„Wir haben unsere Identität gefunden“

24.11.23 von Von Moritz Studer

Mitchell Weiser vor dem Duell mit Ex-Klub Bayer 04 Leverkusen

Mitchell Weiser mit Ball am Fuß.

Mitchell Weiser muss für die Offensive weite Wege gehen (Foto: W.DE).

Profis

Freitag, 24.11.2023 / 17:58 Uhr

Von Moritz Studer

Mitchell Weiser ist ein wenig überrascht, dass er in der aktuellen Spielzeit der Werder-Spieler mit den meisten bestrittenen Bundesliga-Minuten ist. Immerhin hatte Weiser einen großen Teil der Vorbereitung verpasst und befand sich zu Saisonbeginn noch nicht auf seinem gewohnten Fitnesslevel. Dem 29-Jährigen gefällt insbesondere die Entwicklung, die die Mannschaft als Gruppe in den letzten vier Partien genommen hat. Für das Wiedersehen mit Bayer 04 Leverkusen sieht Weiser den SVW gewappnet, auch wenn sein Ex-Klub ungeschlagen und als Mannschaft der Saison an die Weser reist.

Mitchell Weiser im Duell mit Julian Ryerson.

Weiser erklärt die positive Entwicklung seit dem BVB-Spiel mit gegenseitigem Vertrauen (Foto: W.DE).

Manchmal fehlen Mitchell Weiser seine Offensivmomente schon. Seit der 0:1-Niederlage bei Borussia Dortmund hat der SVW eine spürbare Trendwende eingeleitet. Weil die Mannschaft von Cheftrainer Ole Werner die Anzahl der Gegentore minimieren möchte, ist auch Weiser mehr an Defensivaufgaben gebunden. Seine Position ist beim eigenen Spielaufbau deutlich tiefer, seine Mitspieler probiert er durch den weiten Weg nach vorne nun eher mit Pässen als mit Flanken einzusetzen.  „Ich versuche meine Aufgaben für die Mannschaft zu erfüllen und bin damit auch zufrieden“, erklärt der rechte Schienenspieler. „Wir haben seit dem Dortmund-Spiel einen Schritt nach vorne gemacht und unsere Identität gefunden.“

Sicherlich hätte die Werner-Elf für die letzten vier Partien mehr als die fünf erbeuteten Zähler verdient gehabt. Dennoch hat der letzte Block vor der Länderspielpause ihnen eine breitere Brust verliehen. Weiser befürchtet daher nicht, dass die spielfreie Zeit den Leistungen der Vorwochen einen Abbruch tut. „Wir sind in der Art und Weise, wie wir spielen, sehr konstant geworden“, betont Werders Nummer 8. „Dadurch, dass wir das Vertrauen ineinander bekommen haben, wird sich daran auch nichts über die Länderspielpause ändern.“

Weiser trifft auf ein Stück Vergangenheit

Mitchell Weiser versucht einen Ball in der Luft zu kontrollieren.

Weiser bestritt 75 Pflichtspiele für Bayer Leverkusen (Foto: nordphoto).

Mit Bayer 04 Leverkusen trifft Weiser auf ein Stück seiner Vergangenheit. Zu einigen seiner ehemaligen Mitspieler pflegt der Rheinländer immer noch Kontakt, auch wenn aus dem aktuellen Kader nur noch Jonathan Tah und Nadiem Amiri zu diesem Kreis zählen. „Es war schon eine besondere Zeit mit den Jungs in Leverkusen, mit denen ich sehr viel Spaß hatte“, erinnert sich der Rechtsfuß. „Es ist immer schön, wenn wir uns sehen oder voneinander hören.“

Weiser honoriert die Leistung seines Ex-Klubs, der unter Trainer Xabi Alonso die Bundesliga bislang souverän anführt. Und natürlich blickt er bei einem Verein, mit dem er einst verbunden war, auch ganz genau hin. „Sie haben eine innovative Spielidee, die überragend zu der Mannschaft passt und dazu noch intelligente Fußballer in ihren Reihen“, analysiert Weiser. „Ich freue mich sehr darauf, mich mit diesem Niveau zu messen. Wir wissen aber, dass wir eine sehr gute Mannschaftsleistung brauchen, für die wir den Grundstein in den letzten Wochen gelegt haben.“