Den Vertrag "aus vollster Ăberzeugung" verlängert
Niclas FĂźllkrug im Interview
18.07.22

Niclas Fßllkrug hatte "genßgend Grßnde" seinen Vertrag zu verlängern (Foto: W.DE).
Das Interview fĂźhrte Markus Biereichel
Niclas FĂźllkrug hat seinen Vertrag beim SV Werder verlängert! Ăber diese Nachricht durften sich alle Werder-Fans am Sonntag freuen (zur Meldung). Nachdem der StĂźrmer seinen Verbleib schon angekĂźndigt hatte, sind nun auch alle Formalitäten erledigt und die Tinte unter dem Vertrag ist trocken. Der Angreifer, der bereits in der Jugend zu Werder kam und den Sprung zu den Profis schaffte und dann nach Stationen in FĂźrth, NĂźrnberg und Hannover vor drei Jahren an die Weser zurĂźckkehre, geht nun in seine insgesamt elfte Saison bei den GrĂźn-WeiĂen.
WERDER.DE hat im Interview mit dem Stßrmer ßber die Grßnde fßr seine Verlängerung, seine Bindung zu Bremen und die kommende Bundesliga-Saison gesprochen.
WERDER.DE: Moin Niclas. Erfreuliche Neuigkeiten. Du hast den Vertrag bei Werder verlängert. Das hat sich schon angedeutet. Wie geht es dir jetzt damit?
Niclas FĂźllkrug: âIch freue mich natĂźrlich. Sonst hätte ich es nicht gemacht. Ich mache das aus vollster Ăberzeugung und bin froh, dass diese beidseitige Wertschätzung so stattgefunden hat, dass man sich relativ zĂźgig einigen konnte. Ich bin jetzt rundum zufrieden.â

FĂźllkrug bereitet sich mit dem SVW auf die neue Bundesliga-Saison vor (Foto: nordphoto).
WERDER.DE: Du hast es ja auch frĂźhzeitig schon angemerkt, dass du es gerne machen wĂźrdest. Die Verlängerung stand gar nicht so sehr auf der Kippe. Warum ist die Ăberzeugung so groĂ, weiterhin fĂźr Werder zu spielen?
Niclas FĂźllkrug: âDa spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum einen ist es, glaube ich, dass wir momentan eine ganz besondere Mannschaft haben, die einen besonderen Zusammenhalt hat, die sehr viel SpaĂ zusammen hat, viel lacht. Aber man hat auch das GefĂźhl, wenn es um Ernsthaftigkeit geht, dann noch die gewisse Ernsthaftigkeit hat. Wir ziehen uns alle gegenseitig mit, auch jetzt gerade in der Vorbereitung, in den schwierigeren Einheiten.
Wir haben momentan eine ganz besondere Mannschaft, die einen besonderen Zusammenhalt hat. Wir ziehen uns alle gegenseitig mit.
Niclas FĂźllkrug
Und grundsätzlich finde ich das GerĂźst, was Werder sich wieder aufgebaut hat, erfolgsversprechend. Ich hoffe, dass das natĂźrlich auch so kommen wird. Wir mĂźssen dann natĂźrlich auf dem Platz vorweg gehen und diese Leistung bringen. Aber es ist Ruhe im Verein. Die letzte Saison war erfolgreich. Ich bin sehr zufrieden mit dem Trainerteam und das war auch ein Grund, warum ich mich dazu entschlossen habe. AuĂerdem fĂźhlt sich meine Familie wohl. Dementsprechend sind das genĂźgend GrĂźnde, um meinen Vertrag hier zu verlängern.â

