Nach dem 4:4 gegen LHW zum Auftakt standen im November und Dezember die Spiele in Bad Zwischenahn und zuhause gegen die SG Bremen-Nord an.
Nach dem 4:4 gegen LHW zum Auftakt standen im November und Dezember die Spiele in Bad Zwischenahn und zuhause gegen die SG Bremen-Nord an.
Das erste Auswärtsspiel der Saison führte uns nach Bad Zwischenahn, gegen die SG Ammerland. Unsere Gastgeber konnten fast in Bestbesetzung antreten, während wir unter anderem auf Finn und Daniel verzichten mussten. Aber zum Glück zeichnet uns die beste Ersatzbank der Liga aus, und so waren wir nominell um einen Hauch besser besetzt.
Der Mannschaftskampf ging jedoch alles andere als gut los. Timur hatte am ersten Brett Schwierigkeiten mit dem Igel-Aufbau von Bernd Korsus, der schnell eine komfortable Stellung hatte. Nach einem Bauernverlust und ein paar weiteren Ungenauigkeiten stand es schnell 1:0 für die Ammerländer. In der Zwischenzeit geriet Carsten Ballandis an Brett 7 in Martin Wichelmanns Angriff am Damenflügel. Seine eigenen Angriffsversuche wurden im Keim erstickt. Auch an Brett 8 sah es nicht gut aus. Anton Strodthoff verlor gegen Thomas Künzler im Endspiel einen Bauern, und durch den geschickten Einsatz von Bauern an beiden Flügeln konnte sein Gegner durchbrechen. Der Zwischenstand von 0:3 verhieß nichts Gutes.
Besser sah es aber an Brett 5 aus. Björn-Ole Kerski opferte gegen Sascha Pollmann früh einen Bauern, konnte jedoch keine ausreichende Kompensation dafür nachweisen. Der Remisfaktor von ungleichen Läufern wurde durch die Anwesenheit aller Schwerfiguren konterkariert, und noch vor der Zeitkontrolle konnte Sascha seinen Gegner mattsetzen.
An Brett drei war geriet Andre Büscher gegen Oke Wübbenhorst schnell in materiellen Nachteil. Zu unserem Glück übersah sein Gegner jedoch eine Remisschaukel, und so konnte Andre noch einen halben Punkt retten. 1,5:3,5.
Semjon Bart hingegen konnte sich gegen Sebastian Beer mit den schwarzen Steinen bequem entwickeln, und erreichte eine ausgeglichene Stellung. Mit ein paar ungenauen Zügen brachte er sich jedoch in eine schwierige Situation – doch statt seine Stellung zu verstärken, griff sein Gegner sich lieber den Bauern auf e6, was Semjon wieder ins Spiel brachte. Und ein paar Züge später leistete sein Gegner sich einen taktischen Patzer, und Semjon konnte zwei Türme und einen Springer für seine Dame gewinnen. Mit dem Materialvorteil und einigen präzisen Springerzügen machte er dann kurzen Prozess und schoss den Anschlusstreffer.
An Brett 6 hatte Ingolf Meyer-Siebert gegen Udo Bonn mit einen gefährlichen Königsangriff zu kämpfen. Zuerst sah es aus, als würde der Angriff durchschlagen. Sein Gegner wollte ihn mit einer Opferkombination schön beenden, doch hatte er sich verrechnet, und Ingolf überlebte und konnte dann den Materialvorteil zum Ausgleich umsetzen.
Zu guter Letzt spielte noch Duong Lai Hop an Brett 4 gegen Florian Bühler. Und auch an diesem Brett gerieten wir zunächst in schwerwiegende Probleme. Doch Duong fing sich und nutzte alle Möglichkeiten, die ihm der Gegner gab, um sich nach und nach aus der Umklammerung zu befreien. In der Zeitnotphase gewann er zudem noch einige Bauern, und konnte schließlich den vielumjubelten Siegtreffer erzielen. Wir hatten 4,5 zu 3,5 gewonnen, doch wenn man den Verlauf der einzelnen Partien sieht, war dieser Sieg mehr als schmeichelhaft.
