Die richtige Schlussfolgerung
28.02.23 von Von Moritz Studer
Cheftrainer Ole Werner in der Medienrunde mit den Journalist:innen

Cheftrainer Ole Werner fand viele lobende Worte für den Auftritt seiner Mannschaft (Foto: W.DE).
Profis
Dienstag, 28.02.2023 / 10:00 Uhr
Von Moritz Studer
Diesen Glückwunsch will Ole Werner noch nicht annehmen. Nach der Pressekonferenz flüstert sein Trainerkollege Thomas Letsch ihm vorsichtig die Gratulation zum Klassenerhalt zu. Doch die lehnt Werner entschieden ab. Dass der Weg zum Ligaverbleib noch nicht gemeistert ist, hat auch der 3:0-Erfolg über Letsch und seinen VfL Bochum nicht geändert. Die Vergangenheit mahnt. Deswegen verrät Coach Werner in einer Medienrunde nach der Begegnung mit den Journalist:innen lieber, woran er am Auftritt seiner Mannschaft Gefallen fand.
Die Woche hatte alles andere als einfach begonnen. „Am Dienstag“, erinnert sich Werner an den Trainingsauftakt, „standen 14 Feldspieler aus unserem Kader auf dem Trainingsplatz. Jeder Spieler, der ausfällt, tut uns weh.“ Am Wettkampftag ist davon nicht viel zu spüren. Das Kollektiv funktioniert. Seine Schützlinge erledigen ihre Aufgaben gewissenhaft. Erst geduldig, dann zielorientiert. In den entscheidenden Zweikämpfen legen die Grün-Weißen mehr Biss an den Tag als der Gegner. Das räumt auch VfL-Coach Letsch ein. Cheftrainer Werner entdeckt eine Entwicklung in seiner Mannschaft, die ihm gefällt.

Ole Werner im kurzen Austausch während des Spiels mit seinen Schützlingen (Foto: W.DE).
„Es gibt uns Selbstvertrauen, dass es uns gelungen ist, ein hektisches Spiel unter Kontrolle zu bekommen“, sagt Werner. „In der Hinrunde haben wir das gegen Augsburg noch nicht hinbekommen, deswegen ist das für mich ein guter Entwicklungsschritt.“ Der 34-Jährige habe viele Aspekte gesehen, die das Team aus dem Spiel mitnehmen kann. Dazu zählen die Grundtugenden des Sports, sicherlich die Tore, aber auch das Defensivverhalten, dass Werner nicht müde wird zu betonen. Immerhin ließen die Vorderleute von Torhüter Jiri Pavlenka nur zwei Schüsse auf den eigenen Kasten zu.
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison ist es den Grün-Weißen gelungen, zum "richtigen Zeitpunkt" einen Sieg einzufahren. Oder eben ein Sechs-Punkte-Spiel für sich zu entscheiden. Die Erklärung dafür sieht Werner aber nicht in der Bedeutung einzelner Spiele, sondern im Selbstverständnis seiner Mannschaft. „Wir haben es wirklich verinnerlicht, dass wir nur auf uns schauen“, lobt Werner, dessen Team sich auch von Rückschlägen und Niederlagen nicht aus der Bahn werfen lässt. „Wir erkennen, dass wir vor diesen Spielen auf das schauen, was wir verbessern können. Und nicht, was vielleicht passieren könnte.“ Ohne Furcht, sondern mit Akribie für die eigene Bestleistung. Mit anderen Worten: Die richtige Schlussfolgerung.
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