Dort warten noch immer mitgereiste Fans auf ihren Rückflug nach Deutschland, für den sie wahrscheinlich auch noch Umwege in Kauf nehmen müssen. Dass Werders Mannschaft bereits am bestreikten Mittwoch zurückfliegen konnte, war das Ergebnis eines lang andauernden Vabanquespiels: „Die einmalige Ausnahmeregelung kam auf höchster Ebene zustande und konnte nur mit tatkräftiger Unterstützung der UEFA erreicht werden“, beschreibt Geschäftsführer Klaus Allofs die Hektik, die die Arbeitsniederlegung in Griechenland losgetreten hatte. Um dieses eine Flugzeug abheben zu lassen, hatten sich sogar die Diplomaten der deutschen Vertretung in Griechenland einschalten müssen. Zugeständnisse, die Erleichterung für die mitgereisten Fans gebracht hätten, waren durch Werder nicht zu erreichen.
Die Wut der zurückgebliebenen Werder-Fans kann Dieter Zeiffer erklären: „Das Ärgerliche war doch, dass die Fluggesellschaften auf ihren Webseiten und über die Telefonauskunft bis zum Vorabend diesen Generalstreik dementiert hatten“, erregt er sich über die schlechte Informationspolitik der Fluglinien. Tatsächlich seien die Umstände mehr als unglücklich gewesen, fasst Geschäftsführer Klaus Allofs die Situation zusammen. „Umso bemerkenswerter, dass unsere Anhänger trotz des Wissens um den Streik ihre Mannschaft hier unterstützt haben“, hat Allofs große Achtung für den Einsatz der Fans. „Dafür möchten wir ihnen danken.“
Deshalb vergibt Werder Bremen an diese Werder-Freunde Freikarten zum ersten UEFA-Cup-Spiel. Dass dies lediglich ein kleiner Trost sein kann ist Allofs klar: „Am liebsten hätten wir sie natürlich alle mitgenommen. Das war aber leider absolut unmöglich. Trotzdem möchten wir unseren Fans mit dieser Geste zeigen, dass wir ihre Enttäuschung verstehen und auch bemerkt haben.“ Alle Werder-Fans, die eine Karte für das Auswärtsspiel in Piräus gekauft haben, sind namentlich im Ticketcenter registriert. Werder Bremen wird selbständig auf die Anhänger zukommen und sie über den weiteren Ablauf informieren.