Boidman legte seine Partie gegen Nehmert bewusst solide an, während mir das Los gegen Jürgen Juhnke denkbar unangenehm war.
Ich kam mit Vorteil aus der Eröffnung, aber ließ zwei gute Chancen auf klaren Vorteil aus, zum Beispiel in der Diagrammstellung mit 20.g4! statt 20.Te4?!. In immer noch etwas besserer Stellung war mein Selbstvertrauen ziemlich dahin und ich bot Remis an, was Jürgen schnell akzeptierte und Yuri zum verdienten Deutscher Meister kürte!
Mit meinem 2. Platz kann ich natürlich hoch zufrieden sein: 7 aus 9, beste Buchholz-Wertung (gegen die ganze Spitzengruppe gespielt), Performance 2338, Elo +23 …
Aber vielleicht sollte ich mich mal nach einem Fitnesstrainer oder Mentalcoach umsehen, wenn ich wiederholt nach 6 Runden in Führung liege und es dann doch nicht ins Ziel bringe?!
Und die Jungsenioren (50+)?
Wie erwähnt, es waren nur 40 Spieler anwesend. Als Favoriten waren meine alten Hofheimer Mannschaftskollegen IM Arno Zude (2324) und IM Dieter Pirrot (2320) gestartet, beide hatten die Meisterschaft bereits in den Vorjahren gewonnen. Aber nach gutem Start unterlag Dieter Pirrot in der 6. Runde gegen Arnold Huhndorf, um sich in der 7. Runde an Arno Zude schadlos zu halten.
Schließlich kam es in der 9. Runde zum spannenden Finale zwischen Pirrot (6) und Wagner (6,5). Der Außenseiter Hans Wagner vom SC Stein konnte eine spannende Partie Remis halten und sich den Titel mit 7 Punkten sichern vor Dieter Pirrot, Arnold Hundorf und Thorsten Cmiel (alle 6,5).
Es wurden noch viele weitere Meister gekürt:
65+ Frauen: WIM Annette Wagner-Michel vor WFM Mira Kierzek
75+ (Nestoren): FM Ulrich Nehmert vor Jürgen Juhnke
50+ Frauen: Britta Leib vor Kordula Lebioda-Dette
sowie Meister im Schnell- und Blitzschach (worauf ich „zwischendurch“ liebend gerne verzichte …).
Und sonst?
- Ein großes Dankeschön an die Organisatoren um Wolfgang Block, Gerhard Meiwald und Martin Sebastian (und, und, und, …), die das Turnier – seit ich denken kann – immer souverän und freundlich über die Bühne bringen. In dieser Konstellation wohl zum letzten Mal. Die Messlatte für den neuen Seniorenreferenten Wolfgang Cleve-Prinz liegt hoch – möge er sie ebenso souverän meistern!
- Warum der DSB für den „Meisterschaftsgipfel“ der Seniorinnen und Senioren keinen Cent locker macht, finde ich – bei aller Finanzknappheit – beschämend! Eine deutsche Meisterschaft, die aus Kostengründen keine Liveübertragung hat, ist ein Armutszeugnis.
- Auch im nächsten Jahr wird es vom 27. Mai bis zum 4. Juni 2026 ein sicherlich schönes Senioren-Open in Bad Neuenahr geben!
- Und die nächste Deutschen Senioren-Meisterschaft findet im Rahmen des DSB-Meisterschaftsgipfels 2026 in Dresden statt!
Meine gesammelten Werke: