Kein klassischer Zielspieler

#11 des Jahres: Marvin Ducksch traf 2022 26 Mal und sieht seine Stärken doch woanders

Marvin Ducksch jubelt nach seinem Tor gegen Schalke.
Er will kein Stoßstürmer sein, aber für ein Tor ist Marvin Ducksch immer gut (Foto: W.DE).
Profis
Samstag, 24.12.2022 / 14:00 Uhr

Von Justus Pludra

Der SV Werder Bremen hat ein langes, intensives Jahr erlebt. Hinter uns allen liegt eine unglaubliche Reise, die u.a. die Männer-Fußballer vom SVW zurück in die Bundesliga geführt hat. Für den WERDER.DE-Rückblick auf ein spezielles 2022 haben wir eine #11 des Jahres aufgestellt, in der wir die Geschichte von elf Sportler:innen und Funktionären erzählen. Ein Platz gehört Marvin Ducksch, der trotz seiner nachweislichen Torjägerqualitäten seine Stärken woanders sieht.

26 Tore in einem Kalenderjahr, über 120 Tore im Profibereich insgesamt und dennoch will Marvin Ducksch nicht als reiner Torjäger wahrgenommen werden. „Ich bin keine klassische Nummer neun, der Zielspieler. Ich bewege mich eher in den Freiräumen um den Sechszehner herum und verarbeite Bälle, die dort runterfallen“, beschreibt der 28-jährige seinen präferierten Spielstil. Gelegen kommt Werders Nummer 7 da natürlich die Bremer Doppelspitze mit dem ebenfalls äußerst treffsicheren Niclas Füllkrug.

Übersehene Qualitäten

Doch während Letzterer im fortgeschrittenen Fußballeralter noch zum Nationalspieler wurde und bei der abgelaufenen Weltmeisterschaft mit weiteren Toren auf sich aufmerksam machte, erfreut sich „Duckschi“ an seiner Rolle als Zuarbeiter. „Als die Möglichkeit bestand, dass Niclas mit zur WM fahren könnte, war mir klar: Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass es klappt, dann versuche ich das. So bin ich dann auch in die Spiele gegangen und habe versucht, Laufwege zu machen, damit er in gute Abschlusssituation kommt“, beschreibt Ducksch seinen Beitrag zur Erfolgsgeschichte seines Sturmpartners.

Ein Plan der eindrucksvoll aufging. Schon in der vergangenen Zweitligasaison war der gebürtige Dortmunder zehn Mal als Vorbereiter in Erscheinung getreten. Auch eine Etage höher knüpft er nahtlos an seine Leistungen an. Zur Winterpause 2022 stehen schon wieder fünf Vorlagen für den Angreifer zu Buche. Weil die eigenen Treffer zu Saisonbeginn 2022/23 zunächst ausblieben, wurde trotzdem nicht mit Kritik an dem Rechtsfuß gespart. Bei seinen vorherigen Bundesligastationen lief es für Ducksch nicht wie geplant mit dem Toreschießen. Schnell wurden deshalb auch in diesem Jahr Stimmen laut, dass ihm die Qualität fehle, um in der deutschen Fußball-Beletage regelmäßig zu treffen. „Das habe ich alles gar nicht an mich rangelassen“, blieb Ducksch von der Kritik an seinen Qualitäten unbeeindruckt. „Ich wusste, dass wir als Mannschaft einen starken Saisonstart in der Bundesliga hingelegt haben. Ob es jetzt mit Toren oder Vorlagen war, ich habe versucht dem Team mit Leistung zu helfen. An erster Stelle stehen für mich die drei Punkte.“

In der Heimat auswärts gewinnen

Beim ersten Bundesliga-Heimsieg der aktuellen Runde durfte sich dann endlich auch Werders Nummer sieben unter den Torschützen eintragen. Beim rauschhaften 5:1-Erfolg über Borussia Mönchengladbach erzielte Ducksch das zwischenzeitliche 2:0 selber und assistierte dazu bei zwei weiteren Treffern. „Es war schön, dann auch mal ein Tor beisteuern zu können, dazu noch in einem solchen Spiel wie gegen Gladbach“, erinnert sich der Torschütze gerne an den 8. Spieltag zurück. Ein ganz besonderer Matchday war für ihn auch das Auswärtsspiel bei der anderen Borussia. In Dortmund aufgewachsen konnte Marvin Ducksch in seiner Heimatstadt die ersten Profischritte gehen, bevor sein Karriereweg ihn im Sommer 2021 nach Bremen führte.

Als Oliver Burke den Ball zum 3:2-Überraschungssieg ins Dortmunder Tor hämmerte, setzte dessen Mannschaftskollege von der Auswechselbank zum Jubellauf an. Der Schotte war für Ducksch in der 81. Minute eingewechselt worden. Zu dem Zeitpunkt war Letzterer noch ziemlich niedergeschlagen. „Wir saßen auf der Bank und haben uns gefragt: Wie können wir hier verlieren, obwohl wir ein so brutales Spiel abgeliefert haben?“. Keine 15 Minuten später war die Niedergeschlagenheit in ekstatische Freude umgekippt. „Ein absolutes Highlightspiel. Aber es waren schon einige gute Spiele in dieser Saison dabei. Man hat wiederholt gesehen, dass wir immer wieder zurückkommen können. Das zeichnet uns als Mannschaft aus“, ist der Teamplayer überzeugt. Eine Qualität, die auch auf den Zitatgeber zutrifft. Unbeirrt von den kritischen Stimmen geht der Stürmer seinen Weg und will sich dabei nicht an Toren messen lassen.

 

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