Aluminium-Pech als Partykiller

Ein Nachbericht zur Niederlage gegen Heidenheim

Kownacki köpft auf das Tor, steht dabei in der Luft.
Joker Kownacki köpft die Kugel an den Pfosten (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 11.02.2024 / 14:00 Uhr

Von Moritz Studer

Die Köpfe sind gesenkt, die Blicke leer. Als die Jungs vor die Ostkurve treten, ist ihnen die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Zu gerne hätten sie den Fans, die dem Jubiläumsspieltag einen unglaublichen Rahmen verliehen, etwas zurückgegeben. Bis zum Schlusspfiff lief die Mannschaft von Trainer Ole Werner beherzt an, das nötige Glück blieb ihnen jedoch verwehrt. „Wir wollten die Fans beschenken“, sagt Romano Schmid nach der 1:2-Niederlage gegen Heidenheim, „und vom Spielverlauf wäre das auch möglich gewesen.“ Ein Nachbericht.

Vielleicht hätte Jens Stage die Begegnung in eine andere Richtung lenken können. In der vierten Minute lief der Mittelfeldspieler frei auf Kevin Müller zu, umkurvte den FCH-Schlussmann, schloss dann aber an den Außenpfosten ab. Die Begegnung mit dem Aluminium sollte das Kunstleder an diesem Fußball-Nachmittag noch häufiger machen. „Es war eine von mehreren Chancen, die wir bekommen haben“, resümiert Cheftrainer Ole Werner. „Sicherlich hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können, wir hatten aber genug weitere Möglichkeiten, zu gewinnen.“

Werder kommt erst im zweiten Durchgang in Fahrt

Dass der SVW zu den Feierlichkeiten um das 125-jährige Vereinsjubiläum mit leeren Händen dastand, war vor allem mit dem ersten Durchgang zu begründen. „Die erste Halbzeit hat uns das Genick gebrochen“, betont Justin Njinmah. „Wir wussten, dass sie nach Standards gefährlich sind.“ Trotzdem nutzen die Gäste einen von zehn Eckbällen, um durch Lennard Maloney in Führung zu gehen (12.), nur sechs Minuten später legte Jan-Niklas Beste, eben noch Vorlagengeber, nach (18.). Der Aufsteiger von der Ostalb brachte in wenigen Minuten gute Argumente vor, den Partycrasher zu spielen.

Zwar gelang Romano Schmid nach einer Hereingabe von Senne Lynen der schnelle Anschlusstreffer (19.), doch erst in der zweiten Halbzeit erspielte sich der SVW seine Hochkaräter. Die Joker von der Bank brachten frischen Wind ins Spiel: Sowohl Rafael Borré (77.), als auch Dawid Kownacki trafen den Pfosten (90.+1). Beim letzten Eckball der Begegnung war es dann beinahe Torhüter Michael Zetterer, der die Geschichte dieses Werder-Jubiläums schrieb, bei seinem Kopfball aber nicht ausreichend Druck auf das Leder bekam. „Die Effektivität“, findet Coach Werner, „die uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat, hat heute den Unterschied gemacht.“ Schon am Freitag (16.02., 20:30 Uhr) gegen Köln will Werder wieder mehr Präzision vor dem gegnerischen Kasten beweisen.

 

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