Eine Entwicklung zum Zuschauen: Gruev macht den nächsten Schritt
06.11.22 von Von Moritz Studer
Der 22-Jährige bestätigt gegen Schalke seine steigende Formkurve

Ilia Gruev rief gegen Schalke 04 erneut eine Top-Leistung ab (Foto: nordphoto).
Profis
Sonntag, 06.11.2022 / 12:30 Uhr
Von Moritz Studer
Der Blick auf die Stadion-Leinwand im wohninvest WESERSTADION deutete bereits in der Halbzeit an, dass Ilia Gruev eine außergewöhnliche Leistung abrief. Beim 2:1-Sieg über den FC Schalke 04 war der 22-Jährige zwar nicht als Torschütze oder Vorlagengeber aufgefallen, dafür war der bulgarische Nationalspieler in den Kategorien Zweikampf- und Passquote als auch bei den Laufwerten ganz vorne mit dabei. Und auch beim Führungstreffer von Niclas Füllkrug hatte Gruev seine Füße mit im Spiel.

Erleichterung pur! Ilia Gruev bejubelt den Schlusspfiff (Foto: WERDER.DE).
Der Youngster ließ eine Ablage von Marvin Ducksch über seinen linken Fuß rutschen und verlagerte das Spiel auf den rechten Flügel. „Genau da sollte er hin“, freute sich Gruev im Gespräch mit den Journalist:innen in der Mixed Zone. „Wir haben uns für einen schönen Angriff belohnt – das Tor zählt spielerisch sicherlich zu den Top 3 dieser Saison.“
Dass Mitchell Weiser seinen Diagonalpass mit Tempo mitnahm und Füllkrug dessen Vorlage zum 1:0 vollstreckte, sah Gruev nur aus der Distanz. Florent Mollet hatte den Linksfuß im Mittelfeld über den Haufen gelaufen, sodass er zu den späteren Gratulanten des Siegtorschützen gehörte.
"Wir fahren mit einem sehr guten Gefühl nach München"

Ein Schlag auf den Hüftbeuger beendete den Arbeitstag von Gruev (Foto: W.DE).
Nicht dieser Zusammenprall, sondern ein weiterer Schlag auf den Hüftbeuger beendete die Schicht des Bulgaren vorzeitig. „Ich bin optimistisch, dass es bis Dienstag wieder wird“, sagt Gruev, der ab der 67. Minute von der Seitenlinie die Daumen drückte und den Schlusspfiff herbeisehnte. „Ein langer Ball oder ein Standard kann zum Tor führen, wir haben aber schon auch das Selbstvertrauen und die Überzeugung, dass die Jungs da hinten das machen.“
Vor sieben Jahren wechselte Gruev im Alter von 15 Jahren ins Werder-Internat, im Moment ist seine Entwicklung von Spiel zu Spiel förmlich sichtbar. Auch Lothar Matthäus, der sich mit dem SVW-Eigengewächs nach dem Spiel in den Katakomben unterhielt, scheint die Leistung des "Sechsers" besonders aufgefallen zu sein.
Mit sieben Startelfeinsätzen am Stück ist Gruev zumindest zum Stammspieler gereift. „Ich probiere Woche für Woche Gas zu geben, am Ende entscheidet aber der Trainer. Dass ich mich festgesetzt habe, würde ich aber so noch nicht sagen“, erklärt der 22-Jährige, der mit Hinblick auf die Verbleibenden betont: „Wir dürfen nicht so performen wie heute, um Spiele in der Bundesliga zu gewinnen. Am Ende sind die drei Punkte aber die Hauptsache – mit zwei Spielen und zwei Siegen fahren wir mit einem sehr guten Gefühl nach München.“
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