"Ein größerer Stein muss fallen"
22.06.23 von Von Johannes Seiler
Clemens Fritz über den aktuellen Stand auf dem Transfermarkt und die Kaderplanung

Clemens Fritz ist zusammen mit Johannes Jahns und Frank Baumann für die Kaderplanung des SV Werder Bremen verantwortlich (Foto: W.DE).
Profis
Donnerstag, 22.06.2023 / 16:15 Uhr
Von Johannes Seiler
Ende Mai war Clemens Fritz im Werder Strom Talk zu Gast und sprach auch über die kommende Kaderplanung. Der Transfermarkt war zu diesem Zeitpunkt noch relativ ruhig, meinte Fritz damals. Rund drei Wochen und den Überraschungstransfer Naby Keita später, hat WERDER.DE erneut mit dem 42-Jährigen gesprochen, ihn nach seiner bisherigen Einschätzung des Transfermarktes und der aktuellen Kaderplanung des SV Werder Bremen gefragt.
Mit Naby Keïta und Dawid Kownacki hat der SV Werder Bremen bereits zwei Spieler für die neue Saison verpflichten können. Es gibt also bereits Bewegungen im Wechselkarussel der Sommerpause. Dennoch ist Fritz der Meinung, dass der Transfermarkt noch nicht in vollem Gange sei: „Vielleicht muss erst ein größerer Stein fallen, um dann eben auch Bewegung reinzubekommen auf den jeweiligen Positionen", so Werders Leiter Profifußball.

Clemens Fritz versucht den bestmöglichen Kader für die nächste Saison zu planen (Foto: W.DE).
Um welche Positionen es konkret geht, da möchte sich Werders ehemaliger Kapitän nicht festlegen. Ganz grundsätzlich sei aber das Ziel, das es einen hohen Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft gibt. Um sich auf allen Positionen umzuschauen seien zum einen aber nicht die wirtschaftlichen Mittel und zum anderen nicht der Wille da, weil man grundsätzlich mit der Qualität des Kaders zufrieden sei: „Wir schauen uns um und gucken was wir machen können, haben aber auch Positionen auf denen wir unsere Priorität haben.“
Alleinverantwortlich ist Fritz für die Kaderplanung jedoch nicht, der ehemalige Profi arbeitet eng mit Johannes Jahns (Leiter Scouting, Kaderplanung und Transfers) und Frank Baumann (Geschäftsführer Fußball) zusammen. Ein wichtiger Bestandteil sei dabei nicht nur die Abstimmung untereinander, sondern auch das Feedback an Cheftrainer Ole Werner. Ziel ist es, das grobe Gefüge des Kaders so früh wie möglich zusammen zu bekommen. Allerdings habe man aus der Vergangenheit gelernt, sich den Kader nicht zu früh vollzustellen, da sich auch noch später gute Möglichkeiten ergeben könnten: „Wir hatten das bei Mitchell Weiser und Marvin Ducksch, die wir beide sehr spät geholt haben. Hinten raus gibt es manchmal die eine oder andere Möglichkeit, bei der man sich Qualität dazuholen kann.“
Der Transfer Naby Keïta
Der Wechsel von Naby Keïta vor knapp zwei Wochen sorgte bei vielen für eine große Überraschung. Nur wenige hatten dem SV Werder Bremen einen Transfers dieses Kalibers zugetraut. Zu weiteren Neuzugängen aus dem „oberen Regal“ äußerte sich Fritz aber zurückhaltend und auch die Erwartungshaltung an Naby Keïta sollte nicht zu groß sein, bekräftigt Fritz im Interview: „Naby kommt von einem absoluten Top-Club. Aufgrund von ein paar kleineren Verletzungen und einer enorm starken Konkurrenz, hat er in letzter Zeit nicht die Spielpraxis bekommen, die er nach seiner Qualität hätte bekommen müssen. Wir wollen ihn wieder dahin bringen, dass er Selbstvertrauen in seine eigene Stärke hat. Dafür müssen wir ihm aber auch die nötige Zeit geben, bei Werder anzukommen."
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