Werder auf gutem Weg nach Europa

09.07.22 von Martin Breutigam

Schachbundesliga

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Laras Debüt mit einem vollen Punkt

Schach-Endrunde22

Samstag, 09.07.2022 / 12:29 Uhr

Martin Breutigam

Während die zunehmend prominent besetzten Topklubs Baden-Baden (am Freitag mit Fabiano Caruana!) und Viernheim den Meistertitel am Wochenende unter sich auskämpfen werden (in direkten Duellen mit ihren Verfolgern Solingen und Deizisau), hat sich Werder durch den 5:3-Erfolg über Bayern München gute Chancen gewahrt, am Ende der Saison auf Platz fünf zu übersommern. Dies würde zur Teilnahme am Europapokal berechtigen.

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Laras Zwischenzug

Erstmals in dieser Saison kam auch Lara Schulze zum Zug – und Werders U20-Europameisterin gelang sogleich ein voller Punkt! Dabei waren bei manchen Zuschauer:innen zunächst gewisse Befürchtungen aufgekommen, ob sich die Abdrängung des gegnerischen Läufers (13.g4, siehe Partiendatenbank) am Ende vielleicht als riskante Überdehnung der Lara‘schen Bauernstruktur herausstellen könnte. Solche Befürchtungen habe sie ehrlich gesagt auch gehabt, sagte Lara später und lachte. Andererseits sei sie während der Partie fast sicher gewesen, noch ihren eigenen Hausanalysen zu folgen. Und so war es dann wohl auch. Doch als es bei ihr am achten Brett gerade richtig spannend zu werden schien, unterlief ihrem Gegner, Makan Rafiee, auch schon ein schwerer Fehler (21...Sc4??). Er hatte sicherlich Laras Zwischenzug (23.Lxd8!) übersehen.

Derweil war an Brett sechs eine weitere bayrische Dame am Königsflügel in extreme Nöte geraten: Mit 20.Sh4! hatte Vlastimil Babula (gegen Münchens Alexander Zajogin) die Dame endgültig in der Falle. Außer diesen beiden kurzen Werder-Siegen zeichnete sich bald ein dritter ab: Luke McShane überspielte Miguel Santos Ruiz und gewann souverän.

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Vlastimil auf Damenfang

Allerdings punkteten unterdessen auch zwei Münchner in überzeugender Manier: Sebastian Bogner (gegen Laurent Fressinet) und Valentin Dragnev (gegen Romain Edouard). Somit führte Werder nach den beiden umkämpften Remisen von Spartak Grigorian (gegen Zoltan Ribli) und Kirill Shevchenko (am Spitzenbrett gegen Niklas Huschenbeth) mit 4:3. Für den letzten vollen Punkt sorgte Lucas van Foreest an Brett fünf, indem er am Ende der Partie mit ein paar cleveren Zügen den Abtausch seines a-Bauern vermied.