Der sechste Anlauf bei den Bullen

10.05.23 von Von Moritz Studer

Wusstet Ihr, dass…? Zahlen, Daten & Fakten zu RB Leipzig

Mitchell Weiser im Zweikampf mit David Raum.

Für Weiser & Co steht das nächste Duell mit einem Top-Team auf dem Plan (Foto: nordphoto).

Profis

Mittwoch, 10.05.2023 / 10:00 Uhr

Von Moritz Studer

Vor dem SV Werder steht eine der schwersten Auswärtsfahrten der Saison: Bei den bisherigen fünf Anläufen bei RB Leipzig haben die Grün-Weißen keine Punkte mit an die Weser gebracht. Die Leipziger befinden sich im Kampf um die Champions League-Plätze und kommen mit einer Serie von sechs Siegen aus den letzten sieben Pflichtspielen. Wir haben uns wie gewohnt die Zahlen, Daten & Fakten zu unserem kommenden Gegner angeschaut und verraten Euch, worauf sich unsere Jungs in der Red Bull Arena einstellen müssen.

Liebe für den Ball: Nach den Bayern trifft der SV Werder direkt auf die nächste Mannschaft, die ihre Spieldominanz über den Ballbesitz ausstrahlen möchte. Nach dem Rekordmeister (61,5 Prozent) hat RB Leipzig im Ligavergleich die meiste Zeit mit dem Spielgerät (57,2 Prozent). Trotzdem finden die Sachsen auch immer wieder in ihre Umschaltmomente: Kein anderes Bundesligateam hat mehr Torschüsse nach Kontern (47) abgegeben als RB, das auf diese Art und Weise auch noch acht Treffer erzielte. Bei der 1:2-Niederlage im Hinspiel bewies Werder durchaus mit dem Spitzenteam mithalten zu können, Christian Groß glückte mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich sein erstes Bundesliga-Tor.

Der Startpunkt: Willi Orban hat erst 109 Bundesliga-Minuten in der laufenden Spielzeit verpasst und ist der Dauerbrenner im Leipziger Kader. Nach Joshua Kimmich (2972) hat der Innenverteidiger ligaweit die meisten Ballkontakte (2849) und ist in der Regel der Startpunkt im Spielaufbau der Mannschaft von Marco Rose. Nicht nur in der Quantität, sondern auch in der Qualität weiß der ungarische Nationalspieler zu überzeugen: Denn sowohl mit seiner Passquote (92,1 Prozent, 7.), als auch auch mit der Zweikampfstatistik (63,7 Prozent, 8.) zählt Orban zur Bundesliga-Spitze.

Die Gefahr am Boden: Lediglich beim Spiel in der Luft hält sich Leipzig stark zurück: Keine Mannschaft im Fußball-Oberhaus führt weniger Luftzweikämpfe (533) als die Rose-Elf. Der Tabellendritte trat zuletzt weniger mit klarem Zielspieler auf, sondern setzt eher auf sein Tempo und das Durchsetzungsvermögen auf engem Raum. Dementsprechend wird die grün-weiße Hintermannschaft eher am Boden gefordert sein. Die Leipziger schlagen nur sehr wenige Flanken (378, 14.) und wenn vor allem über die linke Seite: Außenverteidiger David Raum zählt mit 122 Hereingaben (8.) trotzdem zu den Top-Flankengebern der Liga.

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Der Konkurrent: Das Saisonende rückt immer näher und noch immer führt Niclas Füllkrug mit 16 Treffern die Torschützenliste an. In den verbleibenden drei Spielen muss der 30-Jährige einen Vorsprung von drei Toren auf Vincenzo Grifo, Randal Kolo Muani, Marcus Thuram und Christopher Nkunku verteidigen (alle 13). Letzterer wird für die Leipziger am Sonntag sein Torekonto auffüllen wollen, um seine Argumente für die Torjägerkanone zu bekräftigen. Die Grün-Weißen wollen allgemein die Anzahl der Gegentore verringern und gleichzeitig Füllkrug den Rücken freihalten. Viel lieber dürfte Marvin Ducksch (12) mit weiteren Treffern für Werder seine Außenseiterchancen auf die Auszeichnung wahren. In den letzten fünf Jahren gewann jeweils Robert Lewandowski den Titel, als letzter Bremer holte Miroslav Klose (2006) die Trophäe.

Nkunku beim Freistoß.

Christopher Nkunku ist einer von mehreren Unterschiedsspielern bei RB (Foto: nordphoto).

Die Effektivität: Die Leipziger haben sich zwar die Pole-Position im Dreierkampf um die Champions League gespielt, müssen aber trotzdem noch um ihr Ticket für die Königsklasse zittern. Insbesondere mit einer besseren Effektivität hätte sich der amtierende DFB-Pokalsieger mehr Luft im Ligabetrieb verschaffen können. Die Sachsen haben sogar unter ihrem erwarteten xGoals-Wert getroffen (-3), während die Konkurrenz aus München (+12,4), Dortmund (+9,5) und Berlin (+8,9) deutlich mehr aus ihren Möglichkeiten macht. Lediglich der SC Freiburg (-2,8) kennt das Problem des Konkurrenten aus eigener Erfahrung. Weil sich Union und der Sportclub im direkten Duell gegenseitig die Punkte wegnehmen, bietet sich RB eine große Chance, ihre Ausgangslage zu verbessern.

Der sechste Anlauf: Wie einleitend bereits geschrieben, hat der SV Werder in der Red Bull Arena noch keine Punkte erbeutet. Andererseits gelang es dem SVW zu Hause bislang zwei Mal, die Leipziger zu bezwingen. Zuletzt traf Claudio Pizarro zum Abschluss der Saison 2019/20 zum 2:1-Erfolg, davor waren es die Österreicher Junuzovic, Grillitsch und Kainz, die im März 2017 die Tore zum 3:0-Sieg gegen Leipzig beisteuerten. Vielleicht können mit Kapitän Marco Friedl und Wirbelwind Romano Schmid ja zwei Landsmänner in ihre Fußstapfen treten.