3. Liga: Werders U 23 und Braunschweig noch ohne Spiel

Wartet mit seinem Team immer noch auf den ersten Pflichtspieleinsatz im Jahr 2010: U 23-Coach Thomas Wolter.
U23
Mittwoch, 17.02.2010 / 17:31 Uhr

Eintracht Braunschweig und die zweite Mannschaftt des SV Werder Bremen haben vieles gemeinsam. Beide Mannschaften sind Gründungsmitglieder der 3. Liga, beide Städte liegen im Norden und fangen mit dem Buchstaben „B“ an. Und noch eines eint die Eintracht und die U 23 des SVW. Vor dem für Samstag (ab 14 Uhr) geplanten Duell der beiden Nordklubs sind Braunschweig und Bremen die einzigen Drittligisten, die in diesem Jahr auf Grund der winterlichen Witterungsbedingungen noch kein einziges Liga-Spiel absolviert haben. Die Trainer, Braunschweigs Torsten Lieberknecht und Bremens Thomas Wolter, bleiben dennoch gelassen. „Die äußeren Gegebenheiten lassen sich ohnehin nicht ändern“, lautet ihre einhellige Meinung.

 

Zumindest lässt sich aber etwas gegen die schwierigen Trainingsbedingungen tun. So absolviert die Eintracht in dieser Woche ein Kurz-Trainingslager im thüringischen Teistungen. „Wir haben dort schon im Sommer ein Trainingslager absolviert und uns an einen angrenzenden Kunstrasenplatz erinnert“, erklärt Eintracht-Trainer Lieberknecht. „Dieser wurde eigens für uns vom Schnee befreit, damit wir endlich einmal wieder auf einem großen Platz trainieren konnten. In Braunschweig war das nicht möglich.“

 

Soccer-Halle und Fitness-Studio statt grüner Rasen

 

Schnee und Eis zwangen die Lieberknecht und sein Trainer-Team immer wieder zu improvisieren. Trainingseinheiten wurden häufig in die Soccer-Halle oder ins Fitness-Studio verlegt. Zur Auflockerung ging es einmal an die Kletterwand. Als das Wetter sogar Laufeinheiten im Freien unmöglich machte, konnten sich die Braunschweiger auf ihre Fans verlassen. „Der Betreiber einer Indoor-Kartbahn bot uns an, auf seiner 400-Meter-Bahn zu trainieren. Das haben wir gerne angenommen“, so Lieberknecht, der noch bis März in Köln an seiner Lizenz als Fußball-Lehrer „bastelt“. Bemerkenswert: Der 36-Jährige ist der einzige Lehrgangsteilnehmer, der noch bei einem höherklassigen Verein im Amt ist.

 

In der Restrunde will die Eintracht trotz der aktuellen „Startschwierigkeiten“ noch einmal richtig angreifen. „Wir wollen mindestens einen einstelligen Tabellenplatz erreichen“, gibt Lieberknecht als Marschroute vor. „Unser Ziel ist es aber darüber hinaus, möglichst wieder in die Reichweite der Aufstiegsplätze zu kommen und uns so lange wie möglich dort zu halten. Wer weiß, ob die Mannschaften, die jetzt oben stehen, nicht noch nachlassen. In diesem Fall wollen wir zur Stelle sein.“

Auf dem Transfermarkt wurden die „Löwen“ im Winter nur einmal aktiv, verpflichteten mit Dominick Kumbela von Rot Weiss Ahlen einen „alten Bekannten“. Der 25-jährige Angreifer absolvierte in der Rückrunde der Saison 2007/2008 bereits 14 Partien für die Eintracht, erzielte zwei Tore und hatte damit Anteil an der Qualifikation für die 3. Liga, die erst „auf den letzten Drücker“ geschafft wurde. Über die Stationen Paderborn und Ahlen landete der Kongolese nun wieder bei den Niedersachsen. Gemeinsam mit dem wieder genesenen Stürmer Kingsley Onuegbu (neun Saisontore) und dem torgefährlichen Mittelfeldspieler Dennis Kruppke (zehn) soll Kumbela den Angriff verstärken. „Kumbela hat seine Qualität bei uns schon nachgewiesen. Er wird uns weiterhelfen“, ist Lieberknecht überzeugt.

