Zwei Werder-Veranstaltungen anlässlich des Holocaust-Gedenktages

!Nie wieder - Erinnerungstag im Deutschen Fußball am 27. Januar 2024

Möbel aus jüdischem Besitz die im Zuge der Verfolgung enteignet wurden (Foto: Stadtarchiv Oberhausen).
Im Dritten Reich wurden unzählige Möbel aus jüdischem Besitz enteignet und versteigert, auch Werders Gaststätte wurde dafür genutzt (Foto: Stadtarchiv Oberhausen).
Gesellschaft
Freitag, 19.01.2024 / 15:00 Uhr

Von Till Gassmann

Am 27. Januar 2024 jährt sich zum 79. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. Das ehemalige Vernichtungslager der Nationalsozialisten, in dem mehr als eine Millionen Menschen systematisch ermordet wurden, gilt heute als Sinnbild für den Holocaust. Im Rahmen des internationalen Holocaust Gedenktages am 27. Januar lädt der SV Werder Bremen zu zwei Veranstaltungen ein, die sich mit dem Erbe der NS-Zeit und der historischen Verantwortung sowie der aktuellen Situation auseinandersetzen.   

Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages findet bei der Bundesliga-Partie gegen den SC Freiburg im wohninvest WESERSTADION der diesjährige "!Nie Wieder"-Aktionsspieltag statt. Darüberhinaus finden rund um das Heimspiel zwei Werder-Veranstaltungen auf der "Grünen Bude" statt, zu denen der SV Werder Bremen herzlich einlädt.   

Gemeinsamer Abend mit den "Omas gegen Rechts"

Im Vorfeld des „!Nie wieder Erinnerungstags im Deutschen Fußball“ lädt der SV Werder Bremen zum gemeinsamen Abend mit den "OMAS GEGEN RECHTS" auf der "Grünen Bude" ein. Nach einer Choreinlage der Omas, gibt es die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.

Nie wieder ist jetzt! Mit diesem Motto gehen die Omas auf die Straße und halten regelmäßig Mahnwachen oder beteiligen sich an anderen politischen Demonstrationen. Ihre Botschaft dabei ist klar: Mit ihrem Engagement lehnen sie sich gegen einen politischen Rechtsruck auf und wollen sich in den politischen Diskurs einmischen.

Wann? 25. Januar 2024, ab 16.30 Uhr
Wo? Auf der Grünen Bude, Am Tiefer 1, 28195 Bremen

Die "OMAS GEGEN RECHTS" wurde im November 2017 in Wien gegründet. Inspiriert dadurch entstanden ab Januar 2018 in Deutschland, zunächst in den sozialen Medien, erste Gruppen. Impulse auf lokaler Ebene führten schnell zu regionalen Gruppengründungen. Ende 2018 gab es bereits mehr als 20 Regionalgruppen. Die Mitglieder der Gruppen treffen sich regelmäßig, sie initiieren oder beteiligen sich an regionalen und überregionalen Aktionen, oft im Bündnis mit Organisationen, die die Anliegen der "OMAS GEGEN RECHTS" teilen. 

Gesprächsrunde mit den Initiator:innen des Mahnmals zur Enteignung von Jüd:innen in Bremen

Das Mahnmal am Tiefer ist abends beleuchtet (Foto: WERDER.DE).
Die angedeuteten Möbel im Mahnmal sollen die Enteignung symbolisieren.

Im September 2023 wurde an der Tiefer, unmittelbar neben der Bremer Wilhelm-Kaisenbrücke und dort, wo jetzt die "Grünen Bude" liegt, das Mahnmal zur Erinnerung der Beraubung jüdischen Eigentums während der NS-Zeit eingeweiht. An den unrechtmäßigen Enteignungen teilgenommen und von dieser profitiert haben sowohl Bremer Reichsbehörden, Unternehmen als auch private Bürger:innen.

In Bremen gibt es eine Vielzahl von Orten, die mit der "Arisierung“ im Zusammenhang stehen. Beispielsweise das Finanzamt als Verwaltungsstätte, der Europahafen als Umschlagsplatz für "Auswanderungsgut", das Aladin (ehemals "Tivoli"), und ebenso die Gaststätte des heutigen wohninvest WESERSTADION für Verkäufe oder Versteigerungen.

Bei der Veranstaltung "Mahnmal-Projekt an der Tiefer - Vortrag zur Enteignung jüdischen Eigentums und die Rolle des Weser-Stadions" am 29. Januar 2024 bietet der SV Werder den Initiator:innen des Mahnmal-Projekts von geraubt.org die Möglichkeit, über ihre Recherchen und den Prozess des Mahnmals zu berichten.

Wann? 29. Januar 2024, 19 Uhr
Wo? Auf der Grünen Bude, Tiefer 1, 28195 Bremen 

Der Verein Werder Bremen ist durch die Nutzung seiner wichtigsten Sportstätte konkret mit diesen Verbrechen verbunden und nimmt sich der daraus resultierenden Verantwortung an. Referieren werden Evin Oettinghausen und Henning Bleyl.

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