Die erhöhte Wachsamkeit

15.04.24 von Von Moritz Studer

Der Nachbericht zur Niederlage in Leverkusen

Die Mannschaft steht vor dem Spiel in Leverkusen zusammen.

Werder braucht in den verbleibenden Spielen noch Punkte für den Klassenerhalt (Foto: W.DE).

Profis

Montag, 15.04.2024 / 14:00 Uhr

Von Moritz Studer

Der SV Werder war mit einem klaren Plan nach Leverkusen gereist. Die Grün-Weißen wollten keine höflichen Gäste auf der Meisterfeier der Werkself sein, sondern die erste Deutsche Meisterschaft des Vereins um eine Woche vertagen. Tatsächlich gelang es dem SVW den ungeschlagenen Leverkusern über eine Stunde lang vor eine knifflige Aufgabe zu stellen, um am Ende dann aber doch mit 0:5 unter die Räder zu kommen. Die Lehren aus einem bitteren Nachmittag am Rhein.

Weiser im Zweikampf mit Hincapie.

Die Grün-Weißen versuchten immer wieder Nadelstiche zu setzen (Foto: W.DE).

„Wir haben uns viel vorgenommen“, sagt Angreifer Marvin Ducksch. „Wir haben immer wieder versucht, unsere Nadelstiche zu setzen.“ Die ersten Minuten überstanden die Grün-Weißen noch unbeschadet, Michael Zetterer musste nur vor Piero Hincapie ernsthaft eingreifen (8.). Doch auch Werder sicherte sich seine Spielanteile und hielt deutlich über dem Schnitt der vorherigen Bayer-Gegner das Spielgerät. Schließlich fehlte im letzten Drittel die finale Durchschlagskraft, auch weil Leverkusen zu jedem Zeitpunkt aufmerksam blieb.

Dann war es doch die Elf von Trainer Xabi Alonso, die auf die Siegerstraße abbog. Jonas Hofmann kam einen Schritt eher an den Ball als Julian Malatini, der den Nationalspieler strafbar am Standbein traf. Nach Eingreifen des Videoassistenten übernahm Victor Boniface aus elf Metern die Verantwortung und beförderte den Favoriten in Front (25.). Nachdem die Hausherren nun befreiter agierten und durch Amine Adli den Querbalken anvisierte (38.), verhinderte Lukas Hradecky nach einer scharfen Flanke von Romano Schmid die Möglichkeit auf den Ausgleich (45.+1).

"Punkte holen, die du brauchst, um in der Liga zu bleiben"

Romano Schmid wird von Mitspielern hochgeholfen.

Im zweiten Durchgang agierte Werder "zu naiv" (Foto: W.DE).

Im zweiten Durchgang knüpften die Werderaner an ihren mutigen Auftritt an, musste sich dann aber zwei Mal vorwerfen lassen, den Rückraum nicht ausreichend gesichert zu haben. Die Fernschüsse von Granit Xhaka (60.) und Florian Wirtz (68.) versetzten die BayArena in Ekstase und zogen dem SVW den Zahn. „Danach haben wir es nicht mehr geschafft, in unsere kompakten Abstände zu kommen“, erklärt Cheftrainer Ole Werner die weiteren Tore von Ausnahmetalent Wirtz (83., 90.). „Wir schalten uns aus der letzten Kette mit ein, sind deswegen in Unterzahl hinten – das sind Dinge, die naiv sind und uns nicht passieren dürfen.“

Während die Werkself die verdiente Meisterschaft feiert, bekommt Werder noch wichtige Hausaufgaben mit auf die Reise zurück an die Weser. „Das Ergebnis selbst tut weh. Wir müssen uns daran orientieren, dass wir 60 Minuten vieles richtig gemacht haben“, sagt Coach Werner. „Wir haben jetzt noch fünf Spiele, in denen es für uns um alles geht – das haben wir im Blick. Es gibt keinen Grund zur Panik, aber zur erhöhten Wachsamkeit. Es geht darum die Punkte zu holen, die du brauchst, um in der Liga zu bleiben.“