TL-Tagebuch 1: Der Mann, der auf's Ganze geht

Da war es passiert: Marko Arnautovic unmittelbar nach dem Unfall, umringt von Werders medizinischer Abteilung und der sportlichen Leitung.
Profis
Mittwoch, 21.07.2010 / 10:37 Uhr

"Ich muss ja ehrlich zugeben, die Neugierde war groß, ihn erstmals live in Aktion zu sehen. Bei WERDER.TV hatte ich auch im Urlaub schon einige Eindrücke sammeln können, aber ich wollte mehr."

Werder Bremen hat am Montag die nächste Etappe seiner Saisonvorbereitung gestartet und befindet sich nun in Donaueschingen im Trainingslager. Auch Mediendirektor Tino Polster ist wieder zur Werder-Delegation gestoßen. Er wird wieder in einem persönlichen Trainingslager-Tagebuch in den kommenden Tagen Einblicke in die Welt der Werder-Profis geben. Regelmäßig unterrichtet er nicht nur über aktuelle Neuigkeiten, sondern bietet mit seinen Anekdoten, Anmerkungen und Randgeschichten einen einzigartigen Einblick in die grün-weiße Welt.

Dienstagabend, 20. Juli 2010, 23 Uhr, auf der Rückfahrt vom Testspiel in Reutlingen

"Ich muss ja ehrlich zugeben, die Neugierde war groß, ihn erstmals live in Aktion zu sehen. Bei WERDER.TV hatte ich auch im Urlaub schon einige Eindrücke sammeln können, aber ich wollte mehr. Mein erster Tag mit der Mannschaft, gleich sollte das Training beginnen, die Spannung stieg, aber so hatte ich mir die Begegnung mit ihm dann doch nicht vorgestellt. Er lag am kleinen Trainingsfeld, umringt von den Medizin- und Therapiekundigen. Marko Arnautovic wirkte schwer gezeichnet nach einem Zusammenstoß mit einem Golf-Elektrocar. Das war eine extrem harte Landung in unserem neuen Trainingsquartier Donaueschingen. Schürfwunden an Hand, Arm und Bein, dazu Prellungen. Mit dem Mountainbike hatte er sich wie alle anderen um kurz vor halb Elf auf die wenigen hundert Meter vom Hotel zum Übungsgelände gemacht. Dann der Crash. „Wir haben beide nicht richtig aufgepasst!“ berichtete der Österreicher, der danach aber trotz sichtbarer Schmerzen die gesamte Übungseinheit absolvierte. Da musste er durch, kein Pardon für den Mann, der offenbar furchtlos aufs Ganze geht.

Im Trainingslager müssen alle auf die Zähne beißen – so oder so. Wie gewohnt ein anspruchsvolles Programm, das die Trainer den Profis abfordern. Gegenüber den Tagen auf Norderney hat sich aber der Komfortfaktor deutlich verbessert. Rasenplätze, die so gepflegt aussehen, dass man sie vor Ehrfurcht gar nicht betreten möchte und ein Hotel mit besten Bedingungen: Tolle Fitnessabteilung, 25 Meter-Becken, gesunde Küche, Ruhe pur. Und dennoch möchte Klaus Allofs Norderney nicht missen. „Das Golfhotel wird zwar nun völlig erneuert, aber ganz ehrlich, diese einfachen Verhältnisse dort fand ich als Einstieg in eine Saison, während der den Profis fast alles abgenommen wird, gar nicht so schlecht. Mal gemeinsam auf dem Flur nach der besten Ecke zum Internetsurfen zu suchen, das hat auch etwas.“

Hier im Hotel Öschberghof fehlt es definitiv an nichts. Auch gesurft wird in den Trainingspausen wieder auf dem Zimmer, Tim Borowski und Claudio Pizarro kannten die Verhältnisse schon durch einen Aufenthalt mit den Münchener Bayern und auch der Rest hat keine Beanstandungen. Am Nachmittag ging es dann anderthalb Stunden mit dem Bus nach Reutlingen. Mir kam schnell eine Erinnerung. Nicht mit Werder, denn die Partie gegen den SSV war eine echte Premiere, aber ich hatte vor meinem Wechsel nach Bremen noch Zweitligaspiele für das damalige DSF aus dem Kreuzeichestadion übertragen. Nun ist der Traditionsklub insolvent und fünftklassig. Wie geht’s uns eigentlich gut!

Unser Hauptsponsor, die TARGOBANK, hat dieses Spiel gesponsert, um Reutlingen wieder etwas auf die Beine zu helfen. Werder ist dem Ruf gerne gefolgt und ich sah Marko Arnautovic erstmals richtig in Aktion. Am besten hat mir gefallen, wie er sein Tor selbst vorbereitet hat. Ein tolles Zuspiel auf den spielfreudigen Hugo Almeida, dann der Sprint in die Spitze, die Kugel kam zurück, und rein damit. Dieses Tor wollte Marko mit Macht.

Was er auch wollte, war in seinen Tagen bei Inter Mailand einmal den Bentley GT 63 seines Teamkollegen Samuel Eto`o fahren. Was man verstehen kann, welch ein Automobil! Leider ereilte ihn damals Riesenpech, das Auto wurde – wie man weiß - gestohlen. Zu diesem ereignisreichen Tag für Marko Arnautovic passte dann noch eine gute Nachricht von der Polizei aus Ungarn. Die „Karosse“ ist dort wieder aufgetaucht. Mit ukrainischen Nummernschildern."

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