Seine Führungsqualitäten auf dem Rasen konnte der A-Nationalspieler schon vor seinem neuen Amt, in einem der wichtigsten Spiele des Jahres 2022, eindrucksvoll unter Beweis stellen. Am 33. Spieltag der abgelaufenen Zweitligasaison brauchte Werder dringend einen Sieg in Aue. Doch die Gastgeber machten es den anrennenden Bremern lange schwer. In der 49. Minute verwertete dann der für eine Ecke aufgerückte Friedl eine flache Hereingabe von Leonardo Bittencourt in bester Stürmer-Manier und brachte die Grün-Weißen auf die Siegerstraße. „Es war ein ekliges Spiel, weil Aue zu dem Zeitpunkt schon abgestiegen war“, erinnert sich der Torschütze. „Dass ich der Mannschaft mit einem Tor helfen konnte, besonders in einem Spiel, in dem wir uns vorne schwergetan haben, war unglaublich wichtig und natürlich auch schön für mich“, freute sich Friedl über seinen insgesamt 4. Saisontreffer.
Weil Verteidiger sonst eher selten durch das Toreschießen glänzen und erfolgreiche Defensivarbeit ebenfalls wenig spektakulär ist, wird die Aufmerksamkeit in der letzten Reihe allzu oft auf misslungene Aktionen gelenkt. Eine solche musste auch Bremens Neu-Kapitän Mitte Oktober beim Auswärtsspiel in Freiburg durchleben. Noch in der Anfangsviertelstunde ging Friedls Gegenspieler Michael Gregoritsch nach einem Laufduell an der Strafraumgrenze zu Boden und Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte Werders Nummer 32 die rote Karte. „Die Situation ist sehr unglücklich für mich gelaufen“, erinnert sich Friedl an die Szene. „Als letzter Mann bin ich öfter in solchen brenzligen Situationen. Wäre das Foul an der Mittellinie gewesen bin ich mir sicher, dass es nicht mal eine gelbe Karte gegeben hätte.“