Ein guter Grundstein
07.02.24 von Von Moritz Studer
Marvin Ducksch über eine besondere Quote, Kritik und die DFB-Elf

Gegen Freiburg und Mainz traf Ducksch zur frühen Führung (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 07.02.2024 / 16:09 Uhr
Von Moritz Studer
Das erste Tor in einem Spiel kann im Fußball die gesamte Statik des Geschehens verändern. Dass Marvin Ducksch schon fünf Mal in der laufenden Spielzeit für eine 1:0-Führung verantwortlich war, unterstreicht also durchaus seinen Stellenwert für den SV Werder. „Am Ende zählt das Ergebnis: Ich verzichte auch gerne auf mein Tor, solange wir das Spiel gewinnen“, sagt Ducksch, dessen Team nach den besagten Treffern zumindest noch ungeschlagen ist. „Wenn ich der Mannschaft mit den frühen Toren helfen kann, erfolgreich zu sein, werde ich das auch weiter versuchen.“
Mit Harry Kane, Deniz Undav und Lois Openda haben nur drei Bundesliga-Spieler das gleiche Händchen für den Premierentreffer eines Fußball-Spiels. Obwohl Werders Nummer 7 obendrein im Fußball-Oberhaus noch zu einem der Top-Scorern der Liga zählt, gerät er nach Partien ohne Torbeteiligung auffallend schnell in die Kritik. „Mein Spiel ist so ausgelegt, dass ich auch mal untertauche, weil ich nicht viele Momente brauche, um Gefahr zu kreieren“, erklärt Ducksch, der bereits neun Tore und sechs Vorlagen beigesteuert hat. „Wenn ich der Mannschaft damit helfe, werde ich das auch weiterhin tun – die Kritik lasse ich kaum auf mich einwirken.“
Wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind, bin ich das auch.
Marvin Ducksch
Die sportliche Anerkennung bekommt der 29-Jährige ohnehin von anderer Seite. Immerhin wurde der Stürmer im November zum ersten Mal für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Nun träumt er von einem Ticket für die Europameisterschaft im eigenen Land. Ein besonderes Fernduell mit möglichen Konkurrenten wie Ex-Sturmpartner Niclas Füllkrug oder VfB-Torjäger Undav empfindet er aber nicht. „Natürlich hast du das Thema im Hinterkopf, weil du selber auch Ziele verfolgst“, sagt Ducksch, der bislang zwei Länderspiele bestritt. „Ich versuche aber über meine Leistungen bei Werder auf mich aufmerksam zu machen. Denn meine Aufgabe ist es, der Mannschaft hier zu helfen. Wenn wir als Team erfolgreich sind, bin ich das als einzelner Spieler automatisch auch.“
Eine weitere Möglichkeit zur Hinspiel-Korrektur

Zwischen den Einheiten am Mittwoch sprach Ducksch mit WERDER.DE (Foto: W.DE).
Und im Moment befindet sich Werder mit drei Siegen am Stück in einer kleinen Erfolgsspur. In den ersten drei Rückrundenspielen hat der SVW schon sechs Punkte mehr geholt als im ersten Aufeinandertreffen mit den jeweiligen Gegnern. Nach der 2:4-Niederlage im Hinrunden-Duell mit dem 1. FC Heidenheim möchten die Grün-Weißen auch am Samstag dieses Konto weiteraufstocken.
„Sie sind eine Mannschaft, gegen die du nie nachlässig sein darfst, weil sie einen enormen Teamgeist hat“, sagt Ducksch. „Wenn wir unser Spiel durchziehen und mit unserem Flow weitergehen, haben wir gute Chancen, es für uns zu gestalten.“
Gleichzeitig erwartet Ducksch & Co. ein besonderer Rahmen: Der SVW wird in einem Sondertrikot auflaufen, eine große Choreo wird sie begleiten und am Abend schließt die 125-Jahr-Feier einen pickepackevollen Fußball-Samstag ab. „Für uns haben erstmal die drei Punkte die oberste Priorität“, betont der gebürtige Dortmunder. „Natürlich spielen aber auch die Rahmenbedingungen eine Rolle: Wir haben mitbekommen, dass an dem Spieltag einiges auf uns zukommt. Darauf freuen wir uns natürlich und hoffen, dass wir gemeinsam mit den Fans einen Heimsieg feiern können.“ Und ein 1:0 von Marvin Ducksch wäre dafür doch ein guter Grundstein.
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