Das erste Mal

12.06.24 von Von Tineke Ruchel

Saisonrückblick Teil II: Debütantentore

Justin Njinmah jubelt nach seinem ersten Bundesligator.

Justin Njinmah erzielte gegen den 1. FSV Mainz sein erstes Bundesligator (Foto: W.DE).

Profis

Mittwoch, 12.06.2024 / 11:30 Uhr

Von Tineke Ruchel

Der SV Werder Bremen beendete die Saison 2023/24 auf dem neunten Tabellenplatz und verpasste damit nur knapp den Sprung nach Europa. Die nun beginnende Sommerpause bietet die Möglichkeit, denkwürdige grün-weiße Ereignisse Revue passieren zu lassen. Besondere Momente gab es dabei genügend. Nachdem es im ersten Teil des Saisonrückblicks um Kopfballtore und Flankengötter ging, wird nun ein Blick auf die Debütantentore geworfen.

Der SV Werder hatte mannschaftlich sowie individuell einiges zu feiern. In der abgelaufenen Spielzeit gab es gleich fünf grün-weiße Bundesligator-Debütanten.

Dreifache Freude gegen Mainz: Nach zwei verlorenen Partien wartete am 3. Spieltag nicht nur der erste Sieg auf die Werderaner, sondern das doppelte Debüt von Justin Njinmah. Der Flügelspieler betrat in der 76. Minute zum ersten Mal in der Bundesliga das Spielfeld. Nach seiner Torvorlage zum 3:0 durch Leonardo Bittencourt, erzielte der 23-Jährige nur eine Zeigerumdrehung später sein allererstes Bundesligator zum 4:0-Endstand. Der Bremer schaffte damit etwas Besonderes. Vor 17 Jahren war es nämlich Diego, dem ähnliches in seinem Debüt geglückt ist. Für Njinmah gab es in den darauffolgenden Wochen weitere Glücksmomente, denn vor allem in der Rolle als Joker erzielte der Werderaner weitere fünf Tore.

Sommerneuzugang Olivier Deman stand bereits in seinem vierten Bundesligaspiel zum wiederholten Male in der Startelf. Im Spiel gegen Darmstadt traf der Belgier zum 1:4-Anschlusstreffer (70.). Trotz des weiteren Treffers durch Milos Veljokovic scheiterten die Werderaner am Ende mit 2:4 gegen die Aufsteiger aus Hessen.

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Erster Treffer in Grün-Weiß

Für Niklas Stark war es die zweite Saison im Werder-Trikot. Vom gegnerischen Kasten hält sich der Innenverteidiger normalerweise eher fern. Mit einer Ausnahme: Bei Eckbällen ist der kopfballstarke Abwehrspieler ausnahmsweise im Fünfmeterraum gefragt. So fand der Werderaner auch am 13. Spieltag gegen den FC Augsburg den Weg nach vorne. Die Ducksch-Ecke bugsierte die Haare von Stark und lenkte die Kugel ins Tor (39.). Sein erster Bundesligatreffer war es zwar nicht, dafür aber sein erstes Tor im Trikot des SVW. „Ich habe heute mehr Haarspray reingemacht, damit die Bälle oben mehr Spin bekommen. Das hat gut funktioniert“, erzählte der Torschütze schmunzelnd.

Julian Malatini nach dem 3:1 Sieg gegen Freiburg.

Julian Malatini kam im Winter zum SVW (Foto: W.DE).

Zwei Minuten, zwei Ballkontakte und ein Tor. Einen besseren Start hätte sich Julian Malatini nicht erträumen können. „Es ist ein unglaubliches Gefühl für mich“, so der Argentinier nach dem 3:1-Erfolg gegen den SC Freiburg. Der Winterneuzugang schaffte das, was kaum einem anderen Spieler gelingt. Der eingewechselte Debütant und eigentliche Abwehrspieler stand plötzlich frei vor dem gegnerischen Torwart, schlug einen Haken und schob den Ball in der 90.+3 Minute in das leere Tor ein. „Ich war auf einmal auf einer Position, die eigentlich gar nicht meine ist“, scherzte der Argentinier kurz nach dem Spiel. Es war ein Moment, den Malatini so schnell erstmal nicht vergessen wird.

Per Hacke zum ersten Bundesligator

Weiter ging es in Sachen Debütantentore am 24. Spieltag gegen den damaligen Tabellennachbarn aus Hoffenheim. Nach einem Doppelpack durch Maximilian Beier ging es für die Grün-Weißen mit einem 0:2-Rückstand in die Halbzeitpause. Der zu dem Zeitpunkt noch ausgeliehene Franzose Skelly Alvero aus Lyon ließ den SVW nochmal hoffen. Per Hacke beförderte der 2,02 Meter große Mittelfeldspieler den Ball über die Torlinie und verkürzte in der Nachspielzeit auf 1:2 (90.+2). Trotz weiteren turbulenten Minuten reichte es am Ende nicht für den vierten Auswärtssieg in Folge. „Es ist schwer sich zu freuen, wenn man trifft und es 0:2 steht. Trotzdem war es ein gutes Gefühl“, so Alvero nach dem Spiel.

Ich war früher als kleiner Junge hier im Stadion und habe gejubelt.

Nick Woltemade

Nick Woltemade jubelt nach seinem ersten Bundesligator im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Nick Woltemade schnürte gegen Gladbach einen Doppelpack (Foto: W.DE).

1.274 Einsatzminuten in der Bundesliga hat es gedauert bis der gebürtige Bremer Nick Woltemade zum Torjubel ansetzen durfte. Der Stürmer, der unter anderem seine Jugend im Werder Nachwuchsleistungszentrum verbrachte, ließ den Ball im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach  zum ersten Mal im gegnerischen Tor zappeln (45.). „Ich war früher als kleiner Junge hier im Stadion und habe gejubelt. Ich habe mir immer gesagt, irgendwann wird es kommen. Ich muss einfach dranbleiben“, erzählte der Rechtsfuß. Umso größer war die Freude, dass es so kurz vor Saisonende doch noch geklappt hat. Denn damit ging für Woltemade, der zum Ligakonkurrenten VfB Stuttgart gewechselt ist, ein langjähriger Traum in Erfüllung.

Doch bei einem Treffer sollte es nicht bleiben: Der 1,98-Meter-Mann schnürte in Durchgang zwei per Kopf den Doppelpack und brachte den SVW in Führung (65.). „Ich habe mich einfach gefreut. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. Dass das heute auch noch doppelt passiert ist, ist wunderschön“, schwärmt der Bremer nach dem Abpfiff. Die Grün-Weißen sicherten sich trotz des späten 2:2-Anschlusstreffer der Gäste am 32. Spieltag den frühzeitigen Klassenerhalt.