31...Dxe1+! 32.Lxe1 Txe1+ 33.Kh2 Lg1+ 34.Kh1 Le3+ 35.Kh2 Lxf4+ 36.g3 Lxg5 37.Tc2 Kh7 38.Df3 Te3 39.Df2 Ted3 40.Df1 b5 41.Te2 Sh5 42.Df7 Sxg3 43.Tf2 Se4 44.Tg2 Sf6 45.De6 Lf4+ 46.Kg1 Td1+
0–1
Am dritten Spieltag empfingen wir dann zuhause die SG Bremen-Nord, und dieser Mannschaftskampf verlief ganz und gar anders. Zunächst war an den mittleren Brettern die Kampfeslust alles andere als ausgeprägt, und erst Andre Büscher und Carsten Koch an Brett 4 , dann Ingolf Meyer-Siebert und Gerd Janusch an Brett 6 und schließlich Sascha Pollmann und Arne Döscher an Brett 5 einigten sich sehr schnell auf Remis. Das gab den verbliebenen Partien deutlich mehr Gewicht. Und als dann Magnus Staudacher gegen Daniel Chitsazian an Brett 1 eine Taktik übersah, die ihn Figur und mehrere Bauern kostete, stand es auf einmal 2,5:1,5 für uns. Das setzte unsere Gegner an allen verbliebenen Brettern in ausgeglichenen Stellungen unter Druck. Am dramatischsten sah das an Brett 2 aus, wo Timur Elmali gegen Robert Kosak nach wilden Komplikationen zwei Türme und einen Springer gegen eine Dame auf einem weit offenen Brett mit wenigen Bauern gewinnen konnte. Immer wieder sah es aus, als könne er mattsetzen, doch sein Gegner konnte dank seines Bauern auf b3 immer wieder Drohungen aufstellen, so dass Timur seine materielle Überlegenheit nicht umsetzen konnte und schließlich ins Remis einwilligte.
An Brett 7 kam ich gegen Thorsten Döscher – nachdem wir beide eine taktische Möglichkeit meines Gegners übersehen hatten – in ein leicht vorteilhaftes weißfeldriges Läuferendspiel. Ich konnte die gegnerischen Bauern am Damenflügel auf weißen Feldern festlegen, was mir die permanente Drohung gab, c4 zu spielen und entweder den Läufer oder den König permanent an die Deckung des Bauern auf a2 zu binden. Zwar ließ sich die Stellung noch zusammenhalten, doch mein Gegner fühlte sich genötigt auf Gewinn zu spielen und riss die Stellung am Königsflügel auf. Das gab mir jedoch die Gelegenheit, auf beiden Flügeln Freibauern zu bilden. Da nun sowohl der König als auch der Läufer defensiv gebunden waren, konnte ich mit dem König in die Stellung eindringen und meinen Gegner zur Aufgabe zwingen.
An Brett 8 geriet Jochen Schwarz gegen Gerhard Lunkmoss zu keinem Zeitpunkt in Schwierigkeiten, und kam mit dem minimalen Vorteil einer leicht besseren Bauernstruktur aus der Eröffnung. Beide konnten sich jedoch keinen Vorteil erspielen, und so endete die Partie im Remis. Der zweite Sieg in Folge war geschafft!
Blieb nur noch die Partie von Semjon Bart gegen Peter Issig. Nach einer ausgeglichenen Eröffnung drangen beide Seiten mit einem Turm in die gegnerische Stellung ein. Während Semjon sich den a-Bauern einverleibte, versuchte sein Gegner mit Turm und Läufer ein Mattnetz zu stricken. Semjon parierte jedoch die Drohungen, lief mit dem König zur Unterstützung seines Freibauern und konnte schließlich den vollen Punkt einfahren.
Ein jederzeit ungefährdeter Sieg, der jedoch durch die Dynamik des frühen 2,5:1,5 unterstützt wurde.