 3 mit Schwarz in der Eröffnung stark unter Druck, weil er die Zugreihenfolge verwechselt hatte. Er verteidigte sich jedoch gut und konnte die Stellung ausgleichen. Bei der ersten Gelegenheit startete er seinen Gegenangriff.
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In der Diagrammstellung folgte 28…Txf2! 29.Kxf2 Df5+, und Schwarz gewinnt mit einem direkten Angriff.
Alexander Lattreuter führte die Partie mit Weiß sehr gut und stand auch klar besser. Es war jedoch nicht einfach, den Vorteil auszubauen. Im Mittelspiel übersah er leider eine gegnerische Idee und verlor dadurch eine Figur sowie die Partie.
Finn Helms holte auf Brett zwei mit Weiß einen leichten Vorteil aus der Eröffnung heraus. Im Mittelspiel gelang es ihm, noch mehr Druck aufzubauen. Allerdings fand er dann keine konkreten Wege, und die Stellung verflachte nach und nach. Im Endspiel traf er schließlich die richtige Entscheidung: Anstatt weiter riskant auf Gewinn zu spielen, nahm er das Remis an und sicherte damit den Mannschaftssieg.
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Joshua Grabowski spielte die Slawische Verteidigung und wurde mit der Abtausch-Variante konfrontiert. Nachdem er früh Db6 gezogen hatte, wurde seine Dame erneut angegriffen.
Hier opferte Joshua mutig eine Figur. Nach 9…Sxb4 10.axb4 Dxb4 11.Dd2 e5! 12.Lxe5 Se4! 13.Dxb4 Lxb4 14.Ke2 Tc8! hat Schwarz eine sehr starke Kompensation. Zeitweise stand Joshua auf Gewinn, konnte jedoch leider die versteckten Gewinnideen nicht finden und landete in einem schlechten Endspiel mit einem Turm gegen zwei Leichtfiguren. Die Partie ging schließlich verloren.
Endergebnis: 3,5–2,5.
Wie bereits erwähnt, fand an diesem Tag ein Wettkampf in der Bremer Jugendliga zwischen dem SV Werder und Bremen Nord statt.
An Brett 1 spielte Jan Finnian Halich mit Schwarz gegen Max Kandora. Jan Finnian geriet kurz nach der Eröffnung in eine schwierige Stellung. Danach konnte er die Stellung jedoch verbessern und erreichte ein sehr gutes Endspiel, das er schließlich aufgrund von Zeitmangel am Ende doch verlor.
An Brett zwei setzte Paul Klugkist mit Weiß von Anfang an die gegnerische Stellung stark unter Druck und konnte die Partie gegen Rasmus Döscher durch einen direkten Angriff für sich entscheiden. Julius Ortlepp spielte mit Schwarz eine sehr starke Partie in der Grünfeld-Indischen Verteidigung, nutzte die strukturellen Stellungsvorteile aus und gewann dank eines entfernten Freibauern souverän im Endspiel gegen William Kandora.
Haktan Biricik erreichte an Brett 4 mit Weiß in der Spanischen Eröffnung eine sehr vorteilhafte Stellung. Anschließend griff er jedoch zu direkt an und opferte dabei unnötig einen Bauern. Die Gegnerin Nayla Döscher konterte geschickt im Zentrum und sicherte sich den Sieg.
Am Ende stand ein umkämpftes 2:2.
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