Aber nicht nur die Gegentore, sondern auch viele weitere Szenen zeichneten das Bild eines enttäuschenden ersten Durchgangs. Marvin Ducksch analysierte später, dass der SVW zu wenig die angepeilten Zehnerräume bespielt habe. Seine Freistoßfackel in der 17. Minute blieb die einzige nennenswerte Toraktion in der ersten Halbzeit, aus dem Spiel lief fast gar nichts zusammen. „Ich will heute niemanden rauslassen“, betont der Leiter Profifußball Clemens Fritz. „Wir haben im Mittelfeld und vorne Abstimmungsprobleme gehabt. Wir haben die Räume nicht besetzt und es sind viel zu viele Bälle weggesprungen – das war heute von allen eine sehr schwache Leistung.“
Leider war es bezeichnend, dass mit Klaus Gjasula ein Darmstädter die Kugel an den eigenen Pfosten beförderte und den ersten Hochkaräter für Werder lieferte (48.). Genauso waren der Fehlpass zum Treffer von Marvin Mehlem (50.) und das Handspiel zum Strafstoßtor von Tobias Kempe (62.) charakterisierend für einen rabenschwarzen Nachmittag. „Über 70, 75 Minuten hat es heute jeder für sich selbst und nicht als Mannschaft probiert“, sagt Werner, der in der Pause das System umgestellt hatte. „Wir müssen die Antworten auf die schlechten Spielverläufe als Gruppe finden.“ Die Anschlusstore von Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) schönigten das Bild des gebrauchten Nachmittags nur bedingt, ließen die Qualität des Teams aber zumindest aufblitzen. Über die kommende Trainingswoche könne sich jeder zeigen, um in das Aufgebot zu rücken.