Marin verärgert: “Jeder, der wollte, durfte mal treten!”

Die Bremer Markus Rosenberg und Tim Borowski reklamieren Handspiel des Kölners Mohamad.
Profis
Sonntag, 06.12.2009 / 20:13 Uhr

Eine Bundesliga-Partie für schwache Nerven sieht anders aus. Trotz ihrer Torlosigkeit hatte diese Partie für die 50.000 Zuschauer fast alles zu bieten, was man sich vom Stadionbesuch wünscht. Hochspannung, Aufreger, rasante Zweikämpfe. “Das war eine ganz intensive Partie mit vielen heißen Szenen und strittigen Situation. Für die Zuschauer war das super, als Spieler geht man am besten erstmal eine Minute in die Kabine, um zur Ruhe zu kommen”, so Tim Borowski kurz nach der Partie, die von den Kölnern mit großer Aggressivität geführt wurde. 32 Fouls der Gastgeber standen nur 19 von Werder gegenüber.

 

Den größten Teil dieser Attacken musste Marko Marin einstecken, der ein starkes Spiel machte und von seinen Gegenspielern nie unter Kontrolle gebracht werden konnte. Den Gang in die Kabine benötigte er allerdings vor allem um seine Blässuren zu zählen. “Ich wurde heute so oft in die Beine getreten, Jeder, der wollte, durfte mal. Der Schiedsrichter hatte leider keine klare Linie.

In so einem Spiel wie heute, muss ich auf jeden Fall besser geschützt werden. Ich spüre das Spiel in den Knochen, aber ich hoffe, dass alles heil geblieben ist”, so der Nationalspieler, der mit seinen Tempo-Dribblings an allen kniffligen Situationen des Spiels beteiligt war. In der ersten Halbzeit stibitzte er erst Gegenspieler Mohamad den Ball und wollte sich für diese Balleroberung belohnen, doch den Alleingang aufs Tor stoppte Mohamad rustikal. “Ich lege mir den Ball vor und kann allein aufs Tor zulaufen, doch dann werde ich gestoppt”, sagte der Stürmer.

 

Auch in der zweiten Halbzeit wurde Marin noch zwei Mal spektakulär von den Beinen geholt. “Ich habe mir die Bilder gerade erst noch einmal im Fernsehen angeschaut, sie haben noch einmal deutlich gemacht, dass mich mein Gegenspieler klar mit dem Knie am Oberschenkel trifft. Ich wollte weiterlaufen, aber kam nicht dazu”, so Marin, der vom Kölner Publikum während der gesamten Partie gnadenlos ausgepfiffen wurde.

 

Werders sportlich Leitung schoss sich nach der Partie aber nicht auf den Schiedsrichter ein. Cheftrainer Thomas Schaaf beließ es bei der Bemerkung, dass “der Unparteiische sicher zu dem einen oder anderen Ergebnis kommt", wenn er die Partie am Bildschirm noch einmal genau analysiert. Wir waren einige Male besorgt um unsere Spieler.” Geschäftsführer Klaus Allofs ergänzte: “Marko hat das heute sehr gut gemacht.

Schade, dass er so oft gefoult wurde und die Aktionen oft nicht entsprechend geahndet wurden. Zur Überraschung aller hat der Schiri viel gewähren lassen. Bei Mohamad gegen Marin handelte es sich um eine klare Notbremse und was mit Marin dort an der Außenlinie passiert ist, war auch nicht okay. Regeln sind auch da, um angewandt zu werden.”

 

Doch wie erwähnt, der Spielleitung schoben sie nicht die verlorenen Punkte in die Fußballschuhe. “Wir müssen heute mit diesem einen Punkt leben, weil wir alles, was wir heute gut vorbereitet haben, nicht richtig zu Ende gebracht haben. Wir haben einen guten Ball gespielt, gut kombiniert, gut eröffnet, aber nicht die Durchschlagskraft entwickelt. Wir haben das heute gut gemacht, aber eben nicht gut genug, um als Sieger vom Platz zu gehen”, erklärte Thomas Schaaf sachlich. Auch auf die robuste Spielart hätte man besser reagieren können, fanden die Grün-Weißen selbstkritisch. Per Meretsacker dazu: “Der FC stand mächtig unter Druck, trotz der vielen Fouls hätten wir klarere Aktionen anbringen müssen. So hatten wir zum Beispiel einige Chancen aus der zweiten Reihe, aber das hat einfach nicht gepasst.” Kapitän Torsten Frings bestätigte die Aussagen: “Uns hat die Überzeugung gefehlt, vorne ein Tor zu schießen. Wir waren nicht durchschlagskräftig genug. Heute hat uns ein Claudio Pizarro gefehlt. Mit ihm hätten wir hier 2:0 oder 3:0 gewonnen.”

 

Die Überlegenheit erkannten auch die Gastgeber an, die mit dem Punkt im Abstiegskampf sehr gut leben konnten. Nationalstürmer Lukas Podolski resümierte: “Werder hatte uns über die gesamte Spielzeit im Griff. Sie haben eine ganz starke Mannschaft, aber man hat auch gesehen, dass wir wir vielleicht die beiden besten Chancen des ganzen Spiels hatten.” Trainer Zvonimir Soldo sagte: “Das war heute ein Schritt nach vorn, wir hatten zwei, drei Chancen gegen einen sehr starken Gegner. Wir können mit dem Punkt zufrieden sein.”

 

von Michael Rudolph und Maro Niesner

 

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