„Vielleicht ist an dem Spruch was dran“

Michael Zetterer im Interview zu seiner Vertragsverlängerung

Michael Zetterer vor dem Kabinenausgang mit verschränkten Armen und einem Lächeln.
Michael Zetterer ist während seiner Zeit bei Werder erwachsen geworden (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 15.02.2023 / 16:45 Uhr

Das Interview führten Moritz Studer und Markus Biereichel

Michael Zetterer ist als Teenager nach Bremen gekommen. Mittlerweile hat der den größten Teil seiner professionellen Fußball-Laufbahn an der Weser verbracht. Der 27-jährige Torhüter hat seinen auslaufenden Vertrag bei Grün und Weiß nochmal verlängert. Im WERDER.DE-Interview spricht Zetterer darüber, warum er sich beim SVW wohl fühlt, was die härteste Zeit seiner Karriere war und er sich für die kommende Zeit vornimmt.

WERDER.DE: Moin Zetti, Du hast nach acht Jahren immer noch nicht genug von Werder. Jetzt mal ernsthaft: Schlägt das Krabbenbrötchen mittlerweile die Weißwurst?

Michael Zetterer: Auf keinen Fall (lacht.). Für mich sowieso beides nicht mehr, weil ich mich mittlerweile vegetarisch oder vegan ernähre.

WERDER.DE: Der Bremer Fisch und Du finden also nicht mehr zusammen. Den fußballerischen Weg gehst Du an der Weser aber weiter.

Michael Zetterer: Es haben viele Dinge dafürgesprochen, hier zu bleiben. Deswegen habe ich mich zusammen mit meinem Berater und meiner Familie dafür entschieden. Es gab auch ein, zwei Angebote, bei denen ich ins Überlegen gekommen bin. Mein Herz schlägt schon so, auch im Spiel im Tor zu stehen. Das Gesamtpaket bei Werder hat sich aber richtig angefühlt.

WERDER.DE: Als Du nach Bremen gekommen bist, warst Du 19 Jahre alt. Damals kamst Du aus München und hast bei Unterhaching gespielt. Ist Dir der Schritt in den weitentfernten Norden damals schwergefallen?

Michael Zetterer: Sportlich nicht. Mir war damals klar, dass es nur so in die Bundesliga gehen kann. Ich habe damals aber noch zu Hause gewohnt und aus der Sicht ist mir der Schritt schon schwerer gefallen. Bei der Distanz konnte ich immer nur mit Planung im Voraus zu meiner Familie fahren.

WERDER.DE: Damals bis Du zunächst den Weg über die U23 gegangen.

Michael Zetterer: Genau. Der Plan war, dass ich bei den Profis trainiere und bei der U23 spiele. Ich habe mit Christian Vander schon bei der Nationalmannschaft zusammengearbeitet und habe schnell verstanden, dass er aus mir einen besseren Torhüter machen kann. Deswegen wollte ich keinen Umweg über einen Zweit- oder Drittligisten, sondern direkt diesen Schritt gehen.

WERDER.DE: Während Deiner Zeit bei Werder wurdest Du auch zwei Mal verliehen. Bei Zwolle musstest Du Dir den Platz im Tor erst erarbeiten. Was das in all diesen Jahren die schwierigste Zeit Deiner Karriere?

Michael Zetterer: Nein. Die härteste Zeit war die, aus meinen Verletzungen immer wieder zurück zu kommen.

WERDER.DE: Zum Beispiel Deinem Kahnbeinbruch.

Michael Zetterer: In so einer Phase kommen ganz viele Sachen zusammen. Zweifel, wie es überhaupt weitergeht. Natürlich war es auch in Zwolle keine einfache Zeit, mich am Anfang reinkämpfen zu müssen. Das hat dann aber gut funktioniert.

WERDER.DE: Am Ende hat Dich der Weg aber immer wieder zu Werder zurückgeführt.

Michael Zetterer: Ich weiß, dass es nicht alle Spieler immer so sehen. Aber mir war klar, dass ich zu meinem Verein zurückwollte. Und das war und ist für mich Werder. Als ich damals den Anruf bekam, dass sich hier auf der Torhüterposition etwas tut, war mir klar, dass ich diese Chance nutzen will.“

WERDER.DE: Thomas Wolter hat mal gesagt, wenn man eine Bremerin heiratet, geht man nie wieder weg. Deine Freundin Lili ist Bremerin.

Michael Zetterer: Im Fußball weiß man nie, wohin es einen verschlägt. Natürlich ist Bremen nach der langen Zeit auch ein Stück Heimat geworden. Also vielleicht ist an dem Spruch ja was dran (lacht.).

WERDER.DE: Auf Deinen ersten Profi-Einsatz in Grün und Weiß musstest Du sechseinhalb Jahre warten. Was hat dir das Spiel damals bedeutet?

Michael Zetterer: Das war ganz sicher einer der schönsten Momente für mich – gerade nach der langen Zeit, sein Debüt machen zu dürfen. Das wird mir in Erinnerung bleiben, auch wenn wir damals nur Unentschieden gespielt haben.

Wenn du Blut geleckt hast und siehst, was es dir gibt, dann arbeitest du auf deine Chance hin.
Michael Zetterer

WERDER.DE: Trägst Du Duckschi, der damals zum 1:1 für Hannover traf, seinen Treffer gegen Dich noch nach?

Michael Zetterer: Auf jeden Fall (lacht.).

WERDER.DE: Am Ende kann immer nur einer im Tor stehen. In dieser Saison stand nach Deiner Einwechslung gegen Augsburg, Pavlas im nächsten Spiel direkt wieder im Tor. Ist das für einen Torhüter schwierig zu verdauen?

Michael Zetterer: Ja klar, wie schon angesprochen: Es kann nur einer spielen. Auf der Position gibt es auch keine Wechsel wie auf anderen Positionen. Ich würde lügen, wenn ich nicht wieder zurück auf das Feld möchte. Wenn du Blut geleckt hast und siehst, was es dir gibt, dann arbeitest du auf deine Chance hin. Das ist für mich auch ein Ziel für die Zukunft.

WERDER.DE: Wie ist eigentlich das Verhältnis zwischen Euch Torhütern?

Michael Zetterer: Sehr gut. Das habe ich auch schon anders erlebt. In Zwolle war das Verhältnis sehr angespannt. Das ist aber auch okay. Zwischen Pavlas und mir ist das Verhältnis aber sehr gut und professionell. Am Ende kommt man auch nur weiter, wenn man gut trainiert und nicht zu verbissen im Training dabei ist. Wir pushen uns beide gegenseitig.

WERDER.DE: Du hast bewiesen, dass du da bist, wenn du gebraucht wirst. Was nimmst du dir für die nächsten Jahre bei Werder vor?

Michael Zetterer: Vieles. Natürlich habe ich meine Träume und Ziele, an denen ich mit viel Ehrgeiz arbeite. Hoffentlich zahlt sich das irgendwann aus.

WERDER.DE: Wir freuen uns, Dich auf diesem Weg weiterhin zu begleiten. Vielen Dank für das Gespräch, Zetti!

 

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