2012 feierte FĂźllkrug sein Profi-DebĂźt bei Werder (Foto: nordphoto).
WERDER.DE: Man weiĂ, dass du zwei Vereine hast, die in deinem Herzen und in deiner Brust schlagen. Einerseits Hannover 96, weil du aus Hannover kommst, in Ricklingen angefangen hast FuĂball zu spielen und noch eine besondere Verbindung zur Stadt hast. Und andererseits Werder, weil du hier im Grunde seit 15 Jahren im Verein bist. Angefangen in der C-Jugend, als du hier ins Internat gekommen bist. Beschreib mal was Werder fĂźr einen Stellenwert hat.
Niclas FĂźllkrug: âWerder ist grundsätzlich einfach ein Verein, wo ich immer gerne hingekommen bin, den ich teilweise auch besucht habe, als ich nicht hier gespielt habe. Weil ich hier einfach eine Vergangenheit habe, die sehr viel Zeit in meinem Leben ausgemacht hat. Die mich auch so ein bisschen zu dem hat reifen lassen, der ich geworden bin, im Laufe der Zeit. Dazu kommt auch, dass ich hier in der Schule war, viel mit Bus und Bahn als Jugendlicher unterwegs war. Da lernt man eine Stadt noch mal ganz anders kennen, man lernt ganz andere Ecken kennen, als jetzt, wo man nur mit dem Auto unterwegs ist. Dadurch habe ich natĂźrlich Bremen im Inneren kennengelernt. Und dass der Verein meiner Meinung nach einer der tollsten Clubs Deutschlands ist und immer noch diese Tragweite hat, ist klar. Dementsprechend wollte ich unbedingt weiter dieses Werder Trikot tragen. Zudem bedeutet es fĂźr mich auch was hier im Weserstadion zu spielen.â
WERDER.DE: Jetzt steht die Bundesliga-Saison vor der TĂźr. FĂźr dich ist es kein Neuland, du hast Bundesliga-Erfahrung und in den Anfängen hier miterlebt. Und doch ist es eine neue Situation. Wir sind Aufsteiger, wir sind im Grunde fĂźr viele Abstiegskandidat Nummer eins, neben zwei oder drei anderen Mannschaften. Wie gehst du diese Situation an, als âUnderdogâ in die Saison zu gehen?
Niclas FĂźllkrug: âIch finde das gar nicht schlimm. Also ich finde, das wĂźrde uns vielleicht mal gut tun. Wir haben uns in den vorherigen Jahren in der Bundesliga immer sehr hohe Ziele gesteckt und konnten denen leider nicht gerecht werden. Jetzt ist es so, dass wir eigentlich fast in jedem Spiel viel gewinnen kĂśnnen. Wir kĂśnnen Ăźberraschen. Wir kĂśnnen trotzdem OffensivfuĂball spielen, ohne dabei Angst zu haben, auch mal ein Spiel zu verlieren, weil wir alle wissen, es wird auch mal ein Spiel verloren gehen. Das kostet dich dann wahrscheinlich auch nicht direkt drei, vier oder fĂźnf Tabellenplätze, wie es letztes Jahr gewesen wäre und dementsprechend freue ich mich darauf. Wir kĂśnnen uns als Mannschaft beweisen und ich glaube, dass unser Zusammenhalt in der Liga eine groĂe Rolle spielen kann.â

FĂźllkrug freut sich Ăźber die RĂźckkehr seines Kollegen Mitchell Weiser (Foto: nordphoto).
WERDER.DE: Du sprichst den Zusammenhalt an. Jetzt ist mit Mitchell Weiser ein ehemaliger bzw. alter Teamkollege neu dazu gestoĂen, gerade erst am Freitag wurde er fest verpflichtet. Damit sind die Transferplanungen, wenn man zwischen den Zeilen liest, weitestgehend abgeschlossen. Also das sind fĂźr uns die Baustellen gewesen, die geschlossen werden sollten. Es sind jetzt sieben Spieler neu dazugekommen, zu dem bestehenden GerĂźst der Spieler, die in der zweiten Liga erfolgreich waren. Wie siehst du Werder da aufgestellt?
Niclas FĂźllkrug: âWir freuen uns unfassbar, dass Mitchell da ist. Das ist fĂźr mich der Transfer des Sommers. Wir haben alle eigentlich nur darauf gewartet, weil er einfach in unserer Mannschaft schon einen hohen Stellenwert hatte und wir ihn einfach alle gerne mĂśgen. Dementsprechend ist es schĂśn, dass er jetzt auch endlich da ist und wir dann auch als Mannschaft jetzt so vollkommen sind, wie wir es sein wollten und wie sich das auch Baumi, Clemens und das Trainerteam vorgestellt haben. Jetzt geht es dann darum, da aus dem Vollen zu schĂśpfen und das Beste draus zu machen, sich einzuspielen. Automatismen, Abläufe zu trainieren, dass jeder weiĂ, worum es geht, wenn der Ball an bestimmten Positionen ist. Wenn wir das weiter so machen wie letztes Jahr, dann glaube ich, dass es uns einen groĂen Vorteil bringt, weil wir alle immer genau wussten, worum es geht. Klar, wir waren auch ein StĂźck weit variabel, aber wir hatten doch unsere eigene Spielidee und das ist auch als Spieler wieder schĂśn, fĂźr eine Idee zu stehen und die bestmĂśglich zu perfektionieren und das hoffe ich, dass das dann jetzt auch weiter so geht.â
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