Werder Drei gewinnt überraschend in Nordhorn

Oberliga Nord West

Schach
Montag, 20.03.2023 / 11:13 Uhr

Stephan Buchal

Mit einem überraschenden und schwer erkämpften 4,5:3,5-Erfolg beim Aufstiegsfavoriten SK Nordhorn-Blanke konnte sich Werders Dritte in der Spitzengruppe der Oberliga Nord West festsetzen.

Leider mussten wir vor der langen Fahrt nach Nordhorn einige Ausfälle beklagen - mit Peter Lichman und Maria Efimenko mussten zwei unserer Spitzenspieler aus beruflichen bzw. familiären Gründen passen. Und als auch noch Detlev Diederichsen kurzfristig wegen Krankheit ausfiel, wurde es langsam eng mit der Aufstellung einer konkurrenzfähigen Oberligamannschaft bei dem Spitzenteam aus Nordhorn-Blanke. Alles nicht so schlimm? Schließlich befinden wir uns im oberen Niemandsland der Tabelle? Weit gefehlt! Nach der samstäglichen Niederlage unserer Zweiten gegen den FC St. Pauli drohte plötzlich der Zwangsabstieg aus der Oberliga, sollte die Zweite nicht doch noch den Klassenerhalt schaffen.

Glücklicherweise waren die anderen Stammspieler alle "an Bord". Sascha Pollmann unterstützte als bewährte Kraft das Team und ganz kurzfristig war auch unser starker Jugendlicher Max Weidenhöfer bereit, Werder Drei  zu komplettieren - nachdem er schon in Hameln einen wichtigen Punkt beigesteuert hatte. Und so stellten wir uns vor dem Wettkampf wohlgemut dem Fotographen (von links: Matthias Bach, Olaf Steffens, David Kardoeus, Reiner Franke, Stephan Buchal, Nils-Lennart Heldt, Max Weidenhöfer, Sascha Pollmann).

Auch die Nordhorner mussten 2 Stammspieler ersetzen und so hielt sich unser "ELO-Defizit" in Grenzen, nur an den Brettern 1 und 4 waren es mehr als 200 Punkte.

Der Wettkampf begann für die Grün-Weißen äußerst unglücklich. Sascha Pollmann hatte am 7. Brett einen schönen Eröffnungsvorteil herausgespielt und gute Angriffschancen. Er opferte eine Qualität und es sah nicht gut aus für den gegnerischen König - leider übersah er dabei eine hübsche Taktik seines holländischen Gegners Paul  Bierenbroodspot (lustiger Name!) und wir lagen 0:1 hinten. Es folgte ein schönes Remis von Olaf Steffens an Brett 4, der in bedrängter Lage mit den schwarzen Steinen ebenfalls einen "fiesen Trick" erspäht hatte und die Stellung total ausgleichen konnte. Reiner Franke hatte ebenfalls mithilfe eines kleinen Zwischenzugs einen Bauern gewonnen, allerdings hatte sein Gegner noch genug Gegenspiel, um die Stellung im Gleichgewicht zu halten. 2:1 für Nordhorn. Nils-Lennart Heldt hatte derweil ebenfalls eine ausichtsreiche Stellung: Durch ein kräftiges Figurenopfer gelang es ihm, die gegnerische Königsstellung zu ruinieren und er stand kurz vor dem Sieg. Aber leider war er bereits in heftige Zeitnot geraten und musste sich infolgedessen ebenfalls mit Remis begnügen. Kurz vor der Zeitkontrolle gab es dann zwei weitere entschiedene Partien: Matthias Bach gewann eine sehr souveräne Partie am 2. Brett - mit den schwarzen Steinen war er schon nach der Eröffnung in Vorteil gekommen und ließ nichts mehr anbrennen. Mit 3 aus 3 ist er unser absoluter Topscorer! Leider konnte aber Max Weidenhöfer an Brett 8 dem immer stärker werdenden Druck seines erfahrenen Gegners Ludger Höllmann nicht standhalten und verlor..

Mit 2,5:3,5 ging es in die Verlängerung. Am Spitzenbrett gab es eine brisante Partie zwischen David Kardoeus und dem niederländischen IM Frank Kroeze. Erst war David mit den weißen Steinen gut aus der Eröffnung gekommen, aber dann braute sich ein drohender Angriff gegen seine Königsstellung zusammen ... zwischenzeitlich sah es für den flüchtigen Beobachter gar nicht so gut aus, aber unmittelbar nach der Zeitkontrolle stand David klar auf Gewinn und brachte den Punkt sicher nach Hause. Ein ganz wichtiger Sieg gegen einen deutlich "ELO-stärkeren" Gegner und der Ausgleich im Match.

Auch euer Berichterstatter und Mannschaftscaptain Stephan Buchal hatte nach der Zeitkontrolle die deutlich bessere Stellung, aber es war nicht klar, wie man das gewinnen sollte. Beide verbrauchte wieder Unmengen Zeit und der Kampf ging hin und her. Schließlich hatte ich nach 6,5 Stunden eine Gewinnstellung auf dem Brett: König und Dame gegen König und Turm. Theoretisch gewonnen, aber praktisch hatte ich leider nur einige bruchstückhafte Kenntnisse zu dieser seltenen Konstellation. Es drohte eine unangenehme Aufgabe ... glücklicherweise ist es für den Verteidiger aber auch sehr schwer zu spielen und mein Gegner überschritt im 95. Zug die Zeit.

Mit diesem unerwarteten Sieg hat sich Werder Drei in der Spitzengruppe der Oberliga festgesetzt. Zum Schluss warten noch zwei Hannoveraner Mannschaften auf die Grün-Weißen: Am 23. April geht es zum Tabellenführer, der zweiten Mannschaft vom Lister Turm, und am 7. Mai geht es zu Hause gegen den Tabellenvorletzten aus Ricklingen.

Leider wird uns dieser wichtige Sieg wahrscheinlich nicht viel helfen: Durch die zeitgleiche Niederlage von Werder Zwei gegen die zweite Mannschaft vom Hamburger Schachklub ist der Abstieg aus der 2. Bundesliga so gut wie besiegelt. Und damit dann auch der Zwangsabstieg der Dritten aus der Oberliga. Nur ein "Wunder von der Weser" könnte uns davor noch bewahren - aber dafür sind wir ja bei Werder!

 

 

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