Kein Grund, den Mut zu verlieren
19.02.23 von Von Moritz Studer
Ein Nachbericht zur 0:2-Niederlage in Frankfurt

Nach dem Spiel waren die Grün-Weißen vom gezeigten Auftritt enttäuscht (Foto: W.DE).
Profis
Sonntag, 19.02.2023 / 10:00 Uhr
Von Moritz Studer
Normalerweise hat sich der SV Werder Bremen über die Saison das Kompliment erarbeitet, dass er jedem Gegner gefährlich werden kann. Vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt wurden beide Duellanten als spielfreudig eingestuft. Nach der 0:2-Niederlage der Grün-Weißen im "Deutsche Bank Park" lautete das Fazit aber, „dass die Eintracht es heute ziemlich einfach mit uns hatte“, wie Kapitän Marco Friedl in der Mixed Zone analysierte. Den Mut zurückzugewinnen, ist die Aufgabe der nächsten Trainingswoche.
Friedl war der Unglücksrabe, dem in der Anfangsphase ein Eigentor unterlief. Nach einem langen Freistoß von Philipp Max brachte Kirstijan Jakic das Leder scharf vor das Tor. Der SVW-Kapitän bekam die Beine nicht mehr rechtzeitig sortiert und lenkte die Kugel unfreiwillig mit dem rechten Fuß ins eigene Gehäuse. Anschließend entwickelte sich eine Partie, in der sich beide Duellanten viel Leerlauf leisteten. Den Frankfurtern gelang es nicht, ihre Offensivkraft zu entfalten. Gleichzeitig fehlte aber auch der Mannschaft von Ole Werner die Durchschlagskraft.
„Uns fehlt im Moment der Mut und die Risikobereitschaft“, erklärte Niclas Füllkrug. „Wir müssen wieder zielstrebiger werden, weil wir uns so keine Torchancen kreieren." Coach Werner fehlte der nötige Mut aber nicht nur im Spiel nach vorne, sondern auch in der Arbeit gegen den Ball. „Wir haben in vielen Bereichen passiver und tiefer verteidigt“, sagte der Fußball-Lehrer. „Wenn uns dann in der Fülle ein paar wichtige Spieler fehlen, dann ist Frankfurt auf einem anderen Niveau.“
????️ Niclas #Füllkrug:
"Im Moment fehlt uns der Mut und die Risikobereitschaft. Wir haben teilweise gute Passagen dabei, spielen den Ball dann aber häufig wieder zurück. Wir müssen wieder zielstrebiger werden, weil wir uns so keine Torchancen kreieren."#Werder | #SGESVWpic.twitter.com/hg5tnQrWAg
— SV Werder Bremen (@werderbremen) February 18, 2023
Ein weiterer Knackpunkt waren die Zeitpunkte der Gegentore. Nach dem frühen Friedl-Eigentor traf auch Randal Kolo Muani wenige Minuten nach Wiederanpfiff. „Wir haben in der Halbzeit noch darüber gesprochen, dass wir bei den Einwürfen enger am Mann sein müssen“, ärgerte sich Füllkrug. „Sie schaffen es aber dann, sich daraus zu lösen.“ Schließlich parierte Torhüter Jiri Pavlenka noch glänzend, doch den Nachschuss musste der Franzose nur noch über die Linie drücken.
Erst in den Schlussminuten bekamen die Werderaner nochmal etwas mehr Zug auf das gegnerische Tor. Zu diesem Zeitpunkt hatte die SGE bereits einen weiteren Gang zurückgeschaltet und wurde nachlässig. Um ein spätes Comeback hinzulegen, wie es dem SVW in der Spielzeit bereits geglückt war, stand Füllkrug aber etwa einen halben Meter im Abseits, sodass sein Treffer keine Anerkennung fand. Und selbst dann wäre der Weg zu einem Punkt weit gewesen. Die Hände blieben leer. In der kommenden Woche ist der VfL Bochum (25.02.) in Bremen zu Gast. Dann will die Werner-Elf ihren Mut zurückgewinnen. „Wir hatten davor in jedem Spiel Mut gehabt“, sagte Kapitän Friedl. „Wir haben bislang eine gute Saison gespielt – deswegen können wir mit Mut und mit Spielfreude aufspielen.“
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