Es war außerdem der direkte Gegenzug einer eigentlich nur allzu deutlichen Elfmeterszene, die Schiedsrichter Perez Burrull nicht ahndete, obwohl José Antonio Reyes in Valencias Strafraum offensichtlich Banegas plumper Grätsche zum Opfer gefallen war. Doch nach knapp einer halben Stunde sollte die Partie zu Ungunsten der Gäste eine fundamentale Wendung nehmen. Sergio Agüero narrte im Strafraum mit einem Haken Kapitän Carlos Marchena, der im Fallen und Affekt den Ball mit der Hand förmlich unter Augüeros Beinen wegwischte. Perez Burrull ließ auch diese Szene vorerst laufen, bis ihn wild gestikulierende Atletico-Spieler und sein vierter Offizieller umstimmten. Marchena flog vom Platz und Diego Forlan glich vom Elfmeterpunkt aus (29.).
Trotz Unterzahl hält Valencia die Partie lange offen
Die zahlenmäßig unterlegene Elf hielt das Spiel im „Estadio Vicente Calderon“ lange offen, Torwart Cesar Sanchez war trotz einiger Hochkaräter nicht zu bezwingen. Doch 13 Minuten vor dem Abpfiff war auch er machtlos, als Sergio Agüero ungedeckt eine Freistoßflanke Simaos in die Maschen köpfen konnte. Wenig später dezimierte sich der FC Valencia ein weiteres Mal selbst. Miguel wurde aufgrund eines überharten Einsteigens an der Mittelinie mit Rot des Feldes verwiesen. Atletico nutzte die vorhandenen Räume konsequent und schraubte das Ergebnis durch Forlans technisch hochwertigen Heber (85.) und den nicht minder schönen Schlenzer von José Manuel Jurado in der Nachspielzeit noch auf 4:1. Der drittplatzierte FC Valencia (46 Punkte) vergab die große Chance, das Polster auf den direkten Konkurrenten um den Champions-League-Platz FC Sevilla zu erhöhen. Die kamen in Bilbao nicht über ein 0:0 hinaus, verkürzten so jedoch den Abstand auf nur noch drei Punkte. Utopisch wäre es, bei nunmehr bereits 13- beziehungsweise 15 Punkten Rückstand einen Blick nach oben zu wagen. Der FC Barcelona und Real Madrid machen den Titel untereinander aus.
von Maximilian Hendel