Mehr als nur ein Punkt

Ein Nachbericht zum 2:2-Unentschieden beim VfL Wolfsburg

Weiser und Stage klatschen sich ab.
Werder arbeitete erneut als Team gut zusammen (Foto: W.DE).
Profis
Montag, 06.11.2023 / 14:32 Uhr

Von Moritz Studer

Das Gefühl geht nicht weg. Sicherlich war das 2:2-Unentschieden beim VfL Wolfsburg ein respektables Ergebnis und dennoch blieb der Eindruck, dass da irgendwie noch mehr drin war. „Wenn man die Qualität der Chancen sieht“, resümiert Torschütze Marvin Ducksch, „hätten wir heute auch als verdienter Sieger vom Platz gehen können.“ Mit einem Punkt bei den Wölfen nicht ganz zufrieden zu sein, ist eine Auszeichnung für die Leistung der Mannschaft. Und so nimmt der SV Werder viel mehr mit als nur den einen Zähler.  

Ducksch glückte dabei das zweite Tor der Extra-Klasse innerhalb von acht Tagen. Gegen Union glänzte Werders Nummer 7 als Passempfänger und Schlitzohr, in Wolfsburg mit seiner exzellenten Schusstechnik. „Das war eine perfekte Freistoßposition für mich“, lächelt Ducksch nach seinem Führungstor in der siebten Spielminute. „Genauso, wie ich sie im Training oft trainiere.“ In der Folge arbeitet der SVW zunächst kompakt, um dann selbst brandgefährlich zu werden. Die beste Möglichkeit bot sich Romano Schmid, der nach einer Weiser-Hereingabe an seinen Landsmann Pavao Pervan im VfL-Kasten scheiterte (31.).

Wolfsburg trifft in den guten Phasen Werders

Letztlich fehlte Grün und Weiß vielleicht auch das nötige Spielglück, um die volle Punktausbeute mit auf die Heimreise zu nehmen. Schon im ersten Durchgang glich Vaclav Cerny nach guten Werder-Möglichkeiten und per doppeltem Beinschuss aus (37.), nach einer weiteren eigenen Druckphase geriet der SVW nach dem Seitenwechsel durch Kevin Paredes sogar in Rückstand (59.). „Insgesamt haben wir gut verteidigt“, betont Cheftrainer Ole Werner. „Trotz alledem haben wir bei den beiden Gegentoren auch Gegenspieler verloren und laufen lassen und zu spät erkannt, durchzuschieben und uns gegenseitig zu unterstützen.“

Umso wichtiger war es, dass seine Schützlinge die passende Antwort parat hatten. Eine der vielen gefährlichen Flanken von Mitchell Weiser landete bei Rafael Borré, der sträflich alleingelassen mit dem Kopf sein zweites Saisontor erzielte (65.). Die Werner-Elf blieb bis zum Schlusspfiff die gefährlichere Mannschaft, kam aber auch nach einer Ampelkarte gegen Wolfsburgs Maxence Lacroix nicht mehr zum Siegtreffer (88.). „Die letzten Wochen waren nicht leicht, wir wollten nicht zu sehr ins Risiko gehen“, erklärt Leonardo Bittencourt. Der Punkt trägt aber dazu bei, dass der Mut und das Selbstvertrauen weiterwachsen. „Wenn wir zu 100 Prozent auf dem Platz sind und sich jeder reinhaut, wie wir es die letzten drei Spiele getan haben“, sagt Torhüter Michael Zetterer, „dann haben wir gegen jede Mannschaft der Liga eine Chance."

 

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