Brasilien ist meiner Meinung nach ein tolles Land. Ich konnte, auch wenn das Turnier sehr anstrengend war, ein wenig entspannen. Ein Highlight war das morgendliche Beachvolleyballspielen am Strand mit der deutschen Delegation. Außerdem war ich oft im Meer schwimmen und hatte die Möglichkeit, die Stadt etwas zu erkunden.
Jedoch war das Turnier nicht nach europäischen Standarts organisiert und erinnerte eher an ein Dorfturnier in Deutschland. Von viel zu kleinen Tischen, Brettern aus Papier und einer konstanten Temperatur von 16 Grad im Spielsaal gab es Dinge, die ich in dieser Form noch nie zuvor gesehen habe. Dazu gehört auch, dass uns Spielern zuerst gesagt wurde, dass wir während der Partie einfach auf zwei Partieformularen mitschreiben sollen. Dies wurde mit einem Mangel an Durchschlagsformularen begründet.
Trotzdem habe ich natürlich in Brasilien eine schöne Zeit verbracht. Besonders beeindruckend war für mich das internationale Zusammensein mit Schachspielern aus der ganzen Welt. Ich habe es wirklich genossen, so viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennenzulernen. Im Nachhinein habe ich sieben meiner Partien mit meinen Gegnern analysiert – obwohl sie teilweise kein Wort Englisch gesprochen haben. Unter anderem habe ich die zweite Runde mit meinem brasilianischen Gegner und circa 20 Übersetzern analysiert. Diese habe ich für meinen Bericht auch kommentiert.
Während des Turniers konnte ich auch viele wertvolle Kontakte knüpfen. Ich wurde sogar mehrfach vom deutschen Bundesnachwuchstrainer für meine Kontakte und Gespräche mit Spielern aus aller Welt gelobt. Es war wirklich eine tolle Gelegenheit, neue Freunde fürs Leben zu finden. Besonders schön war es, dass ich von der brasilianischen Delegation zweimal zum Abendessen eingeladen wurde. Am Ende des Turniers habe ich mich mit zwei meiner neu gewonnenen Freunde in Rio de Janeiro an der Copacabana getroffen. Darüber hinaus wurde ich zu weiteren Turnieren in Städten wie Brügge, Paris und New York eingeladen!