"Das ist eine Verpflichtung für die Zukunft"

Cheftrainer Ole Werner im Interview zu seiner Vertragsverlängerung

Ole Werner sitzt vor der Werder-Raute.
Ole Werner kam im November 2021 zum SV Werder (Foto: W.DE).
Profis
Dienstag, 06.06.2023 / 14:30 Uhr

Das Interview führte Markus Biereichel

Der SV Werder Bremen hat sich mit Cheftrainer Ole Werner auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung geeinigt. Der 35-jährige Fußball-Lehrer sprach am WERDER-TV-Mikrofon über die Gründe für die Fortsetzung der Zusammenarbeit, seine bisherige Zeit an der Weser und was die bevorstehenden Aufgaben sind.

WERDER.DE: Moin Ole, du hast dich entschieden, den Vertrag bei Werder Bremen zu verlängern. Was waren für Dich die ausschlaggebenden Punkte?  

Ole Werner: Zum einen, dass die Zusammenarbeit bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr erfolgreich war. Wir sind in einer schwierigen Zweitliga-Saison aufgestiegen und haben dieses Jahr die Klasse gehalten, ohne richtig in Abstiegsnöte zu geraten. Zum anderen die Überzeugung, dass man mit den Leuten, die hier wirken, die Herausforderungen der Zukunft bewältigen und ich dabei helfen kann, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Die beiden Faktoren waren ausschlaggebend, einen Weg zu suchen, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Ich bin froh, dass das geklappt hat.

WERDER.DE: War das für dich eine längere Überlegung?

Ole Werner: Das war emotional keine schwere Entscheidung. Wir fühlen uns alle wohl hier. Wir können hier gut und kritisch konstruktiv arbeiten und Dinge vorantreiben. Das ist mir wichtig, weil du dich nur so weiterentwickeln kannst. Trotzdem musst du immer die Erwartungshaltungen abgleichen, was der Verein von mir und meinem Trainerteam haben möchte. Und umgekehrt, wie ich mit meinen Fähigkeiten den Verein weiterbringen kann. Das ist immer ein Prozess, der in vielen Gesprächen abgeklärt wird.

WERDER.DE: Du bist anderthalb Jahre hier und hast nach dem Aufstieg den Klassenerhalt geschafft. Für dich eine rundum gelungene Zeit?

Ole Werner: Unter dem Strich ja. Wir haben zwei Mal auf eine Art und Weise unser Saisonziel erreicht, mit der die Leute sich identifizieren können. In vielen Bereichen haben wir uns weiterentwickelt, was aber auch immer mit harter Arbeit verbunden ist. Jetzt geht es für uns darum, wieder das nächste Saisonziel zu erreichen. Die bisherige Zeit war sehr positiv, für uns ist es aber eine Verpflichtung für die Zukunft, weiterhin die richtigen Lösungen zu finden.

WERDER.DE: Für dich war es die erste Saison im Oberhaus: Fühlst du dich nach den vielen neuen Eindrücken noch mehr als Bundesliga-Trainer?

Ole Werner: Nein (lacht.). Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es ist schön, dass wir als SV Werder Bremen unser Ziel erreichen konnten. Das hat aber weniger mit mir persönlich zu tun und berührt mich jetzt gerade nicht.

Dann siehst du schon, dass in anderthalb Jahren viel passieren kann.
Ole Werner

WERDER.DE: Hast du deine Zeit bei Werder schon Revue passieren lassen können?

Ole Werner: Ja, in den Pausen denkt man drüber nach. Auf der einen Seite vergeht die Zeit wie im Flug. Wenn du zurückblickst merkst du aber, wie viele Menschen du kennengelernt hast und welche Schwierigkeiten du händeln musstest. Dann siehst du schon, dass in anderthalb Jahren viel passieren kann.

Ole Werner ballt eine Faust.
Werner gelang nach dem Aufstieg mit Werder auch der Klassenerhalt (Foto: Heidmann)

WERDER.DE: Die lange Tradition, die Erwartungshaltung aber auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten: Es ist durchaus eine Herausforderung für den SV Werder zu arbeiten.

Ole Werner: Für mich ist es eine große Motivation in einem Verein Dinge weiterzuentwickeln und besser zu machen. Für mich als Trainer gehört es dazu, die Rahmenbedingungen für den Verein zu verbessern. Wir werden uns im TV-Ranking verbessern und schaffen auch wieder bessere wirtschaftliche Bedingungen. Jeder Verein hat auf seinem Niveau begrenzte Möglichkeiten – auch der FC Bayern in seinem Wettbewerb zu internationalen Klubs. Wichtig ist, dass die Möglichkeiten und die Erwartungshaltung in einem Fenster liegen, denn dann kann man am besten Dinge entwickeln. Und das ist in Bremen schon der Fall.

WERDER.DE: Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit. Vielen Dank für das Gespräch, Ole!

 

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