Immerhin ist der VfB Stuttgart das Team der Stunde, der nur hinter den Überfliegern aus Leverkusen und München an der Spitze der Bundesliga steht. Nachdem die Schwaben im Juni erst über die Relegation gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt sicherten, haben sich die Stuttgarter derzeit aller Abstiegssorgen entledigt. „Sie haben aus der schwierigen Situation viel Rückenwind und Selbstvertrauen mitgenommen“, erklärt Coach Werner. „Dazu haben sie eine hohe individuelle Qualität mit Spielern, die zu der Spielidee des Trainers passen.“ Für Werner habe der Lauf des VfB schon im April begonnen, als Sebastian Hoeneß an der Seitenlinie die Verantwortung übernahm, zunächst durch die Drucksituation die Ergebnisse aber noch ausblieben.
Trotzdem will Werder bei den formstarken Canstattern bestehen, um sich selbst Luft im unteren Tabellendrittel zu verschaffen. Denn auch wenn der SVW bei der Niederlage gegen Leverkusen die Stärke des Gegners anerkennen musste, betont Werner, dass die Grün-Weißen in jedem Spiel mit dem Selbstverständnis antreten, die volle Punktausbeute zu holen. „Für uns gibt es keine Spiele, in denen wir sicher Punkte holen und genauso wenig lassen wir bei anderen Partien gegen stärkere Gegner weg“, sagt der 35-Jährige, der unter der Woche sein zweijähriges Dienstjubiläum feierte. „Für uns ist es auch wichtig, dass wir uns bewusst sind, wie eng das in der Tabelle ist, damit wir die Ziele des Vereins erreichen.“
Die Stuttgarter gehen auf dem Papier sicherlich als Favorit in die Begegnung und trotzdem ist die Entscheidung über Sieg oder Niederlage letztlich von unterschiedlichen Faktoren abhängig. „Wir wissen nie vorher, wie der Spielverlauf oder in welcher Verfassung der Gegner ist“, sagt Werner. „Wir müssen für uns die bestmögliche Leistung und unsere Stärken auf den Platz bringen. Wir fahren mit der Einstellung nach Stuttgart, das Spiel zu gewinnen – in dem Wissen, dass das nicht einfach wird.“