Ihr Schlüssel ist der Ball
14.03.23 von Von Moritz Studer
Wusstet Ihr, dass...? Zahlen, Daten & Fakten zu Borussia Mönchengladbach

Borussia Mönchengladbach legt viel Wert auf den Spielaufbau (Foto: W.DE).
Profis
Dienstag, 14.03.2023 / 13:17 Uhr
Von Moritz Studer
Es ist schwer Borussia Mönchengladbach einzuschätzen. Unser kommender Gegner kann an einem Wochenende den FC Bayern München schlagen (3:2) und sowohl davor als auch danach bei Hertha BSC (1:4) und Mainz 05 (0:4) baden gehen. Dennoch gibt es neben der Heimstärke, der VfL holte 23 seiner 30 Punkte im Borussia Park, weitere spannende Zahlen, Daten & Fakten, die bei einem Blick auf unseren kommenden Gegner ins Auge fallen.
Paradox. Keine Mannschaft in der Bundesliga sucht seltener den Abschluss aus der zweiten Reihe als das Team von Cheftrainer Daniel Farke. Die Borussia zog erst 82 Mal aus Positionen außerhalb des Strafraums ab und liegt damit noch knapp hinter Werder (90). Trotzdem hat Kapitän Lars Stindl bereits drei Treffer aus der Distanz erzielt und stellt damit gemeinsam mit Vincenzo Grifo (SC Freiburg), Janik Haberer (1. FC Union Berlin) und Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt) den Ligahöchstwert. Grundsätzlich legt der Tabellenzehnte aber großen Wert darauf, sich in die Endzone zu kombinieren. Keine Mannschaft der Bundesliga schlägt weniger Flanken (235) als die Fohlen – eine weitere Parallele zu Grün und Weiß (268, 16.).

Im Hinspiel fügte Werder den Borussen die höchste Saisonniederlage zu (Foto: W.DE).
Der Faktor Geduld. Im Spiel von Cheftrainer Daniel Farke ist der Ballbesitz (52,3% im Schnitt, 4.) der entscheidende Faktor. Die Borussen bauen mit hohem Aufwand aus einer tiefen Überzahlsituation auf, um sich nach vorne zu arbeiten. Dadurch wird es für den Kontrahenten extrem schwer, die Farke-Elf mit Angriffspressing unter Druck zu setzen. Dafür spricht auch, dass die Innenverteidiger Nico Elvedi (95,3%) und Ko Itakura (93,9%) gemeinsam mit Bayerns Matthijs de Ligt (94%) mit der besten Bundesliga-Passquote glänzen. Wenn die Gladbacher in Rückstand geraten (10 von 12 Spielen verloren), scheinen sie noch nicht die Ruhe zu haben, ihren Plan geduldig weiterzuverfolgen. Der 5:1-Hinspiel-Erfolg der Werderaner dient als eines mehrerer Beispiele, dass der VfL bei Rückschlägen seinen Faden zu verlieren droht.
Kramer läuft gegen den Trend. Lediglich der VfL Bochum (2.689,3 km) hat mit Hinblick auf die gesamte Spielzeit weniger Strecke abgespult als Mönchengladbach (2.698,9 km). Außerdem belegt die Borussia in der Intensität in Bezug auf die Anzahl der Sprints und der Tempoläufe den letzten Tabellenplatz. Dennoch sticht Mittelfeldspieler Christoph Kramer aus den Zahlen heraus und zählt mit 247,4 gelaufenen Kilometern zu den Dauerläufern (9.) der Fußball-Bundesliga. Ein Erklärungsansatz für die geringen Werte in der Lauf- und Sprintintensität, könnte die im vorherigen Punkt skizzierte hohe Pressingresistenz sein, durch die die Borussen mit weniger läuferischem Aufwand ihr Spiel aufziehen.
Gefährliche Eckbälle und die Abseitsfalle
Torgefahr nach Eckbällen. Insbesondere nach Ecken scheint die Farke-Elf ein paar Pläne in seinem Spiel zu haben. Immerhin hat Gladbach – gemeinsam mit Union Berlin – die meisten Treffer nach Eckbällen (6) erzielt. Damit aber nicht genug: Der VfL erspielte sich, genau wie Bayern und Mainz, 48 Torschüsse aus dieser Art der Standardsituation und wird dabei immer wieder brandgefährlich. Die Borussia braucht nur 17,5 Ecken für ein Tor. Ein gern genommenes Mittel, um die aktuell 276 torlosen Minuten zu beenden.
Abseitsfalle. Die Schiedsrichter-Assistenten, die am Freitagabend zum Einsatz kommen, werden genau hinschauen müssen: Immerhin stellen die Gladbacher (75 Mal) und Werder (68) ihre Gegner im Ligavergleich am häufigsten ins Abseits. Da beide Duellanten damit deutlich über dem Ligaschnitt (47,1) liegen, scheinen die Hintermannschaften ein sehr gutes Gespür für die Bewegungen ihrer Gegenspieler zu haben, gehen damit aber natürlich auch ein entsprechendes Risiko ein.
Finstere Bilanz. Der Blick auf unsere Auswärtsbilanz im Borussia Park macht keinen Spaß. Zuletzt feierte Werder im Dezember 2015 im DFB-Pokal (4:3) einen Erfolg in Mönchengladbach (siehe rechts). Der letzte Bundesliga-Dreier reicht sogar in den Oktober 2010 zurück. Damals erzielten Marko Marin, Wesley, Aaron Hunt und Claudio Pizarro, der damals zum treffsichersten Ausländer der Ligageschichte bis dato avancierte, die Treffer für Grün und Weiß, Per Mertesacker traf beim 4:1 ins eigene Tor. Mit Raul Bobadilla (FC Schaffhausen), Marco Reus (Borussia Dortmund, Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach), Marko Arnautovic (FC Bologna), Sebastian Mielitz (VfB Oldenburg) und Philipp Bargfrede (SV Werder Bremen II) sind nur noch sechs der damaligen Spieler heute noch aktiv. Es wird also mal wieder Zeit…
90. Min // Ist das geil - #Werder erreicht nach großem Fight das Viertelfinale // 3:4 #bmgsvwpic.twitter.com/nj0GDXY6vo
— SV Werder Bremen (@werderbremen) December 15, 2015
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