Die erste Entscheidung – und gleichzeitig die größte Überraschung des ersten Spieltages – brachte die Partie von Jakob Leon Pajeken gegen Sascha Wiegmann (Bild). In der Najdorf-Variante blieben beide Könige zunächst im Zentrum – bis Schwarz beide weißen Rochaden unmöglich gemacht hatte, mit Bauernopfern das Zentrum aufriss, wegrochierte und einen tödlichen Angriff aufbaute.
Wenig später kamen die nächsten beiden Entscheidungen: Pauline Guichard fand in großer Zeitnot keine Mittel gegen Aditya Mittals Angriff und musste die Waffen strecken. Und auch Collin Colbow unterlief gegen Bobby Cheng in furchtbar komplizierter Stellung in rasender Zeitnot der letzte Fehler. Nachdem der Australier sich gierig den Bauern e4 einverleibt hatte, fand Collin nicht das fantastische Turmopfer Tf4!, das – bei Ablehnung gefolgt vom Springeropfer auf f3 – den schnellen Zusammenbruch der weißen Stellung zur Folge gehabt hätte. Aber wer hätte das schon im 30-Sekunden-Rhythmus am Brett gefunden? Stattdessen konnte Bobby sich erst den Bauern einverleiben, und dann in die schwarze Königsstellung eindringen.
Danach dauerte es, bis die letzten Partien entschieden waren. Adrian Söderström unternahm gegen Gerlef Meins alles, um seinen Mehrbauern im Endspiel mit ungleichen Läufern zu verwerten, musste aber schließlich ins Remis einwilligen.
Nikolas Wachinger musste gegen Jana Schneider lange kneten, doch die zwei verbundenen Freibauern im Turmendspiel reichten letztendlich zum Sieg.
Als letzte Partie lief das Turmendspiel von Jari Reuker gegen Szymon Gumularz. Der polnische Großmeister hatte einen Bauern mehr, und schien mehrfach kurz vor dem Sieg zu stehen. Doch als er einmal Jari die Möglichkeit gab, ins Remis zu entkommen, packte dieser die Gelegenheit beim Schopfe, und nach fünfeinhalb Stunden war auch die letzte Partie der ersten Runde beendet.