Aus Kirchbichl in die Bundesliga

Ein Heimatbesuch bei Marco Friedl

Marco Friedl lächelt vor der Ersatzbank des SV Kirchbichl.
Beim SV Kirchbichl begann für Marco Friedl der Weg in die Bundesliga (Foto: W.DE).
Profis
Mittwoch, 26.04.2023 / 16:00 Uhr

Von Moritz Studer

Der Weg in die Fußball-Bundesliga ist weit. Es geht um einen Traum, den viele Jugendliche teilen. Bei dem viele auf der Strecke bleiben. Seltener wegen des mangelnden Talents, sondern häufiger aufgrund der fehlenden Disziplin. Marco Friedl war sich seines Ziels schon früh sicher. Und schon früh ehrgeizig. Als der Österreicher als Fünfjähriger einen Schultriathlon gewinnt, ist er nicht von seinem Weg abzubringen. „Er hat damals nur so mitgemacht und direkt gesagt, dass er Profifußballer werden will“, sagt sein ehemaliger Jugendtrainer Gregor Hanel. Wir haben den Ort besucht, an dem die Reise von Marco Friedl begann, die ihn später an die Weser führte.

Sie beginnt in Kirchbichl. Österreich. Die Geschichte von einem ehrgeizigen Jungen, der einen Traum vor Augen hat. „Der Marco“, erinnert sich Jugendtrainer Hanel, „war ein Multitalent. Er konnte ja nicht nur Fußball spielen, sondern war auch ein richtig guter Skifahrer.“ Dann erzählt er die Anekdote vom Triathlon. Eine Erinnerung, die den unglaublichen Ehrgeiz Friedls skizziert. Er selbst hatte immer einen Plan. „Für mich war immer klar, dass ich mich für den Fußball entscheiden werde“, sagt der 25-Jährige. „Diesen Traum wollte ich immer verwirklichen.“

Friedl sitzt neben Hanel. Auf der Auswechselbank des SV Kirchbichl. Die grün-weißen Vereinsfarben haben den österreichischen Nationalspieler bis heute begleitet. Hier hat er das erste Mal seine Fußballschuhe geschnürt und sein Herz auf dem Platz gelassen. „Danach ging es für ihn wie in jeder Karriere schrittweise weiter“, kommentiert Hanel. Erst zum FC Kufstein, später zum FC Bayern. Hanel trainierte Friedl in einer Fördertrainingsgruppe in Wörgl. „Er hat dort als Elf-, Zwölfjähriger gegen 14, 15-Jährige gespielt“, sagt er. „Für sie war er nur der Bayern-Spieler. Und wenn er umgehauen wurde, hat er sich einmal geschüttelt und dann ging es weiter.“

Den ersten Widerstand auf seinem Weg nach oben spürt Friedl beim FC Bayern. Er habe ein Jahr nicht gut gespielt. Erst eine Umschulung brachte den heutigen Werder-Kapitän zurück in die Bahn. Friedl war nun nicht mehr Stürmer, sondern Linksverteidiger. „Danach lief es sehr gut und ich durfte bald bei den Profis mittrainieren“, sagt der Kirchbichler. „Ab diesem Moment war mir zu hundert Prozent klar, dass lasse ich mir nicht nehmen. Ich ziehe das durch und will das schaffen.“ Seine ersten Profiminuten schnupperte er in der Champions League beim RSC Anderlecht, ein paar Tage später feierte er in Mönchengladbach sein Bundesliga-Debüt.

Zwischen Robert Lewandowski, Arjen Robben und Thiago wurde ihm schnell klar, dass für ihn Spielzeit an einer anderen Adresse wichtiger ist. Und so war der nächste Halt auf der Reise Bremen. Erst als Leihspieler, dann als fester Neuzugang. Mittlerweile sogar als Kapitän und seit Samstag als hundertfacher Bundesliga-Spieler in Diensten des SV Werder. „Ich wusste, dass Werder ein großer Verein ist, bei dem viele Österreicher schon gespielt haben“, sagt Friedl. „Dass es so gut läuft, habe ich mir damals aber nicht vorstellen können.“ An der Weser hat er auf seiner Reise einen Platz gefunden, der ihm gut gefällt. Seinen Weg durch die Bundesliga geht Friedl aber Schritt für Schritt weiter.

 

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