Eine schlimmere Verletzung blieb bei Werder-Kapitän Marco Friedl zwar aus, der nach einem Zweikampf mit Nelson Weiper unglücklich auf seinem rechten Knie gelandet war. Trotzdem wird der Österreicher seiner Mannschaft in der kommenden Woche ausgerechnet bei Tabellenführer Bayern München fehlen, nachdem sein Protest gegen die Ampelkarte für seinen Teamkollegen Niklas Stark ebenfalls in einem Feldverweis mündete. „Ich erinnere mich an das letzte Jahr“, sagt Torhüter Michael Zetterer in Anbetracht des drohenden Engpasses in der Allianz Arena. „Da sind wir auch mit einer Aufstellung aufgelaufen, bei der einige lange nicht gespielt haben.“ Damals feierte Werder sensationell den ersten Sieg gegen den Branchenprimus seit 2009.
Zum ersten Mal überhaupt müssen die Grün-Weißen beim Versuch, dieses Kunststück zu weiderholen, dann auch auf ihren Cheftrainer verzichten. Ole Werner sah nach einem Austausch mit dem Unparteiischen nach dem Schlusspfiff seine erste Rote Karte als Werder-Coach. „Das darf mir nicht passieren“, zeigt sich der 36-Jährige, der sich in der Kabine bei Schiedsrichter Martin Petersen entschuldigte, einsichtig. „Da hat sich in den letzten Wochen wohl was aufgestaut, dafür kann ich mich nur entschuldigen.“
Obwohl die Ausgangslage vor der mutmaßlich schwersten Auswärtsaufgabe der Saison kaum anspruchsvoller sein und mehr Puzzlequalität erfordern könnte, versprüht Vorjahresprotagonist Zetterer die nötige Euphorie: „Das ist für die Jungs, die in so einem Moment reinkommen eine super Chance – wo sonst, wenn nicht in München?“