Leider zeichnete sich die Niederlage schon nach wenigen Stunden ab. Am Spitzenbrett spielte Peter Lichman gegen den erfahrenen kroatischen GM Mladen Palac eine scharfe, aber etwas zweifelhafte Nebenvariante und geriet ziemlich bald in die Defensive. Sein Versuch, mit einem Figurenopfer Angriffschancen zu kreieren blieb erfolglos und Kirchweyhe ging mit 1:0 in Führung.
Derweil kam es am 2. Brett zu einer bekannten Theorievariante zwischen Maria Efimenko und FM Tobias Kügel. Zunächst stand eine ausgeglichene Stellung auf dem Brett, es folgte ein kurzes, scharfes Intermezzo – an dessen Ende aber wieder kompletter Ausgleich herrschte: Remis!
Auch an Brett 7 entstand nach der Eröffnung eine ziemlich ausgeglichene Stellung zwischen Detlev Diederichsen und dem kroatischen FM Bojan Medak. Aber dann unterlief Detlev im Mittelspiel ein schwerer Fehler (oder war es ein übermotivierter Angriffsversuch?) - er verlor eine Figur, steckte noch einen Turm ins Geschäft, aber der schwarze König fand ein sicheres Plätzchen und es blieb nur die Aufgabe.
Ein halber Punkt aus 3 Weißpartien – das sah wirklich nicht gut aus! Und auch euer Berichterstatter am 5. Brett kam zwar mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung, aber es gelang dem GM Blazimir Kovacevic die Stellung bald auszugleichen und sogar leichten Vorteil zu bekommen.
Derweil hatte Max Weidenhöfer am 8. Brett mit den schwarzen Steinen gegen den starken FM Srdjan Vernacki überhaupt keine Mühe, die weiße Initiative zu neutralisieren. In einer sehr sauberen, fehlerfreien Partie hatte er zwischenzeitlich sogar leichten Vorteil, aber ein Remis war die logische Folge. Eine starke Leistung von unserem Youngster!
Auch Reiner Franke spielte an Brett 6 eine sehr ordentliche Partie gegen den bulgarischen GM Petar Genov und berichtet darüber folgendes: „Mein Gegner war in eine Eröffnung geraten (Englisch mit c4/c5 und Lg2/Lg7), die ihm sichtlich (Zeitmanagement) nicht behagte. Laut Engine traf ich danach auch gute positionelle Entscheidungen und stand sogar besser, was mir am Brett aber nicht so klar war, weil ich meine Figurenaufstellung als etwas durcheinander geraten ansah. So nahm ich nach 3 1/2 Stunden dann den Spatz seines Remisangebots in die Hand, zumal wir da bereits mit -2 hinten lagen und ich an den anderen Brettern keine Hoffnung sah.“
Diese Einschätzung war zweifellos richtig. Zunächst war es Olaf Steffens, der eine super-wilde Partie mit offener Königsstellung und 2-3 Minusbauern durch mutiges und inspiriertes Spiel doch noch in den Remishafen lenken konnte. Dann gelang es mir mühsam, mein schlechteres Endspiel nach 6 Stunden Spielzeit ebenfalls Remis zu halten und schließlich, nach langen 7 Stunden, gewann David Kardoeus den Kämpferpreis, nachdem er ein Doppelläuferendspiel mit 2 Minusbauern dermaßen zäh verteidigte, dass GM Zeitlein schließlich in ein Remis einwilligen musste.
Am 25. Februar geht es daheim gegen den SK Oldenburg weiter. Es wird Zeit, mal wieder zu punkten!!