Das ärgste Malheur unterlief in großer Zeitnot David Kardoeus! Wie beschrieben hatte er sich eine aussichtsreiche Stellung aufgebaut und es sah ganz nach einem Spiel "auf zwei Ergebnisse" aus. Aber in hoher Zeitnot wollte er es erzwingen, griff zu ungestüm an, opferte eine Qualität, sein Angriff drang nicht durch, und er wurde ausgekontert! Sehr schade, ein wirklich ärgerlicher Verlust, der die Nordhorner auf die Siegesstraße brachte.
Auch Reiner Franke konnte seine schwierige Stellung nicht halten. Reiner bemerkt dazu folgendes: "Sie lief bereits ab dem 9. Zug völlig unrund. Das Finale wurde eingeläutet durch den Zug der weißen Dame von e3 nach a3, wonach wegen einer kleinen weißen Kombination Springer bzw. Bauer auf e7 und a7 nicht mehr gleichzeitig zu verteidigen waren. Dass unserer vormaliger Trainer Matthias Krallmann sagte, solche Brett umfassenden Damenzüge seien mit am schwersten zu sehen, ist dabei nur ein schwacher Trost/Entschuldigung."
2,5:1,5 für Nordhorn!
Eine hochinteressante Partie lieferten sich Olaf Steffens und Fabian Stotyn. Zunächst gefiel mir Olafs Partianlage sehr gut, es sah nach einem stabilen positionellen Vorteil aus. Aber der Nordhorner "Captain" hielt die Partie völlig offen und auch Olaf litt unter dem grün-weißen Zeitnotgespenst! Aber er behielt die Nerven und brachte ein interessantes Damenopfer gegen Turm und Läufer (oder wurde dazu gezwungen). Olaf + Zeitnot + Inititive, dazu noch zwei gefährliche Läufer und zwei aktive Türme - das war einfach unwiderstehlich und der Ausgleich für Werder Drei! 2,5:2,5.
Leider hatte mittlerweile Hannes zunächst im Mittelspiel einen Bauern verloren und dann auch noch die schlechtere Stellung. Seine Versuche, in der gegnerischen Zeitnot irgendwie Gegenspiel zu erlangen, wurden abgefedert und nach der Zeitkontrolle musste er die Waffen strecken. Wieder war Nordhorn knapp in Führung gegangen.
Und auch die beiden verbliebenen Partien machten nur sehr geringe Hoffnung auf ein 4:4. Zunächst versuchte Nils-Lennart alles, seinem remislichen Endspiel Leben einzuhauchen. Er opferte einen Bauern, versuchte die Stellung zu komplizieren, aber es war alles vergebens. Schließlich musste er ins Remis abwickeln, um nicht selber noch in Verlustgefahr zu geraten.
Zum Schluss wurde noch an Brett 2 gekämpft. Aber auch Peter hatte keine Gewinnchancen mehr. Nach einer sehr komplizierten Partie - keine Ahnung, wer, wann, warum die besseren Chancen hatte - war es nach der Zeitkontrolle der starke IM Nick Maatman, der mit einem Mehrbauern im Springerendspiel auf Gewinn spielen konnte. Aber Peter verteidigte sich genau und sicherte sich nach fast 6 Stunden einen halben Punkt.
Nach dieser spannenden, knappen Niederlage gegen Nordhorn-Blanke ist Werder 3 jetzt auf den 4. Platz in der Oberliga zurückgefallen und muss in drei Wochen bei der Großmeistermannschaft des SK Kirchweyhe 2 antreten. Wie heißt es so treffend: "Wir haben keine Chance - nutzen wir sie!"