 

Kraftraubende Wochen stehen bevor

 

Den vielen „englischen Wochen“, die durch die Spielausfälle vor seiner Mannschaft liegen, sieht Lieberknecht relativ gelassen entgegen. „Das wird kräfteraubend und jeder Spieler wird benötigt. Aber wir haben einen großen Kader und werden das schaffen“, so Lieberknecht.

Viele Spiele in kurzer Zeit kommen auch auf die U 23-Reserve des SV Werder Bremen zu. Die Grün-Weißen rutschten durch die vielen Spielausfälle sogar auf einen Abstiegsplatz ab. In die Winterpause sich die Mannschaft von Trainer Thomas Wolter noch auf Rang 15 verabschiedet. Mittlerweile haben die Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib gepunktet und die Bremer sind nur noch Vorletzter. Trainer Wolter nimmt es mit Humor. „Wir absolvieren so lange kein Spiel, bis wir Letzter sind, und rollen dann das Feld von hinten auf“, grinst der 46-Jährige, der seit Sommer 2002 die „Zwote“ der Werderaner betreut.

 

Immerhin musste Wolter keine einzige Trainingseinheit in der Winter-Vorbereitung ausfallen lassen. Häufig mussten sich aber auch die Grün-Weißen auf Lauftraining beschränken. Der Ball war im Freien nur selten im Spiel. „Auch gegen solche Widerstände muss man angehen. Das versuche ich meinen Spielern zu vermitteln. Für meine Jungs ist das keine unwichtige Lektion. Schließlich geht im Fußball und im Leben nicht immer alles glatt“, kann Wolter den Wetterkapriolen sogar etwas positives abgewinnen.

 

Wolter: „Englische Wochen bieten Vorteile“

 

Auch die „englischen Wochen“ haben für Wolter mehr Vor- als Nachteile. „Meine junge Mannschaft dürfte damit keine Probleme haben. Alle Spieler besitzen gute Fitness-Werte und können marschieren. Und Negativ-Erlebnisse lassen sich bei einem schnellen Rhythmus auch schnell wieder korrigieren“, meint Wolter.

 

Nicht mehr zurückgreifen kann Wolter auf Mittelfeldspieler Torsten Oehrl, der bis zum Winter in 17 Partien sechs Tore für die Bremer Drittliga-Mannschaft erzielt hatte. Der 24-Jährige wurde an den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. „Oehrl war für uns ein wichtiger Spieler. Aber jetzt müssen eben andere in die Bresche springen“, sagt Wolter.

 

Vielleicht kann Marko Futacs den Verlust von Oehrl wettmachen. Der 19-jährige Stürmer, der bei Werder einen Profi-Vertrag besitzt, ist nun für die Grün-Weißen spielberechtigt. Mit Ungarn wurde Futacs bei der letzten U 20-Weltmeisterschaft in Ägypten Dritter. „Ein ungeschliffener Roh-Diamant“, urteilt Wolter, für den der Klassenerhalt in dieser Saison oberste Priorität hat. „Wir kennen diese Situation. Das ist unser Vorteil.“

 

Ob das Duell zwischen den Bremern und Braunschweig, das Samstag über die Bühne gehen soll, wie geplant über die Bühne gehen kann, ist fraglich. Noch liegt viel Schnee auf dem Platz 11 am Weserstadion, der Spielstätte der Werderaner Zweitvertretung. Am Donnerstag soll eine Platzkommission über die Austragung entscheiden. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Werder und die Eintracht weiter auf das erste Liga-Spiel im neuen Jahr warten müssen.

 

Quelle: DFB

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